Die, die wo nicht Tabellenführer werden wollen.

Zum Kotzen. Ein verfi**tes sch**ss Dre**stor.

So meine Gefühlswelt direkt nach dem Schlusspfiff. Da haben wir den 22.Spieltag, Bayern rauscht inzwischen von Sieg zu Sieg und es fehlt allen Ernstes immer noch ein einziges Tor zu dieser Tabellenführung?

Kaum zu fassen.

Und dann führen die Bayern im Spiel gegen die schwachgelbe Borussia ab der 65. Minute mit 3:1, wissen im Grunde ganz genau, dass ihnen nur noch ein Tor zur Tabellenführung fehlt und was passiert dann?

Die Bayern tun alles, damit es beim 3:1 bleibt. Gomez wird plötzlich zum Klose, als er freistehend(!) noch auf Olic passen will und somit der BVB den Ball klären kann. Und in der 82. Minute nimmt van Gaal auch noch den letzten Hoffnungsschimmer auf sowas wie Kreativität vom Feld. Als ob es Robben irgendetwas für das Spiel gegen Florenz nützt, wenn er zehn Minuten (inkl. zwei Minuten Nachspielzeit) auf der Bank sitzt.

Lächerlich.

Sowas macht mich als Fan rasend vor Wut. Nicht dass ich es nicht ähnlich sehen würde, dass nur die Tabellenführung nach dem 34.Spieltag zählt, aber früher schadet es nicht. Schließlich sind wir nicht der FC Schalke (ich sag‘ nur 2005)!

Schlimm finde ich auch die weichgespülten Statements unserer Bayern. Nach dem Spiel. Da wird dann irgendwas gefaselt von „klar wollen wir Tabellenführer werden“ und „wir haben ja auch alles versucht“. Blahblahblah.

F**k you.

Ich werd‘ echt irre. Vor allem, wenn ich dann im Sportstudio sehen muss, dass beide Tore für Leverkusen Geschenke der Wolfsburger waren.

Wie bitte? Ach, dass ist alles Konjunktiv, dann hätte Bayer halt andere Tore geschossen und morgen ist sowieso das alles schon wieder vergessen?

Ja, ne, iss klar. Aber wehe der FC Bayern ist im Spiel. Dann gilt das Gegenteil.

Womit wir beim Thema und beim Spiel wären.

Nur damit ich den Spinnern und Wirrköpfen, die jetzt wieder aus den Löchern kommen werden, vorab schon mal den Wind aus den Segeln nehmen kann:

Dem 2:1 ging ein Foul von Demichelis voraus (hat der Schiedsrichter später in einer anderen Situation auch so gegen Bayern gepfiffen) und vor dem 3:1 stand Gomez (mal wieder) knapp im Abseits.

So. Reicht das an Objektivität?

Dann brauchen wir ja die Fehlentscheidungen nicht gegeneinander aufrechnen.

Gomez selbst hat im Interview behauptet, dass er „dann einfach den anderen Ball reingemacht hätte“. Wenn das 3:1 nicht gegeben worden wäre.

Ach so. Aber warum dann nicht sicherheitshalber trotzdem?!

Wie auch immer. Da beißt die Maus keinen Faden ab, der Sieg der Bayern ist verdient. Und die Schwachgelben haben (wie alle Verlierer in diesen Tagen – nicht wahr Schalke, und FC?) mal wieder Futter für Verschwörungstheorien. Genießt es. Bald wird, wenn das so weitergeht, der Norden die Borussia ohnehin wieder aus den Europa-League-Plätzen gekickt haben (egal, ob ich das gut finde oder nicht).

Aber ich wollte ja was zum Spiel sagen.

Das war – ähnlich wie gegen Greuther Fürth – phasenweise Grottenfußball der Bayern!

Die ersten 10 Minuten ein Alptraum. Kurz vor der Halbzeit dann wieder. Nur dazwischen und danach war es aus Bayern-Sicht einigermaßen erträglich.

Positiv:

Mark van Bommel mit einem seiner besten Spiele für die Bayern. Zog Schweinsteiger mit. Robben wie oft zuletzt Weltklasse. Ribéry mit ansteigender Form, aber immer noch zu langsam und zu zweikampfschwach. Kommt bald. Hoffentlich.

Ein Sonderlob natürlich für unseren Torhüter. Hier zeigt sich – einmal mehr – der große Irrtum eines Klinsmann: Alter schützt vor Stärke nicht. Weltklasse, was Butt gerade so abliefert. Ohne die Fehlentscheidungen und Butt, hätte der BVB fast die Chance gehabt, das Hinspielergebnis zu egalisieren. Schlimm.

Negativ:

Demichelis, Demichelis und nochmal Demichelis. Raus mit ihm! Warum erkennt das keiner im Trainerstab? Mehr muss nicht sagen. Leider läßt sich van Buyten inzwischen von diesem Nervenbündel anstecken. Ansonsten wären zwei solcher Fehler wie vor dem 0:1 niemals möglich gewesen. Niemals.

Insgesamt war unsere Abwehr gestern über zu weite Strecken ein Hühnerhaufen (Lahm und Badstuber: oh-mein-Gott!). Allein van Bommel ist es zu verdanken, dass wir in der ersten Hälfte nicht noch zwei Tore mehr bekommen haben.

Weiter vorne geht’s direkt weiter: Schweinsteiger. Es ist ja nicht so, dass ich das Bashing suche. Die Zeiten schienen doch vorbei, aber die Vermisstenanzeige, die wir während des Pokalspiels am Mittwoch nach ihm aufgeben wollten, landete gestern direkt im Papierkorb. Alter Schwede, was war das denn? Insgesamt kann ich mich nur an ein, zwei sehr gute Aktionen erinnern – der Rest war wieder die ganz alte Schweini-Schule.

Fehlpassfestival galore.

Auch wenn er da nicht der einzige war.

Auf der anderen Seite: Vielleicht lag’s ja auch am Virus. Der die Bayern-Kabine heimgesucht haben soll. Vielleicht waren all die Genesenen gar nicht so genesen, wie man es uns verkaufen wollte. Wer selber schon mal Magen-und-Darm hatte, weiß, wie schlapp man sich danach noch fühlt.

Egal. Ich will keine billigen Ausreden liefern.

Apropos Ausreden.

Welche Ausreden findet van Gaal gegenüber der Mannschaft, dass ein Thomas Müller, der erkennbar schon seit Wochen nur noch auf Reserve läuft, weiterhin durchspielen darf?

Bei jeder Auswechslung dachte ich, ok, jetzt geht Müller vom Platz. Denkste. Allein der Erkrankung Olic‘ ist es wohl geschuldet, dass dieser nicht früher und für Müller eingewechselt wurde. Denn von arg viel Dynamik war auch beim Kroaten nichts zu merken.

Ganz zu schweigen von Herrn Gomez, der bis auf sein Tor und der Klose-Einlage, kaum in Erscheinung trat.

Womit wir dann auch die Mängelliste durch hätten, oder?

Sicher. Der Frust ist da. Vor allem, weil wir so mit einem Rutsch all die Bayern-seit-55-Spieltagen-nicht-oben-Schwätzer mundtot gemacht hätten. Müssen wir halt eine Woche länger warten.

Oder glaubt jemand, dass wir dieses eine Tor in Nürnberg (7 Niederlagen in 9 Spielen) nicht aufholen, während Leverkusen in Bremen, die scheinbar zurück in die Spur gefunden haben (3 Sieg in letzten 3 Spielen im Februar), sein Glück versucht?

Der Vestenbergsgreuth-Vorbericht. Nicht.

Kann eigentlich noch irgendjemand diese Vorberichtsbilder zum anstehenden Pokalspiel der Bayern sehen?

Immer wenn man glaubt, es geht nicht flacher, kommt’s von irgendwo noch platter daher.

Ja. Klar. Die Bayern sind im Pokal oft ausgeschieden. Kunststück. Nehmen ja auch jedes Jahr daran teil. Selbst den europäischen Fahrstuhlmannschaften der Bundesliga ist das hier gegönnt. Aber beim FCB ist das halt immer ein Event.

Geschenkt. Und dass das bayerische Fernsehen damit eine ganze Sendung zu füllen versucht, ebenfalls.

Nein. Der FC Bayern spielt morgen gegen die Nachfolger Vestenbergsgreuths. Gegen Greuther Fürth. Dem Vereinskonstrukt.

Dabei wird der Kader ein wenig verändert. Zum Vergleich der zuletzt ebenso schönen wie erfolgreichen Elf.

Butt, van Buyten, Schweinsteiger, Klose raus. Dafür Ribéry, Timo, Pranjic, etc. rein.

Bei allem Respekt. Wenn diese „B-Bayern“ es konzentriert und vor allem konsequent in der Chancenverwertung angehen, dann brauchen wir uns keine Sorgen machen. Wenn.

Für mich gibt’s ohnehin nur ein Problem: Rechtzeitig zu Hause sein am letzten Arbeitstag vor’m Urlaub.

VW-Betriebsausflug – und trotzdem bin ich richtig wütend.

Nein. Da kann ich nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen. Klar. Die Konkurrenz hat zur Abwechslung mal geschlossen für uns gespielt, aber gereicht hat es eben trotzdem immer noch nicht zur Tabellenführung.

Sage und schreibe zwei lächerliche Tore fehlen uns dafür immer noch.

Eins hat Herr Demichelis im heutigen Gastspiel in der Fußballprovinz Herrn Grafite geschenkt (wieviele Kerzen und Luftlöcher kann man eigentlich in einem einzigen Spiel so fabrizieren?) und mind. ein anderes hätte man doch wohl selbst in diesem, Bayerns schlimmsten Rückrundenspiel noch erzielen dürfen, oder?

Manmanmanman.

Irgendwann, irgendwann platzt mir ob dieser Lässigkeit der Bayern nochmal die Galle.

Eigentlich war mir klar, dass sowohl Schalke als auch Leverkusen mit absoluter Sicherheit ihre eigenen Spiele irgendwie nach Hause schaukeln. War ja in den letzten Wochen so Standard. Als ich aber tatsächlich bei alle-Spiele-alle-Tore sah, dass unsere letzten beiden Konkurrenten um die Meisterschaften endlich einmal Punkte ließen, schäumte meine Wut über die Chancenverwertung der Bayern erneut hoch.

Natürlich reden wir hier nicht vom Gastspiel der Bayern in Bremen, als die Münchner die Heimmannschaft förmlich und überwiegend vorführten, 100%-tige Chancen für 10-12 Tore liegen ließen. Nein, wir reden von einem eher schlechtem Spiel. Von Arroganz, von fehlender Konzentration. Von zuviel Hinrunde, zuviel Klinsmann-Rückrunde.

Aber diese beiden Tore hätten es doch nun wirklich sein können, oder? Selbst gegen Wolfsburg. Den kommenden Ex-Meister und baldigen Vize-Rekordhalter. ODER??

Blenden wir dies alles einmal aus und bleiben wir beim Positiven.

Robben war mal wieder Weltklasse. Nach seiner Auswechslung wurde deutlich, wie wichtig er ferner für uns und unser Spiel ist. Obwohl (oder gerade weil) Ribéry da schon auf dem Feld stand.

Aber ein Ribéry, der erst bei deutlich sichtbaren 40-50% seiner Leistungsfähigkeit liegt, kann uns im Moment kaum helfen. Eher hilft es ihm, wenn er bei uns mitspielen kann. Also im aktuell wie geschmiert laufenden Bayern-Team.

Da ist noch viel Luft nach oben. Kommt noch. Wäre ja auch zu schön, wenn es nichts mehr zu entwickeln gäbe beim FCB 2010.

Was noch?

Schweinsteiger.

Ja, Schweinsteiger. Ein Lob für ihn. Aus meinem Mund. Beobachtet man ihn mal konsequent, was ich ja im Laufe seiner Krise zur Genüge getan habe, dann kann man schon sehen, dass seine aktuelle Rolle die Rolle seines Lebens zu werden droht.

Schweinsteiger und van Bommel bilden aktuell ein Doppel, dass den Bayern Stabilität und Inspiration gibt. Defensiv, wie offensiv.

Was wäre bei uns der Teufel los, wenn van Buyten und Demichelis ungehemmt Angriff auf Angriff auf sich zurollen sehen würden…

Nein, das ist alles ganz ordenlich. Selbst für mich gibt’s da nichts zu meckern. Weiter so. Dann könnte das auch seine Saison werden.

Ebenso wird Lahm auf rechts – in Kombination mit Robben – so langsam zu einer neuen Einheit. Einer Einheit, die die legendäre linke Achse Lahm – Zé – Ribéry so langsam in Vergessenheit geraten lässt.

Erst gegen Ende des Spiels, als bei den van Gaal’schen Kickern die Konzentration vollends den Bach runterging, unterliefen auch ihm in der Defensive hanebüchene Fehler. Selbst wenn er damit in guter Gesellschaft war. Mit van Buyten und Demichelis.

Meine Güte.

Ein medialer Reflex dann, auch nach diesem Spiel von den „richtigen“ Gegnern zu sprechen, bei denen all dies für die Bayern irgendwann einmal schief gehen wird.

Wirklich? Immerhin sprechen wir hier vom immer noch amtierenden Deutschen Meister. So schwer man sich das in diesen Tagen auch vorstellen kann.

Im Prinzip war’s ja auch gut und phasenweise das von mir erhoffte Katz-und-Maus-Spiel mit den Ex-Ballkünstlern, die ja im letzten April die Klinsmann-Bayern angeblich so arg gedemütigt haben. Aber gereicht hat’s mir halt nicht. Ich will endlich diese verdammte Tabellenführung. Damit endlich a Rua is.

Ruhig scheint es auch um die Meisterschaftsträume einiger Konkurrenten zu werden.

Der HSV zum Beispiel. Wähnte man sich nach der Verpflichtung van-the-Mans doch nun endgültig auf dem Weg an die europäische Spitze, musste man auf Seiten der Anhänger, dann heute doch wohl einsehen, dass sich im Fußball eben doch alles irgendwie ausgleicht. Eine Tatache, die mir wohlbekannt ist. Und somit kann ich eine mögliche Enttäuschung ob des heutigen Remis beim kölschen FC nicht nachvollziehen. Schließlich muss man derlei immer in Relation zu einem späten Ausgleich, wie dem gegen die Wolfsburger sehen.

Das eine geht nicht ohne das andere, liebe Rauten-Fans.

Und das Bayer und Schalke (Ausgleich: Letzte Woche Elfer für Hoffenheim übersehen, diesmal Tor gg. Freiburg) mit ihren bisherigen Rückrunden-Leistungen nicht jedes Spiel gewinnen würden, war ebenfalls mehr als logisch. Einen Lauf zu haben, oder einfach nur „einen Stiefel runterzuspielen“, sind eben zweierlei Paar Schuhe.

Kurzum: Wenn sich mein Ärger über die zwei fehlenden Tore gelegt hat, kann ich mich bestimmt doch auch endlich über diesen tollen Bayern-Spieltag freuen!

Ein fast perfektes Spiel. Aber eben nur fast.

Zu weiten Phasen der Hinrunde hätte der FC Bayern im gestrigen Spiel gegen die Turn- und Sportgemeinschaft aus Hoffenheim Punkte gelassen.

Zum Glück ist das inzwischen anders. Auch wenn ich mich schmerzlich an diese Zeit erinnert fühlte. Vor allem in der zweiten Halbzeit. Irgendwann habe ich aufgehört die vergebenen Chancen mitzuzählen.

Gegen wirklich starke Gegner kann sich das irgendwann mal rächen.

Aber wer sind schon wirklich starke Gegner?

Gegen uns macht jeder Verein das Spiel der Saison – wieso sollte man da also von schwachen Teams reden? Schwächer spielen die dann doch gegen die Überraschungsteams. Wie zum Beispiel Leverkusen. Oder Schalke.

Egal. Eigenes Thema.

Wie ich mein Thema überschreiben wollte, da habe ich lange mit mir gerungen. Die Hoffenheimer Holzhackerei war lange in meinem Kopf. Vor allem, weil ich mich nicht das erste Mal damit beschäftigen muss. Wenn man nicht das bekommt, was man will, gehen bei einigen die Nerven durch. Ist ja bei Rangnick das gleiche. Und spiegelt sich somit im Team wider.

Bayern hat halt immer nur das „Pech“, dass man zumeist das Eröffnungsspiel absolviert, egal ob Hin- oder Rückrunde. Da wird dann anders gepfiffen als ab Spieltag 2 oder 18. War ja damals gegen den HSV auch nicht anders.

Ob diverse TSG-Spieler an einem anderen Spieltag in diesem Spiel auch nur mit einer Verwarnung und einer allerletzten Verwarnung davongekommen wären?!

Und dann immer wieder diese Theatralik, wenn man selbst einmal getroffen wurde. Widerlich.

Zum Glück war dann die zweite Hälfte dominant genug und es gab zum Ergebnis keine zwei Meinungen (auch nicht beim Trainer der Gastmannschaft).

Allein die Chancenverwertung gab – einmal mehr – Grund zur Kritik. Auf Seiten der Bayern.

Bitter.

Vor allem, wenn man bedenkt, dass andere – aktuelle – Spitzenplatz-Teams derlei anders handhaben. Die 100%tigkeit der Chancen in HZ2 hätte ein 3:0 oder 4:0 liefern müssen.

Zwar sind wir jetzt mal wieder Tabellenführer und haben mit 36 die meisten Tore erzielt, aber schon heute kann sich dies eben wieder ändern. Meiner Meinung nach zählt in dieser Saison bis zum Schluss jedes Tor und da können wir es uns nicht leisten derlei Gelegenheiten liegenzulassen.

Gut allerdings, dass ein Offensiv-Einwechselspieler das 2:0 erzielte. So muss das in einem Spitzenteam sein: Selbst „Bank“-Spieler torhungrig. Und dann auch mit Toren. Vor allem wenn die Winterpause dem Stammduo offenbar ein wenig vom Killerinstinkt genommen hat.

Womit wir bei der Mannschaft wären.

Bis zur Führung der Bayern hätte ich Herrn Demichelis eine glatte 5 gegeben. Fahrig, unkonzentriert und mit allerlei riskanten Pässen. Auf der anderen Seite muss ich ihn da in Schutz nehmen, denn zu Beginn der Spiels war er nicht der einzige, der sich scheinbar noch im Winterschlaf befand.

Das komplette defensive Mittelfeld (van Bommel, Schweinsteiger) plus die Abwehr ließen sich von den motivierten Hoffenheimern den Schneid abkaufen. Über volle 15 Minuten. Gruselig.

Ich befürchtete schon das klassische Dubai-Syndrom…

Wie aber oben erwähnt, ist der FCB der jungen Rückrunde ein anderes Team als zum Start der Saison. Das System van Gaal scheint etabliert, die Spieler wirken selbstbewusster und vor allem oft im Bilde, was genau zu tun ist.

Dazu noch ein Robben, der mit zunehmender Spieldauer immer spritziger und kreativer wurde.

Da fiel es dann am Ende auch nicht so sehr ins Gewicht, dass noch nicht alle Teile des Gebilde wieder in der Form der auslaufenden Hinrunde sind.

Aber das war ja auch alles nur Laufkundschaft, gelle?

Abwarten, Freunde.

Obgleich auch Phasen des gestrigen Spiels eher schwächer waren, bin ich jetzt doch davon überzeugt, dass es immer besser werden wird. Mit meinen Bayern.

Ein Robben hielt allen Fouls gegen ihn stand. Bis jetzt ist nichts gegenteiliges vermeldet worden. Das ist doch schon mal was. Spricht für ihn und uns.

Kommt zusätzlich bald ein gesunder(?) Ribéry zurück und arbeitet der Rest weiterhin so wie zu Robbery-freien Zeiten, ist mir nicht bang um unsere Aufholjagd. Wobei man hier ja eher vom Sturm auf die klare Tabellenführung sprechen muss, denn dran sind wir ja jetzt schon…

Der Rest des Teams fiel nicht sonderlich stark ab. Olic war nach dem Knochenbrecherfoul von Beck einfach angeschlagen. Im wahrsten Sinne des Wortes. Da konnte nicht mehr soviel kommen. Gomez braucht noch ein wenig Feintuning und van Buytens Lippe muss wohl einfach nur genäht werden, nachdem Herr Ba seinen Oberarm komplett in seinem Gesicht vergraben wollte.

Frust ist kein guter Begleiter. Ob das international auch so gesehen wird?

Jetzt sind wir erstmal oben. Das ist besser als andersherum. Darüberhinaus traf Klose seit gefühlten Ewigkeiten – passend zum Rückrundenauftakt geht dem Boulevard wohl der Stoff so langsam aus.

Aber keine Sorge – da wird Nachschub kommen.

Umso wichtiger, dass wir in Bremen, gegen Mainz, in Wolfsburg und gegen Dortmund nachlegen. Nicht ohne das Programm, aber wozu haben wir unseren Kader denn sonst reduziert?

FC Bayern – dies und das – 09/10 #7

Meine Güte.

Es ist jedes Jahr das gleiche Spiel. Und jedes Jahr fallen wir wieder darauf herein.

Winterpause. Nichts passiert. Der Ball ruht. Das Boulevard muss aber trotzdem seine Seiten füllen. Streut Gerüchte, Geschichten.

Und was machen wir? Springen voll darauf an. Diskutieren als gäb es kein Morgen.

Na dann.

Hier das neueste Futter:

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„Wir haben nicht so viel Qualität, das ist Fakt. Aber das sind keine Außerirdischen. Als Mannschaft können wir so gut sein wie die. Wir haben eine gute Philosophie.“

So unser Kapitän. Zu den Chancen der Bayern in der Championsleague. Nicht von der Hand zu weisen. Trotzdem klassische Winter-, Sommerpausen-Sätze.

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Ein anderer „van“ macht sich Gedanken über die neue Vertragsphilosophie des FC Bayern. Die Philosophie, die den Abschied von Zé Roberto zur Folge hatte, bei van Bommel aber funktioniert hat: Stars über 30 nur noch kurzfristige Verträge zu geben.

Ich sag’s mal so: Konsequenz bedeutet, dass man sie immer hat. Die Väter und Mütter unter uns wissen, wovon die Rede ist.

Schade wäre es auf jeden Fall, wenn wir einen van Buyten hier zeitnah verlieren würden. Vor allem, nachdem dieser nun (doch plötzlich) unser Abwehrchef geworden ist.

Herr Nerlinger, bitte übernehmen Sie (und bauen Sie keinen Mist! Danke.).

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Die von Herrn Rummenigge „locker“ vorgetragene Ode an Franz Beckenbauer, könnte für unseren AG-Chef eventuell Folgen haben. Die (vermeintliche) Autorin der vom ihm gesprochenen Zeilen, reichte nun Klage ein („wegen Urheberrechtsverletzung einen Erlass auf Einstweilige Verfügung beim Landgericht Hamburg“).

Eine aussergerichtliche Einigung sei zuvor wohl gescheitert. Dies begleitet Sie in Reimen:

„Wann meldest Du Dich denn bei mir? Ich klär‘ es gern bei ein paar Bier. Doch einfach so, so geht das nicht – schließlich ist es mein Gedicht.“

Winterpause…

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Muss ich wirklich noch was zum Thema Ribéry sagen?

Wir stecken nicht drin. In den Köpfen des FC Bayern, Ribérys, seines Beraters.

Ich weiß nur eins: All das macht nach aussen keinen guten, professionellen Eindruck.

Desweiteren: Ribéry hat nicht den ersten Berater in seinem Fußballerleben. Vorgänger auf diesem Posten verklagen ihn gerne auch mal. Ich frage mich, wo er sich seine Berater aussucht.

Achja, noch was. Berater sind die Pest.

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Zum Schluss noch ein paar Gedanken zu Herrn Nerlinger.

Entweder ist der ’ne coole Sau, oder total überfordert auf diesem Posten.

Man reduziert den Kader und schließt auch in dieser Transferperiode nicht die dringensten Baustellen (zum wievielten Mal in Folge?). Ok, ein paar haben sich inzwischen erledigt, oder zumindestens beruhigt („Tor“ zum Beispiel). Aber was soll ich mit der Aussage anfangen, dass wir in dieser Winterpause auf gar keinen Fall neue Spieler dazuholen?

Sicher. Wir suchen nur noch Spieler vom Niveau eines Ribéry. Und so. Aber ist es jetzt wirklich die neue Strategie des FC Bayern, keine Konkurrenten mehr zu schwächen (Rafinha), sie sogar eher noch stärker zu machen (Baumjohann)?

Social Bavaria Munich?

Toll.

Oder ist van Gaal der Seher und präsentiert in der Rückrunde zwei neue „Müller und Badstuber“?

Fragen über Fragen.

Der FC Bayern ist nicht der HSV und Gladbach nicht Schalke

Seit der FC Bayern auch mal wieder drei Punkte in Serie holt, merkt man plötzlich, was da in der Tabelle möglich ist und wie sehr einen die vielen Remis am Weiterkommen gehindert haben.

Am letzten Freitag wäre eine Punkteteilung im Heimspiel gegen die Fohlen fatal gewesen. Vor allem nach den gestrigen Ergebnissen der Konkurrenz. Also der Konkurrenz, die inzwischen hinter uns liegt. Hamburg, Hoffenheim, Wolfsburg und Co.

Und das von mir vor einigen Tagen thematisierte Restprogramm der tabellarischen Bayern-Gegner zeigt langsam Wirkung. Gut so.

Am wichtigsten sind aber – wie erwähnt, die eigenen Hausaufgaben.

Schlimm genug anzusehen war es ja. Das Spiel. Am Freitag. Zeitweise ein Rückfall in überwunden geglaubte Zustände.

Erneut musste uns eine Mannschaft aus dem eher unteren Tabellendrittel zeigen, wie man ein Konzept auf den Rasen zaubert. Ok. War jetzt nicht so schwierig. Zwei Fünfer-Ketten rund um den eigenen Strafraum und bei Gelegenheit gefällig kontern.

Ähnlich wie Schalke in München. Oder Leverkusen. Zumindestens in den jeweiligen zweiten Halbzeiten. Schlimmer Fußball aber eben auch von den Bayern.

Besonder hervor tat sich in dieser Rubrik unsere Abwehr. Und hier vor allem Herr Demichelis.

Ist ja sehr schon, dass Herr van Gaal das Problem auf dem linken Flügel mit dem gelernten IV Badstuber lösen will und nun schon zum dritten Mal in der gleichen Startformation antrat (noch ein Kritikpunkt weniger). Aber dafür müssen wir den Argentinier auf seiner sog. Stammposition ertragen?

So langsam mache ich mir da Gedanken. Nicht nur weil er in meinen Augen hier den neuen Schweinsteiger gibt (also von einem schlechten Spiel ins nächste stolpert), sondern weil ich mich inzwischen frage, was in seinem Fall die Ausnahme war: Seine Weltklasse-Saison 2007/08 oder die Zeit davor und danach?!

Auch hier haben wir also offenbar eine Baustelle.

Ein Witz, wie leichtfüßig die Gladbacher da in der ersten Halbzeit durch unsere Defensivreihen tänzeln durften. Allein dieser ungewohnte Zustand – noch dazu so unerwartet in gerade diesem Spiel – verhinderte wohl eine gewisse Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Das 1:1 zur Halbzeit hätte auch anders lauten können.

Welche Probleme wir aber jetzt doch auch auf der IV-Position zu haben scheinen, zeigte sich mir, als van Buyten verletzt ausgewechselt wurde (später mehr dazu) und wir einen Breno mal wieder zu Gesicht bekamen.

Alter Schwede.

War das sein übergewichtiger Bruder oder geht da in seinem Körper gerade irgendwas ab?

Wieviel Kilo hat der denn bitte zugelegt? Wird sowas nicht kontrolliert? Wofür gibt es diesen ganzen Hightech-Kram??

Naja. Ist zum Glück in HZ2 nicht mehr Schlimmes passiert. Der Druck der Bayern – auch mit Arjen – 50% – Robben war dann für die Borussen wohl doch des Guten zu viel und somit war nach dem Sensationsfreistoß Badstubers Hängen im Schacht.

Allerdings hatte ich nicht mehr auf dem Screen, dass wir gegen die letzten drei Gegner in der Bundesliga doch noch einmal so sehr „zittern“ müssten.

Kommt jetzt hoffentlich in Bochum und gegen Hertha anders.

Gut fand ich am Freitag die Leistung Butts. Einige Paraden waren sehr Kahn-esk. Und was hab ich da so nebenbei auch noch gehört? Butt hat aktuell in der Bundesliga die besten Werte und Statistiken? Nicht schlecht.

Der Rest des Spiels ist schnell zusammen gefasst: Arbeitssieg!

Nicht mehr und nicht weniger.

And for me, it’s scheißegal.

Die van-Gaal-Bayern haben in dieser Hinrunde schon viel zu viel Punkte fahrlässig verschenkt. Da gibt es noch einiges aufzuholen. Allein um die Tabelle noch ein wenig gerader zu rücken. Das Bild war ja phasenweise schon mächtig schief.

Ein Punkt liegt mir aber noch am Herzen.

Am liebsten mag ich ja die Trainer, die immer so souverän und wortgewandt tun und dann zwischendurch doch den Straßenköter rausholen.

Nimmt man meine differenzierten Worte und die Statements der Gladbacher Spieler nach dem Schlusspfiff zusammen, kommt ein ganz gutes Bild zusammen:

Bayern glücklicher Sieger, Gladbach in der ersten Hälfte stark, am Ende aber unterlegen, vor allem, weil die Bayern dann irgendwann doch ihre individuelle Klasse ausgespielt haben.

Was muss ich dann aber nach dem Spiel im Sky-Nachbericht für Interviews mitanhören? Herr Frontzeck, seines Zeichens Gladbacher Urgestein und vielleicht allein schon deshalb prinzipiell nicht gerade Pro-Bayern eingestellt, stellt im Nachgang des Spiels die Neutralität des Schiedsrichters in Frage.

Der Freistoß, der zum Siegtreffer der Bayern geführt habe, sei ja völlig „unberechtigt gewesen“ und überhaupt hätte „Herr Weiner ja all die Kleinigkeiten nur gegen seine Gladbacher gepfiffen“.

Allein, was sich „van Bommel da alles erlauben durfte. Der hätte normal mit Rot vom Platz gemusst“.

Ganz ruhig, Michael.

Willst Du etwa behaupten, der „Metzger“, der „Schlächter“ van Bommel genießt inzwischen in der Bundesliga Artenschutz?

Mark van Bommel hat in diesem Spiel erst seine vierte gelbe Karte in dieser Saison bekommen. Alles Zufall?

Mal ganz tief durchatmen, bitte. Und dann unterhalten wir uns über Deinen Spieler Rob Friend.

Einem Spieler, der im Luftzweikampf unserem Abwehrchef van Buyten so dermaßen den Ellbogen ins Gesicht, ins Auge rammt, dass eben jenes in Windeseile komplett zuschwillt und man das Schlimmste befürchten muss.

Anschließende Untersuchungen bestätigen diese Gedanken zwar nicht, trotzdem würde ich Dir empfehlen, dass Du in Deinem Verfolgungswahn auch mal das andere Auge benutzt und nicht nur das eine, mit dem Du Deine Borussia betrachtest.

Ich kann Deinen Frust ja verstehen (nicht die Siege in Hamburg oder Schalke wiederholt zu haben). Aber wir wollen doch im Rahmen der Realität bleiben. In Zeiten des wohl größten Wettskandals in Europa muss man ferner ganz vorsichtig sein, was eigene, aus der Emotionalität heraus geäußerte Mutmaßungen über Schiedsrichter und ihre Entscheidungen betrifft (komplett unverständlich, weshalb Frontzeck hier ein Sammer zur Seite sprang, der zuvor eher klare und logische Analysen zum Besten gab – alte 92er-Meisterverbundenheit? Lächerlich.).

Das Gute: Nächste Woche, nein, schon am Dienstag, redet kein Mensch mehr davon, was ein Herr Frontzeck für Probleme mit diesem Spiel hatte.

Und womit? Mit Recht.

Die hessische Bestie ist besiegt.

Ich weiß es. Die Statistik spricht eine deutliche Sprache. Frankfurts Bilanz in München ist ernüchternd. Aber gefühlt geht mir die Eintracht in München seit Jahren auf die Nerven.

Gestern gab’s wieder so ein Spiel.

Spiel auf ein Tor. Und Nikolov der beste Frankfurter. Wie ermüdend das ist.

Auf der anderen Seite: Jetzt haben sie wenigstens noch einen Franz, der den Rest von der Linie kratzt, der an Nikolov vorbeigeht. Na bravo.

Auch klar: Es waren keine 40 Torchancen. Dafür fehlt den Bayern aktuell die Inspiration. Und Cleverness vor dem Tor.

Ansonsten hätte zumindestens ein Toni schon in Halbzeit 1 zwei Buden gemacht und der Drops wäre gelutscht gewesen.

So aber konnten die Skibbe-Kicker ernsthaft aus dem Nichts die Führung erzielen.

Was dieses „aus dem Nichts“ betrifft, gehen mir im Rahmen des FC Bayern so langsam allerdings die Superlative aus.

Einmal, ein einziges Mal steht die bayerische Abwehr ungeordnet und die Hessen zimmern den Ball in Butts Tor.

Unfassbar.

Zum Glück war kurz zuvor ein gewisser Herr Robben eingewechselt worden und mit ihm (und Müller auf rechts) ging plötzlich beim FCB doch mal die Post ab und zeigte sich, wie limitiert die grauen Mäuse aus der Bankenhauptstadt wirklich sind.

Harmlos.

Aber gegen uns reichte es bis zur 69. Minute. Was ich fast noch schlimmer finde.

Keine Frage, dass der Ausgleich mehr als verdient war und gut, dass ein Robben den Ball wirklich über die Linie drückte. Einem Gomez hätte ich zugetraut, dass er aus 2 Metern das leere Tor nicht trifft…

Meine Güte ist der neben der Spur.

Womit wir bei den Spielern sind.

Butt in meinen Augen fehlerlos. Kunststück bei dieser sogenannten Offensive der Frankfurter.

In der Abwehr reichte es ebenfalls, um den Gegner in Schach zu halten. Meiner Meinung nach weniger Unsicherheit als gegen Bordeaux. Ebenfalls nicht schwer (abgesehen vom 0:1 natürlich).

Sicherlich liegt es in der Natur der Sache, dass einzelne Hessen das anders sahen und das übliche „hier war heute was möglich“ im Hinterkopf hatten. Deren Zustand der Wahrnehmung kann man leider nur unzureichend beschreiben.

Im Mittelfeld ist zwar van Bommel immer noch nicht wieder der Alte, aber die Pässe, die ankamen, hatten richtig Druck. Das ist kein Geschiebe, dass sind Pässe.

Womit wir – einmal wieder – bei Herrn Schweinsteiger wären.

Ehrlich Leute, mir macht das keinen Spaß, hier nach jedem Spiel die Bayern-Spieler zu bashen, aber sind wir uns jetzt bitteschön mal alle einig, wie grottig derBastian gespielt hat?

Was für eine Frechheit war das denn bitte?

Und zur Belohnung durfte er dann wieder mal durchspielen?

Muss ich nicht verstehen. Und kann ich auch nicht mehr.

Persönlich will ich mal ganz stark hoffen, dass, wenn ein Ribéry wieder dabei ist und ein Robben bis dahin fit bleibt, für den Ex-WM-Star mal endlich ein Platz auf der Bank frei wird. Endlich. Wie frustriert sind eigentlich seine Mitspieler, die ständig seinen Fehlpässen hinterher müssen?

Wieso ist darüber nix in den Medien zu lesen? Gibt’s hier keine Augen- und Ohrenzeugen vom Training?

Weiter im Text.

Der Tymo.

Schon komisch. Irgendwie ist er, seit er neben van Bommel spielt, seltsam unauffällig. Was zunächst mal positiv ist. Weil er kaum noch Bälle verliert. Aber Impulse kommen da keine. Weder durch die Mitte, noch über die Seite, wo er – offensichtlich – jetzt eigentlich spielt.

Gehemmt. Wie Lahm. Dazu noch limitiert – wie Schweinsteiger – wie soll da offensiv was gehen?

Erst als Robben kam, ging zunächst mal was in 1:1-Situationen und mit Dampf. So wurde die Kopf-Blockade der Mitspieler gelöst und es lief insgesamt was besser.

Nicht wesentlich dagegen bei den „echten“ Stürmern. Da zeigte ein Luca Toni erneut, dass er wieder Sturmführer sein will und sein kann. Er wäre es schon, wenn er so etwas wie eine Chancenverwertung hätte. In dieser Saison.

Bodenlos. Aber er macht wenigstens was. Und trifft auch mal den Ball.

Etwas das wir von den Herren Klose und Gomez aktuell nicht zu erwarten haben.

Naja. Wenn’s trotzdem zum dreckigen Sieg reicht. Meinetwegen.

Aporpos dreckig.

Was ist mit Herrn Müller los?

Steht der so unter Druck, weil derJogi ihn kirre macht?

Was sind das für Aussetzer in den letzten Spielen?

Erst die Karten gegen Bordeaux und dann die Flugeinlagen gegen Frankfurt?

Da kann er wohl von Glück sagen, dass er jung ist und bei den Schiedsrichtern noch nicht dieses Möller-Image hat.

Teilweise war das – zumindestens in der Zeitlupe – schon hanebüchen. Und offenbar wiederum dem Image eines Herrn Franz geschuldet, dass der Schiedsrichter hier überhaupt in seine Richtung agierte.

Die körperliche Härte, die er danach von Franz und Co. genießen durfte, hat er sich so selbst zuzuschreiben.

Alles in allem bin ich zufrieden.

Mit den drei Punkten.

Und mit der taktischen Finte, die van Gaal kurz vor Schluss den Frankfurtern präsentierte.

Einen Mittelstürmer van Buyten hatten die ganz offensichtlich nicht auf der Rechnung.

Aus meiner Sicht die mehr als gerechte Strafe, für über weite Strecken gezeigte auf zeitspielende, destruktive Defensive.

Ja. Ist mir bewusst. Sowas ist erlaubt. Niemand muss sich freiwillig dem FC Bayern ergeben. Ich darf doch aber meinen Unmut darüber äußern, dass a) ich sowas nicht für Fußball halte und b) die Bayern immer wieder nicht dazu in der Lage sind, derlei „Fußballer“ auseinanderzunehmen. Oder?

Jetzt geht’s am Mittwoch direkt wieder gegen die Hessen zur Sache. Im Pokal. Wie erwähnt, erwarte ich dort ein anderes Spiel.

Erstens weil es ein Heim- und Pokalspiel für die Frankfurt ist. So aufzutreten wie in München werden ihnen die Fans nicht erlauben.

Zweitens kommen wohl zwar einige Verletzte zurück ins Skibbe-Team, aber eventuell hat es etwas mehr Einfluss auf’s Spiel, wenn ein Robben die Aufstellung der Bayern bereichert?

Ach und noch was zum erneut bemühten Dusel-Konstrukt im Boulevard:

Ich hoffe doch mal sehr, dass es hier lediglich um den Zeitpunkt des Siegtreffers geht, oder?

Sowohl das Zustandekommen, als auch die Gesamtzahl der Chancen, der Spielbeteiligung und überhaupt der gesamten Statistik, lässt am Nicht-Thema Glück in diesem Zusammenhang ja wohl keinen Zweifel.

Und darüber gibt es keine zwei Meinungen.

Schmutziger Rasenschach oder Bayern besiegt Breisgauaufsteiger. Egal wie.

Die Bayern haben mal wieder das Tor getroffen. Gar mal wieder gewonnen. Ein Gefühl, dass wochenlang abhanden gekommen war. Trotz teilweiser drückender Überlegenheit.

Womit wir beim Hauptproblem des aktuellen FC Bayern wären. Oder den Hauptproblemen.

Man dominiert die Gegner nach Belieben. Auch wenn die vor dem Spiel vollmundig anderes ankündigen (wie unsouverän Ihr Auftritt im ASS, Herr Dutt). Und trotzdem kommt dabei kaum etwas Zählbares herum.

Die Stürmer treffen nicht und haben wir Pech, steht ein Stürmer des Gegner einmal richtig und wir fahren mit null Punkten nach Hause.

All dies ist aber nicht neu und ein Problem, dass die Mannschaft des FC Bayern seit Jahren hat.

Ebenso wie die Schwäche nach Standards. Oder hat man gegen den Aufsteiger auch nur eine gefährliche Situation aus einem ruhenden Ball heraus gesehen?

So langsam wirkt das schräg.

Standards kann man trainieren und Laufbereitschaft kann man an den Tag legen.

Ebenso wie Cleverness. Vor dem Tor. Und Entschlossenheit. Im gegenerischen Strafraum.

Daran haperte es gestern – einmal mehr – gewaltig.

Phasenweise spielten die Bayern mit Freiburg Katz und Maus. Hielten den Ball in den eigenen Reihen und entzündeten ein Kurzpassfeuerwerk. Aber in Strafraumnähe?

Schluss mit lustig. Da fällt uns dann zumeist nix mehr ein. Selbst ein sich stark redender Aufsteiger hält uns locker vom Toreschießen ab. Geschenkt, dass der Torhüter des Gegners mal wieder einen blendenden Tag erwischt hat.

In wievielen Pflichtspielen in dieser Saison durften wir dies schon erleben?

Trotzdem.

Sowas darf uns alles nicht kümmern. Wir sind der FC Bayern. Wir müssen aus dieser Dominanz was machen können. Das kann’s irgendwie nicht sein.

Gestern sahen wir auf jeden Fall mal den FC Bayern der Vorsaison. 4-4-2-System. Klose und Toni in der Startelf. Mark van Bommel zurück an Deck. Zumindestens eine Veränderung. Gegenüber den letzten Null-Tore-Spielen. Und was zu verändern tut ja manchmal ganz gut.

Herrn Schweinsteiger nicht.

Sorry. Ich bin immer wieder fassungslos, wie gut der immer noch wegkommt. Selbst bei Breitnigge-Lesern. Sehen wir unterschiedliche Spiele?

Klar. Er hat sicher noch schlechtere Spiele in dieser Saison abgeliefert und in Halbzeit 2 wurde es auch einen Tick besser, aber nur weil Robbéry nicht anwesend waren und somit das Spiel der Münchner generell ein, zwei Tacken langsamer war und er und „sein Spiel“ somit weniger drastisch auffielen, ist doch nicht wieder alles in Butter?

Wieviele Fehlpässe, wieviele Spielverlangsamungen hatten wir gestern bei ihm?

Ich hab’s nicht gezählt, aber beobachtet hab‘ ich’s. Und was ich sah, gefiel mir nicht. Es muss was mit einer vertraglich fixierten Einsatzgarantie zu tun haben, dass auf seiner Position kein anderer eine Chance in der Startelf bekommt! Meine Meinung.

Aber mir sagt ja keiner was.

Ganz stark und spielend, als wäre er gar nicht weg gewesen, sah ich dagegen gestern unseren Kapitän. Da merkte man sofort, was uns gefehlt hat. Da war viel mehr Präsenz, Dynamik und Einsatz. Defensiv standen meine Bayern gestern 1a. Abgesehen vielleicht vom Gegentor. Aber was will man auch erwarten, wenn vor dem eigenen Tor plötzlich soviel Konfusion herrscht, dass ein Brafheid den letzten Mann und Innenverteidiger geben muss?!

Geschenkt.

An der starken Präsenz unseres Kapitäns richtete sich auch ein Timoschtschuk auf. Das war mal was. Kaum Fehler und sogar ab und Druck nach vorne.

Wie gesagt, die Defensive hielt dicht. Ok. Es waren auch „nur“ die Freiburger. Aber wenn man sich die Leistung unserer Abwehr im bisherigen Saisonverlauf so anschaut – und da zähle ich IV, AV und 6er mit hinzu – dann ist das im Vergleich zur Vorsaison ’ne Klasse besser.

Klar. Auf den „Aussen“ gibt’s noch Luft nach oben, weil Lahm heuer sowohl Position als Form noch sucht, aber erstens ist ein Lahm auch mit 80% noch ziemlich stark und zweitens sieht man bei einem Brafheid inzwischen kaum noch eklatante Fehler wie zu Saisonbeginn.

Insgesamt ist mir der bei ihm sonst übliche Positionsverlust (vom Flügel nach innen) nur einmal aufgefallen. Wird doch.

Nein. Unser Hauptproblem liegt vorne. Oder besser, knapp vor vorne.

Ich will mir tatsächlich nicht vorstellen, dass alle unsere Stürmer das Fußballspielen verlernt haben. Einer mal in der Krise, sicher, aber alle? Auf einmal?

Quatsch.

Es sind die Pässe, die Laufwege, die Kreativität, die spontanen, überraschenden Dinge, die uns da aktuell abgehen.

Es steht doch ausser Frage, dass wir mit unserem 4-3-3 und zwei in Topform befindlichen Ribbéry und Robben da eine Weltklasse-Offensive vorweisen können. Aber wo sind wir mit einem 4-4-2 gefährlich? Da braucht’s andere Spieler in der kreativen Zentrale und die haben wir offenbar nicht. Oder die, die wir haben, genügen den Ansprüchen nicht.

Zum Glück haben wir aber doch durchaus Gewinner. Dieser Hinrunde, der Ära van Gaal.

Thomas Müller zum Beispiel. Alter Schwede. Was der Junge für einen Stiefel spielt, stellt einen Schweinsteiger aber dermaßen in den Schatten, dass der sich besser was überzieht, denn sonst ist er der Kälte schutzlos ausgeliefert.

Sollte ein Thomas Müller der ausser-bayerischen Öffentlichkeit tatsächlich beweisen, dass Schicksale der Ex-WM-Stars und seitdem in ihrer Entwicklung verharrenden Schweini&Poldi, nichts mit dem FC Bayern zu tun haben?

Wirklich? Ist es vielmehr so, dass der Kerl sich einfach so beim Weltklub aus München durchsetzt? Einfach so. Ganz ohne WM-Bonus, von dem andere seit vier Jahren leben?

Respekt.

Ich gestehe: Mir als Bayern-Fan, der sich ob dieser ewigen Phrasen über das Transfergebahren und der mangelhaften Jugendarbeit der Bayern, über die Jahre immer wieder rechtfertigen muss, tut das gut, dass da einfach mal was für sich spricht.

Weiter so, Thomas.

Zu seinen Kollegen im Sturm:

War Herr Klose auf dem Platz? Viel gesehen habe ich nicht. Sein Vorteil war wohl, dass ein Luca Toni mit Herrn Gomez nicht zusammenspielen kann, oder? So las man doch zuvor.

Apropos Luca Toni.

Ich muss schon sagen. Ebenso wie bei Herrn van Bommel, merkt man auch in seinem Fall erst wenn er wieder da ist, was man an Präsenz vermisst hat. Natürlich wird auch ein Toni viel zurückgepfiffen, aber er zieht Gegenspieler auf sich. Er beschäftigt die gegnerische Defensive. Er ist halt ein Brecher.

Sowas braucht man, wenn man schmutzige Siege einfahren will. Und das müssen wir. Wir brauchen Punkte. Mehr als alles andere. Dann wird alles wieder gut.

Denn was passiert, wenn man selbst auch mal gewinnt, haben wir ja jetzt gesehen:

Mindestens zwei Plätze nach oben in der Tabelle und Rückstand zur Spitze nur noch 6 Punkte.

Fein. So kann es weitergehen.

P.S. Was zum FC Bayern, seinen Systemen, seinem Trainer oder ganz allgemein zu sagen? Die Breitnigge-Hotline ist permanent geöffnet: 0228 – 30 41 49 71.

Da haben die Bayern in Hamburg endlich mal einen guten Schiedsrichter…

…und es reicht trotzdem nicht.

Wurden wir in der letzten Saison noch verschaukelt, lief das Gastspiel im Ergebnis doch wieder als Déjà-vu-Erlebnis ab. Na toll.

Nein. Über den Schiedsrichter konnte man diesmal wirklich nicht meckern. Auch wenn HSV-Bruno im Sky-Interview allen Ernstes seinerseits dieszgl. Andeutungen machte. Na klar.

Meckern musste man ausschließlich über unsere Spieler selbst.

Hatten sie doch die Heimmannschaft im Rahmen der ersten Halbzeit und da vor allem in den ersten 30 Minuten so dermaßen im Sack, dass es den üblichen Verdächtigen bestimmt weh getan hat. So tat es uns allen aber nicht minder weh, diese Bayern-übliche Chancenverwertung mit anzuschauen.

Unerträglich, wie fährlässig da vorgegangen wurde.

Sicher. Der Robben-Ball hätte wahrscheinlich nur wenige Centimeter gebraucht, um doch noch im Tor zu landen und das Spiel frühzeitig für uns zu kippen – hat er aber nicht.

Anderseits:

Eines unserer Probleme vom Saisonstart scheint gelöst. Und zwar langfristig. Für diese Saison.

Herr Butt hat uns mit zwei „Kahn“-Paraden im Spiel gehalten. So um die 30. Minute rum, als der HSV in HZ 1 mal mitspielen durfte.

Sehr gut.

Bleiben die Defensiv-, Kreativ- und Chancenverwertungsprobleme.

Macht ja nix. Ist ja noch genug Zeit zum Üben. Bis Mai 2010.

Apropos Üben.

Die Woche ist rum. Das nächste Schweini-Bashing steht an.

Muss man überhaupt noch was sagen?

Zu seinen Ecken, Freistößen und Ballverlusten auch im heutigen Spiel?

Nein. Spricht alles für sich: Herr van Gaal, BITTE übernehmen Sie!

Zurück zum roten Faden.

Das es ein Heimsieg für den HSV wurde, hätte nie, nie, nie passieren dürfen.

Was war das denn für eine fehlerhafte Kette vor dem 0:1?

Ribéry verliert ein Laufduell? Gomez muss in den Defensiv-Zweikampf gegen Zé Roberto? Vier Verteidiger verlieren parallel Herrn Petric aus den Augen??

L.ä.c.h.e.r.l.i.c.h.

Klar war der Zweikampf von Herrn Gomez ein Witz – aber wie Herr Effenberg bei Sky erwähnte: Der ist STÜRMER! Was soll der da?

Wahrscheinlich die Lücke schließen, die Herr Breno mal wieder gerissen hatte.

Und ist es von Herrn Lahm zuviel verlangt, dass er nur mal kurz die Augenwinkel überprüft wo sein Gegenspieler herumschleicht? Herr Lahm ist nämlich – zufälligerweise – Abwehrspieler von Beruf.

Trotzdem.

So ein Gegentor bekommt man in Hamburg immer. Ob berechtigt, unberechtigt, geschenkt, oder wie auch immer. Sowas passiert, umso bitterer, dass wir an dieser Stelle nicht vorgesorgt haben!

Wie oben erwähnt, darf Herr Robben aus dieser Position den Ball ins Tor schieben, ebenso wie Herr Olic aus 5 Metern Herrn Rost nicht anschießen muss und auch Herr Klose darf sich mal zurückhalten, wenn Herr van Buyten, der Herrn Klose inzwischen das Goalgetter-Gen abgejagt hat, so frei vor Herrn Rost zum Schuss kommen kann. Aus abseitsfreier Position. Im Gegensatz zu Herrn Klose!

So langsam bin ich’s echt leid. Jedes Jahr muss ich mir diesen Mist anschauen und dabei zusehen, dass sich die üblichen Verdächtigen aus dem HSV-Umfeld einreden, sie würden sich gegen uns in einer Serie befinden.

Ich möchte endlich mal wieder einen klaren Sieg. Demütigung inklusive. In der ersten Halbzeit war ich guter Hoffnung.

Und dann verletzt sich ein HSVer und das (angeblich) überraschende Ajax-Aufstellungskonzept, dass die Hamburger wie das Kaninchen vor der Schlange erstarren lässt, bricht zusammen, weil Labbadia für einen defensiven Spieler, einen zweiten Stürmer bringt? Ist das wirklich so einfach?

Na dann gute Nacht.

Was mich zunehmend auch immer mehr stört:

Das unsere (auf dem Papier Weltklasse-)Offensive immer mehr und immer öfter in Schönheit stirbt. Wo ist da sowas wie Effizienz? Abgesehen von Gegnern wie Oberhausen. Aber da war es ja auch nur die B-Offensive.

Man muss allerdings, neben der so leichten Polemik in diesem Zusammenhang, noch ein, zwei Dinge erwähnen.

Ein Klose ist noch nicht wieder in der Form vergangener Tage (aber wann war er das zuletzt eigentlich mal?), ein Gomez braucht offenbar dringend mal ’ne Pause, oder jedes Spiel über 90 Minuten, keine Ahnung.

Luca Toni spielt gar aktuell nur in der dritten Liga. Bliebe Herr Olic, der zwar von allen am meisten rackert und am schnellsten den Bällen hinterherläuft, aber ein Brecher, ein Vollstrecker, wie ein Gomez oder Klose in Topform, ist er nicht.

Herr Robben macht und tut, bekommt aber – komischerweise – seit der Gala gegen Wolfsburg kaum noch Freiräume für sein Spiel und Herr Ribéry?

Herr Ribéry spielte ab der 70. Minute, oder so, nur noch auf Reserve. Alter Schwede. Was hab‘ ich den heute gegen Spielende pumpen sehen!

So mit 10 Mann und ohne die Geschwindigkeit unseres kleinen Franzosen (die er zuvor hatte – sein bestes Saisonspiel), war nach dem 0:1 fast Hopfen und Malz verloren.

Hab‘ ich was vergessen?

Butt hatte ich schon erwähnt, Breno auch. Robbery ebenfalls.

Herrn van Buytens Leistung vielleicht noch: Ebenfalls nahe an seiner Bestform. Kaum ein Fehler, jede Menge Übersicht und beinah wieder mal ein Tor – wenn Herr Klose nicht gestört hätte.

Respekt. Und das in dieser Atmosphäre, gerade für ihn. Auf der anderen Seite zeigt dies eigentlich eher, wieviel Angst man vor ihm hatte. Hätte er sich nach seinem Klinsi-Desaster-Jahr auch nicht träumen lassen.

Womit wir eine weitere Baustelle im Kader gelöst haben dürften.

Eine andere wurde heute verschlimmert. Unser Weltklasse-6er bekam heute die Höchststrafe.

Herr Timoschtschuk wurde in der 63. Minute gegen Herrn Ottl ausgewechselt. Herrn Ottl!

Ich befürchte, sobald Herr van Bommel (wieviele Wochen haben ich eigentlich diesen Namen nicht mehr geschrieben?) wieder (irgendwie) einsatzbereit ist, sitzen beide auf der Bank. Unser 6er-Bayer und sein ukrainischer Backup.

Schlimm.

Gerade fällt mir doch noch ein Satz zu Herrn Schweinsteiger ein. Von Herrn Reif. Im Rahmen der ersten 30 Minuten des Spiels:

“ Dieses Spiel ist einfach zu schnell für ihn.“

Ein perfekter Schlusssatz.

Bis vielleicht auf: Wir freuen uns jetzt schon auf das Rückspiel, HSV!!