Super. Super. Super. Cup.

Mir ist danach. Dann wollen wir mal.

Die Saison 2013/14 ist noch nicht sonderlich alt und nicht wenige Fans des FC Bayern hängen noch an den Gesängen, an den Erlebnissen und Bildern der so herrlich erfolgreichen Vorsaison. Nicht, dass wir Erfolg nicht schon länger kennen würden, aber dieser Erfolg war größer. Und vor allem schöner (erspielt) als zuvor.

Es gehört zum Leben, dass, wo Licht ist, auch Schatten sein kann. Nicht anders ist dies bei uns. Gar erscheint es so, als suche man Schatten, wenn das Licht zu grell erscheint. FC Bayern eben. Fans, Verantwortliche, Medien.

Was ist denn aber nun so schattig bei unserem Lieblingsverein? Viel, sagen die Einen. Wenig, die Anderen. Ich bin, ihr kennt mich, in der Mitte.

Für mich war das Remis in Freiburg weder der Untergang des bayerischen Abendlandes, noch habe ich „diese Entwicklung kommen sehen“. Ich sehe vor allem eine Sache: Entwicklung. Im Team, im Umfeld, in systemrelevanten Elementen. Und das ist mehr, als ich 2001/02 sah. Ergebnis: bekannt.

Wer jetzt glaubt, dass wir besser alles so belassen hätten wie im Mai, um einfach nur weiter, immer weiter zu siegen, ist einerseits naiv oder in anderer Form in der jüngeren Vergangenheit hängen geblieben. Nicht, dass das schlimm ist. Ich schau‘ mir immer noch alle paar Wochen das Finale an, oder besser die Aufzeichnung der letzten Minuten. Aber ich bin auch Fan. Wäre ich hingegen Verantwortlicher beim FC Bayern, wäre diese Nostalgie doch eher fahrlässig.

Nein, meiner Meinung nach gab es nie einen besseren Zeitpunkt als jetzt, die Schneisen zu schlagen, wie wir sie gerade sehen und erleben. DonJupp wurde zu Lebzeiten zur bayerischen Legende und verbrauchte seinen CL-/Triple-Ruhm nicht im profanen Tagesgeschäft. So wie es Hitzfeld nach 2001 erleben musste. Also zumindest bei den… sportlich Verantwortlichen in München. Und – ganz ehrlich – wie perfekt passt da ein Neu-Trainer wie Guardiola ins Mosaik? Welcher Großverein (mit entsprechender Vakanz und Öl- oder Sonstwas-Millionen im Hintergrund) wollte Pep nicht haben? Wohin ging er? Zum FC Bayern. Unserem FC Bayern. Noch bevor wir mit dem Triple im Kreis der Großen weitere Stufen nach oben stiegen. Er wollte explizit zu uns, verzichtete auf viel Geld, begründete seine Entscheidung u.a. damit, dass „er in München die Spieler vorfindet, die er für _seine_ Idee von Fußball braucht“. Noch mehr als in Barcelona. Ungläubiges Staunen bei mir, als ich dieses Zitat zum ersten Mal las.

Seine Kritiker (also die, deren Uhr am 26.05. stehen geblieben ist), werfen ihm ja u.a. vor, dass er im Prinzip nur das Barca-System auf den FC Bayern übertragen will. Mhm. Allein diesen Ansatz halte ich fast undurchführbar. Die Bayern sind – in Deutschland – was den Output ihrer Jugendabteilung betrifft sicher keine kleine Nummer, aber hinter Barca kann man sich verstecken. Kaum ein aktueller Bayern-Spieler (wenn überhaupt mit Jugend-Historie beim FCB), spielte doch seit frühester Jugend das System, welches beim FC Bayern seit van Gaal oder von mir aus Heynckes gespielt wird. Woher soll diese fundamental wichtige Barca-Grundlage kommen?

Dann, weitere Zitate von Pep, die mehr als nahelegen, dass er sich dem FC Bayern anpassen, seine Idee von Fußball im Rahmen der Münchner Verhältnisse umsetzen will. Wir sind gerade Zeuge dieses Prozesses.

Guardiola lässt langweiligen van-Gaal-Fußball spielen? Die Dortmunder sind drauf und dran uns zu enteilen? Let’s face it, Leute: Der BVB ist ein ernst zunehmender Konkurrent! Wer geglaubt hat, dass wir die Dortmunder ein zweites Jahr so unfassbar dominieren würden, der hebe bitte die Hand… Ah, ok. Danke. Bitte. Jürgen Klopp muss man nicht mögen. Aus allen denkbaren Gründen. Aber ein Hasardeur ist er nicht. Sein Erfolg in Dortmund ist kein, ich wiederhole kein Zufall. Und warum sollte nur der FC Bayern die Fähigkeit zur Selbstreflexion gepachtet haben? Wir haben vor der Saison 2012/13 an den entscheidenden Schrauben gedreht, der BVB nun an seinen. Ergebnis: Weniger Punktverluste. It’s that simple, stupid.

Wir spielen Europäischen Supercup (s. unten), erleben Terminverschiebungen und ein Flutlichtspiel in Freiburg. Hatten wir in dieser Konstellation dort schon mal Probleme? Ja? Ach?!

Im Ernst: Der FC Bayern befindet sich in einem Prozess des Umbruchs. Am Ende dieser Entwicklung werden wir imho stärker sein als je zuvor. Daran glaube ich. Hätten wir uns in 12, 18, 24 Monaten verbessert, wenn wir nichts verändert hätten? Hätte sich der Jupp-Jubel-Hero-Effekt nicht doch irgendwann abgenutzt? Wäre die wir-haben-das-Finale-Dahoam-verloren-und-zeigen-es-jetzt-allen – Motivation nicht irgendwann abgeebt? Nein, diese Veränderung jetzt ist erforderlich. Und weil ich davon überzeugt bin, macht mir so ein Remis in Freiburg auch nicht so viel aus, wie offenbar einigen Bayern-Fans, die das Verlieren verlernt haben. Kein Vorwurf, ich brauchte auch einige Zeit, um vom Triple-Trip wieder herunter zu kommen…

Sollte am Ende des Tages der BVB nun eine Saison hinlegen, wie wir sie in die Annalen gebrannt haben, dann gratuliere ich artig und bin beeindruckt (weil ich eine solche Saison schlichtweg für nicht reproduzierbar halte (ähnlich wie Klopp 2012 (*g*))). Es wird imho nicht passieren. Beim FC Bayern ist aktuell viel mehr Luft nach oben als beim BVB. Womit ich nicht in Abrede stellen will, dass sich der BVB nicht noch weiter steigern könnte, aber bei uns gibt es einfach zurzeit noch mehr Baustellen. Irgendwann wird sich Peps System implementiert haben. Irgendwann werden (alle!) unsere Spielstützen fit sein. Irgendwann wird Götze die erwartete Verstärkung sein. Irgendwann werden wir weiter sein als jetzt.

Ob der BVB dann schon uneinholbar enteilt sein wird? Unsinn. Die Marketingstrategen des Produktes „Bundesliga“ werden das nicht gerne hören, aber die beiden Topteams der Liga können inzwischen ihre Standard-Punkte auch mit 70-80% ihrer Leistungsgrenze einfahren. Im direkten Duell und für höhere Aufgaben, oder einzelmotivierte Partien (Freiburg) wird es vielleicht mal eng, aber ansonstem läufts. Imho.

Apropos Freiburg (und um das Thema abzuschließen):

Dieses Spiel darf ein FC Bayern auf gar keinen Fall mit einem Remis beenden. Gescheitert ist der 3-Punkte-Plan in erster Linie an der bayerischen Überheblichkeit vor dem Breisgau-Tor. Und dem Matchplan für das Endspiel um den europäischen Supercup. Denn der warf hier schon seine Schatten voraus. Punkt.

Womit wir wieder beim Thema „Licht“ wären. Grellem Licht. Flutlicht in den Wohnzimmern der Nation gar. Hatten wir noch Zweifel, ob Peps offensichtlicher Plan für Freitag aufgehen würde – das Gesamtkunstwerk strafte uns Lügen. Diese Emotion hatte ich zuletzt beim Finale in Wembley. Sicher, so arg lang ist das noch nicht her, tatsächlich reihte sich dieses Endspiel aber in meine All-time -Topspiele ein. Auf dem Level all der Endspiele zuvor. Hier gab es aber noch eine Steigerung, die die anderen Erlebnisse nicht in den Schatten stellt, meine Erinnerungen aber zu etwas Speziellen macht.

Unsere Fans. Vor Ort.

Ein Erlebnis, welches „die Prag-Fahrer“ ihr Leben lang nicht vergessen werden (ich kenn‘ inzwischem eine Handvoll dieser „Allesfahrer“ und kann sie deshalb ein bißchen einschätzen). Warum? Weil man die Vorgeschichte berücksichtigen muss. Die Ambivalenz des FC Bayern und seiner Fans. Auch und gerade in der jüngeren Geschichte. Bewertet man den Abend in Prag mit all diesen Hintergründen, muss man als Bayern-Fan nur sprachlosest begeistert sein. Selbst der – zuletzt etwas verkümmerte – Fan in Uli Hoeness ließ sich hier mitreissen. Nicht überliefert ist bislang, was die Salweski-Fraktion emotional von diesem Abend hält…

Nicht alles am und im Spiel gegen Chelsea war perfekt oder in einer Form, wie wir sie vielleicht einmal unter Pep erleben werden, aber große Teile des Spiels und der Dramaturgie bilden mit Sicherheit die Grundlage für mögliche künftige Legenden. So sehen diese Initialzündungen aus. Für eine echte Bindung zwischen Team und Neu-Trainer. Für zukünftige Mechanismen. Für das Erreichen unserer Ziele. Für unsere Entwicklung.

Nach Freiburg kam Prag. Und für mich fing die Saison jetzt noch einmal an. Schon jetzt ist hier eine Veränderung zu 2001 zu spüren. Nicht nur weil ich bemerke, dass der FC Bayern der Neuzeit inzwischen ein Level erreicht hat, welches auch Europa dominieren könnte und ich kann nicht behaupten, dass mich das stört. Chelsea ist – und das war deutlich zu sehen – 2013 stärker als 2012. Gleichwohl haben wir sie kontrolliert, phasenweise (gegen ihren Willen) beherrscht. Schon jetzt, in unserem „unfertigen“ Zustand. Gut. Sehr gut.

Man mag einwenden, dass ich mich in Jubelarien versteige. Nun, ich gehe einfach nicht davon aus, dass der, offenbar weltweit erfolgreichste Trainer der letzten Jahre, ein Hochstapler ist. Ein FC Bayern muss die anstehenden Veränderungen aushalten können. Und wenn hier und da einmal Punktverluste drohen, dann kann ich damit gut leben. Für ein höheres Ziel. Auch wenn wir nicht jedes Mal wenige Tage später einen europäischen Pokal gewinnen werden.

Woher diese Gelassenheit kommt? Ich bin Triple-Sieger-Fan! Eeeuuurooopaaapoookaaal, Eeeuuurooopaaapoookaaal, Eeeuuurooopaaapoookaaal, EEEUUUROOOPAAAPOOOKAAAL!

Paule der Schiriversteher – eine Lobhudelei

Anfangs war ich ein bisschen wütend. Wirklich nur ein kleines bisschen.

Ich hörte diesen Podcast und dachte: Was ist das denn? Schiedsrichter sind ja auch nur Menschen. Und plötzlich konnte ich diesen Menschen nicht mehr böse sein. Oder so.

Natürlich ist dies nicht ganz richtig, denn schon seit der fabulösen Schiedsrichter-Dokumentation rund um die EM 2008, die uns einen nie zuvor gekannten Einblick in die Welt der Schiedsrichter gewährte, war ich „auf der Spur“. Auf der Spur der Schiedsrichterversteher.

Jetzt nun dieser Schiedsrichter-Podcast „Collinas Erben„. In der Regel sprechen hier die beiden Ex-Schiedsrichter(!) Klaas Reese (Twitter: @sportkultur) und Alex Feuerherdt (Twitter: @lizaswelt) über die Fußball-Regeln, driften aber in letzter Zeit immer mehr auch in das Tagesgeschäft der Bundesliga ab.

Mir gefällt das sehr, zeigt es doch einen Blickwinkel auf unser aller Fußball, der uns durch die Berichterstattung der üblichen Verdächtigen (ARD, ZDF, Sky, LigaTotel, Sport1, etc.) zumeist verwehrt bleibt.

Warum?

Wohl weil die Quote drückt und mit „trockenen“ Regel-Themen und unpopulistischen Fakten kaum die Masse der Zuschauer zu begeistern ist. Schade eigentlich.

„Trocken“ ist hier ohnehin das falsche Wort. Nicht allein die Tatsache, dass ich beide persönlich kenne und sie mehr als schätze, führt dazu, dass ich über viele Dinge im Rahmen der regelmäßigen Podcasts schmunzeln kann (Elfmeter gegen FCK-Torhüter in der 90.Minute durch Linienrichter Alex F.!). Nein, die Themen werden auch derart plastisch aufbereitet, dass man sein Weltbild als Fan nachhaltig verändert.

Ich kann nun nicht mehr ohne schlechtes Gewissen über den Schiedsrichter schimpfen. Ich habe vielmehr in der Szene schon den Hintergedanken, was wohl im nächsten „Collinas Erben“ – Podcast darüber gesagt werden wird.

Das kann man gut oder schlecht finden – es ist zumindest besser als einen niederländischen Schiedsrichter-Assistenten tödlich zu attackieren.

Wem das alles zu viel Lobhudelei ist – selber reinhören!

Fast ein Held. Fast ein Moment für die Ewigkeit.

Faszinierend. Da musste ich doch glatt mal wieder den IE benutzen, um Youtube vernünftig benutzen zu können. Verrückt.

Wie auch immer. Anbei eins meiner Videos aus München. Das Wichtigste. Zumindestens hätte es das werden können. Wenn wir noch fünf Minuten länger Herrn Drogba in Schach gehalten hätten.

Sei es drum.

Warum das Video so spät startet? Weil der Regisseur nach seinen Tränen zunächst wieder um Fassung und Haltung ringen musste. ‚Hoffe es kommt rüber.

Man beachte auch die Stimme unseres Stadionsprechers. #brüchig #Emotionen

Von schwäbischen Emotionen, Herbstmeisterschaften und Bildern im TV

Ich habe ja Verständnis. Für viele Dinge. Andere nennen so was Charaktereigenschaft. Ich Realismus.

Ich habe also Verständnis. Für Gegner unseres FC Bayern. In diesem Fall Schwaben. Und allen anderen Bevölkerungsgruppen. Die gerne dagegen sind. Also gegen den FC Bayern.

Ich habe Verständnis, dass man im Stadion – oder wenn man es einfach so sehen will – emotional reagiert, wenn Dinge wie die gelben Karten für Fouls am Sportskameraden Robben verteilt werden.

Aus dem Stadion und ohne Zeitlupe kann man vielleicht übersehen, dass beide Fouls, Fouls waren und zweitens auch gelb-würdig.

So ist es, so war es und so wird es bleiben.

Von mir aus – ich gehe noch eine Verständnisstufe weiter – kann man auch glauben oder behaupten, dass Herr Robben ein Schauspieler sei.

Für mich ist er einfach ein professioneller Fußballer, der in seiner Karriere das eine oder andere Mal verletzt war und dies nicht nur weil er in die Grasnarbe getreten hat. Da war schon der eine oder andere Körperkontakt dabei. Und wenn so ein Spieler unterbewusst Mechanismen entwickelt, die ihn schützen, dann ist dies nur zu verständlich.

Tritten gegen die eigenen Knochen auszuweichen ist so ein Reflex.

Wie auch immer. Man kann über dieses Thema endlos streiten. Aber nicht wenn es um das Gastspiel meiner Bayern in Stuttgart geht.

Aus meiner (TV-Bilder-)Sicht waren alle Fouls an Robben Fouls und alle Karten gerechtfertigt. Punkt. Wer das nicht so sieht, muss dem FC Bayern schon ein nicht geringes Maß an Verachtung entgegen bringen.

Aus Sicht der Spieler klang all dies nach dem Spiel ohnehin zumeist anders. Möge sich jeder Fan jeden Wortfetzen so zurechtlegen, wie er es zur Untermalung der eigenen Meinung braucht.

Am Ende des Tages bleibt: Herr Molinaro muss Herrn Robben einfach zweimal nicht von hinten und aus vollem Lauf in die Beine treten. Dann darf er 93 Minuten auf dem Platz mitspielen. So sieht’s aus.

Ich habe übrigens ferner Verständnis dafür, dass Verantwortliche des VfB nach dem Spiel in jedes Mikro ihre Verschwörungstheorien absondern. Habe ich, doch. Schließlich kennen wir derlei doch auch aus den eigenen Reihen – nicht wahr, Herr Hoeneß?

Es bleiben aber so oder so absonderliche Worte, deren Grundlage sich mir nur mit reinem Schutz der Spieler oder purer Frustration erklären lässt. Auf Details gehe ich nicht ein, die haben wir inzwischen zur Genüge gehört, gelesen und diskutiert.

Die Stuttgarter tun vielmehr nun gut daran, die Ursachen für die Niederlage in erster Linie bei sich selbst und der tatsächlichen Stärke der Münchner Bayern zu suchen. Und ich glaube sogar, dass dies geschieht. Wenn sich die schwäbischen Nebelschwaden aufgelöst haben.

Bayern spielte von Beginn an stark. Der VfB ebenfalls. Von der Motivation war man ohnehin auf ähnlich hohem Niveau wie dies alle Bayern-Gegner sind im Spiel des Jahres.

Und mir machte da auch das Zusehen Spaß. Weil irgendwie klar war, dass die Stuttgarter trotzdem keine Chance haben würden. Tatsächlich war ich mir selbst nach dieser ersten Monsterchance von Herrn Gomez sicher, dass wir das schaffen würden mit den drei Punkten.

Bis zum Platzverweis. Wie immer. Und wie bei allen Teams in Überzahl. Wenn man den üblichen Medienverdächtigen Glauben schenken darf.

Ich will dies hier einfach mal tun, denn diesen Gedanken kann man nicht von der Hand weisen.

Offensiv brachte der VfB danach kaum noch etwas zustande (und auch später mit dem Russen und Cacau nur durch unsere Standard-Abwehr-Böcke) und somit konnte man auf die uns zumeist lähmende Defensiv-Taktik umstellen. Hätte der VfB mit 11 Mann zu Ende gespielt, wäre das Ergebnis höher ausgefallen. Meine Meinung. Egal.

Was die Aufstellung betraf war ich zumindest froh, Herrn Gustavo mal endlich wieder auf der Bank zu sehen. Herr Kroos machte diesmal ein sehr gutes Spiel auf der „6“ und somit entwickelte sich ein Spiel wie wir es gesehen haben. Forsch und mit Druck auf die schwäbische Defensive.

Unsere Offensive zauberte fast wie zu besten Zeiten, zauderte aber wie so oft und somit ließen wir zu viele 100%-tige Chancen liegen. Eine bayerische Krankheit. Unnötig. Und gefährlich. Wie wir erfahren durften.

Im Maße übrigens wie sich Herr Robben steigert, nimmt die Formkurve von Herrn Ribéry ab. Speichern wir es für dieses Mal unter dem Thema Hintern-Muskel-Probleme ab.

Nein, nein, an der Leistung der Bayern konnte man zunächst nicht herummäkeln. Das kam erst später.

Aber tut dies wirklich Not?

Wir sind dank der freundlichen Borussen-Unterstützung (tja, so schnell kann das gehen) so gut wie Herbstmeister und das war doch unser Ziel, oder? Mittelbar zumindest. War da eine Mini-Krise?!

Die üblichen Schwächen in der Defensive oder Defensiv-Bewegung wurden gegen Ende dann ebenfalls noch vorgeführt – rundum also das volle Programm.

Mehr Details in Bezug auf Einzelleistungen erspare ich mir und uns.

Jetzt sind es nur noch zwei Spiele und dann ist endlich Winterpause.

Ob der BVB mit fünf Toren Unterschied in Freiburg gewinnt und die Kölner ihrerseits ähnlich hoch in München? Nein? Dann nehme ich meinen Glückwunsch zurück!

Auf geht’s, Ihr Roten!

Von gescheiterten Konzepten, Toren aus dem Nichts und extremer Nervosität

Das hatten sich die Bremer schön zu Recht gelegt.

Was zweimal in Folge gegen die Bayern geklappt hatte, musste doch auch ein drittes Mal funktionieren. Dreimal ist Bremer Recht.

Zu doof, dass den Bremern ein paar Dinge zum Erfolg fehlten.

Die Dortmunder und Mainzer entwickelten einen entscheidenden Unterschied zu den gestrigen Bremern: Aggressives Offensivpressing und Laufbereitschaft from hell.

Beides ließen die Nordlichter vermissen und so entwickelte sich bis zum bayerischen 1:0 allenfalls ein Spiel, wie es das in den letzten Jahren zwischen diesen beiden Mannschaften in München öfter gab: Tief stehende Bremer – teilweise 8-9 Spieler hinter dem Ball – und angreifende Bayern.

Dieser Umstand gefiel den Bayern sichtlich besser als die letzten 180 Bundesliga-Minuten, allein, man konnte unser größtes Problem immer noch erkennen.

Entschlossen sich die Schaaf-Kicker nämlich tatsächlich einmal, die Mittellinie zügig zu überqueren, vermochte unser Mittelfeld – hier vorzugsweise das defensive – sie nicht daran zu hindern.

Meine Güte. Ist die Zweikampf-Quote unserer beiden 6er aus dieser Phase übermittelt? Einstellig?

Dann allerdings ein gut geführter Alaba-Zweikampf, ein schnelles Umschalten, ein Ribéry in sehr guter Form und Gomez und Müller mit ihrer besten Aktion in der ersten Halbzeit. Bei Herrn Müller würde ich sogar so weit gehen und von seiner besten Aktion im gesamten Spiel sprechen: Die Kreuzung der Positionen, die die Beton-Abwehr unseres Gegner völlig überforderte und Ribéry freie (Schuss-)Bahn ermöglichte. Das hatte Klasse.

Der Rest der ersten Halbzeit ist schnell erzählt, weil sich die Bremer eher nicht gegen den Rückstand wehrten und die Bayern ein Nachlegen vermissen ließen.

Dann der Seitenwechsel und ein Ausgleich aus dem Nichts.

Selten traf diese Floskel besser zu als bei diesem Tor.

Ferner führte dies zu einer Viertelstunde des Selbstvertrauens auf Bremer Seite. Die Mittellinien-Übergriffe verdoppelten sich, die Zweikampf-Quote unserer 6er blieb unverändert. Tatsächlich kann ich mich, gerade bei Herrn Gustavo erst so um die 70. Minute an die erste Balleroberung erinnern (abgesehen von Alabas Vorarbeit zum 1:0). Was ist nur aus dem Top-Mann der Bundesliga in dieser Rubrik geworden? Eigenes Thema.

Nun, diese Phase blieb eine Phase, denn die Bayern spielten ihrerseits weiter nach vorne und mit Robben kam der letzte entscheidende Faktor ins Spiel.

Endlich einmal hatte man den Eindruck, dass Robben mit Wut im Bauch spielte – war das Absicht, DonJupp?

Robben gab Gas. Und das erzielte die größte Wirkung seit seinem Comeback.

Ribéry in guter und Robben mit ansteigender Form – zu viel für die Bremer.

Den Elfmeter zum 2:1 kann man geben. Kann man aber auch lassen. So ist das. Wir haben schon schlimmere Vergehen gegen uns nicht gepfiffen bekommen, ebenso sind wir in vergleichbaren Situationen verschont geblieben.

Ich verstehe die Diskussionen nicht.

Und selbst die – selektiv betrachteten – Aussagen von Herrn Allofs sind kein Drama. Liest man zu diesem Thema sein ganzes Zitat, dann hört man, dass er die Elfmeter nicht für die eigene Niederlage verantwortlich macht. Womit er Recht hat.

Parallel dem Schiedsrichter eine schlechte Leistung zu unterstellen – naja. Er hat die Aktion von Pizarro anders bewertet als die meisten Bayern-Fans? Er hat das Nicht-Abseits vor Gomez-Tor übersehen?

So what.

Persönlich bin ich ja immer schnell mit einer Verschwörungstheorie dabei und nutze noch öfter die „Wahre Tabelle“ – aber nur um deutlich zu machen, dass sich derlei immer ausgleicht.

Andererseits sind wir auch nicht die einzigen, die sich derlei artikulieren. Ich erinnere nur an Herrn Tuchels Auftritt im ASS, als er von fünf verpfiffenen Spielen gegen seine Mainzer in Serie sprach.

That’s football!

Zurück zu den Elfmetern.

Von der Rückkehr von Robbéry (anhand der Torverteilung) zu faseln halte ich ebenfalls für verfrüht. Erstens hat Ribéry Herrn Gomez das 3:1 „geklaut“ und zweitens waren beide Robben-Treffer Elfmeter. Also bitte.

Nicht, dass ich nicht froh war, dass Herr Robben hier antrat. Nicht auszudenken was – auch hier auf dem Blog – losgewesen wäre, wenn Herr Gomez einen, oder beide Elfmeter versemmelt hätte. Wie zuletzt (schon vergessen?).

Nein. Im Grunde ist alles gut.

Wir haben das beste/erfolgreichste Heimspiel gegen Bremen seit 2005 gesehen und sind wieder Tabellenführer. Mit Vorsprung.

Unfassbar finde ich das. Jetzt mal ehrlich. Wer hätte gedacht, dass die schadenfrohen Sprüchekloppos aus Dortmund so schnell schon wieder vom Platz an der Sonne fallen?

Ich zumindest nicht. Und dass sie in Gladbach nicht gewinnen, hätte ich – nach dem Ausfall von Herrn Reus – ebenfalls nicht vermutet.

Perfekter Bayern-Spieltag.

Fast schon zu gut, wenn ich an die letzten Leistungen meiner Bayern denke. Ein bisschen Schmoren auf Platz 2 oder 3 hätte dem einen oder anderen bestimmt noch ganz gut getan.

Egal. Wir nehmen es, wie es kommt.

Jetzt noch die beiden Spiele in Stuttgart und gegen Köln abreißen. Das wird schwer genug.

Ob danach die Herbstmeisterschaft herauskommt ist mir fast schnuppe – solange die Form ansteigt und man sich zerreisst.

Andererseits hat man immer noch was gut zu machen nach der zuletzt abfallenden Form- und Ergebniskurve.

Einzelkritik verkneife ich mir ansonsten. Ebenso äußere ich mich nicht zu den sogenannten Störfeuern, die das Boulevard versucht in unser Team einzupflanzen.

Eine Bitte hätte ich allerdings nach an unseren Trainer:

Wie wäre es mit folgender Aufstellung gegen Manchester City, Don Jupp?

Butt

Contento – van Buyten – Boateng – Rafinha

Pranjic – Tymoshchuk – Gustavo – Usami

Petersen – Olic

Mhm?

Kraftloser FC Bayern und ein Punktverlust mit Ansage

Was für eine Saison.

Ich für meinen Teil habe den Kaffee auf. Fast jeden Spieltag fühl‘ ich mich genötigt, nicht nur einen reinen Spielbericht sondern auch noch Statements zu irgendwelchen Randthemen rund um den FC Bayern zu verfassen. Über den Trainer, unsere Führungsriege oder unsere Fans.

Mir reicht das langsam.

Der liebe Kaisergrantler hat dies sehr schön zusammengefasst.

Bisher hat mich ausschließlich interessiert, was auf dem grünen Platz passiert. „Randgeschichten“ […] haben mich nicht die Bohne interessiert. […] Seit ca. 15 Monaten blogge und twittere ich rund um den FC Bayern. Und plötzlich fühle ich mich gezwungen, mich mit Themen zu beschäftigen, die ich wahrscheinlich vor dieser Zeit nur am Rande wahrgenommen hätte.

So isses. Und manchmal bin ich deshalb richtig angenervt.

Heute ist das erneut so und deshalb gibt es – einmal mehr – mehr als einen Bericht.

Dieser hier beschäftigt sich nur mit dem Spiel. Punkt.

Vor dem Spiel hatte ich gemischte Gefühle. Auswärtsspiel in Franken. Immer mit Brisanz verbunden. Von Seiten der Clubberer. Wieso und weshalb erschloss sich mir viele Jahre nicht. Irgendwann habe ich aufgegeben. Und es akzeptiert.

Zu Beginn des Spiels erweckte alles den Anschein, dass es endlich einmal wieder was werden könnte mit einem Sieg in der bayerischen Fremde. Es kam anders. Und das hat Gründe.

Diese Gründe will ich heute, in diesem emotional aufgeladenen Umfeld, in dem wir uns befinden, nicht werten, sie lediglich auflisten.

Da wäre zunächst einmal die Tatsache, dass Herr Gomez durchaus seine beiden mehr als 100%-tigen Chancen verwerten darf. Mehr oder weniger alleine auf Herrn Schäfer zulaufend und ca 4,5m vor dem Tor, den Ball auf dem Fußball – wäre unser Torero mental und auch sonst auf der Höhe, wäre alles in Butter und ich müsste keinen weiteren Bericht schreiben. Hat er aber nicht und somit fiel unsere saisonale Defensivschwäche erneut einfach recht übel auf.

Des Weiteren spielen wir zwar seit einigen Wochen schon (wieder) mit der berühmt-berüchtigten Flügelzange Robbéry, aber so richtig Weltklasse ist das aktuell nicht immer, oder?

Wo ist die Weltklasse auf dem Platz, die Spieler dieses Kalibers einfach (zumeist) draufhaben (sollten)?

Sind es am Ende doch nur Menschen, die nach ca. 5 Minuten ohne Übersteiger und Tempoläufe über 25 Minuten ohne direkten Gegenspieler genervt das Handtuch werden?

Schlimm, das.

Nun. Bewusst habe ich die Defensive nicht als ersten Punkt gewählt – wäre mir zu plump, zu offensichtlich gewesen.

Fakt ist aber, dass Herr Kraft imho nun den zweiten spielentscheidenden Fehler in dieser – seiner – Rückrunde gemacht hat. Auch für einen jungen Spieler, sei er argumentativ noch so sehr von großen Teilen in den Reihen des FC Bayern beschützt, ist das zuviel (Wenn man den Anspruch hat, „jedes Spiel gewinnen zu wollen“. Wie das beim FC Bayern ja zu sein scheint.)

Vor allem, weil er auch schon vor dem unfassbaren Fehler vor dem 1:1 – für alle ersichtlich – ein extremes Nervenbündel war.

Ich bin weit davon entfernt, Thomas Kraft für unsere aktuelle Situation verantwortlich zu machen – er ist imho sogar die ärmste Sau in diesem Spannungsfeld Trainer und Führung, aber auf diese Art und Weise hat er zumindest schon mal das Thema „Druck beim FC Bayern“ kennengelernt. Auf die harte Tour. Da lernst du was fürs Leben.

Persönlich war ich vom Torhüter-Tausch überrascht und irritiert. Aber ich habe ihm ’ne Chance gegeben…

Persönlich hätte ich kein Problem damit, wenn Kraft jetzt eine überragende Rückrunde spielt und uns mit seinen Paraden in allen Wettbewerben nach vorne bringt. Was wäre ich für ein Fan, wenn ich ihm Fehler, Pech und Pannen wünsche, nur um Recht zu behalten? Nein, derlei käme mir nicht in den Sinn. Wenn das Spiel in Wolfsburg angepfiffen wird und er steht wirklich im Tor, dann will ich trotzdem, dass wir zu Null gewinnen. Und zwar so was von.

…und er hat sie phasenweise ja auch mehr als genutzt. Am Ende des Tages werden wir es ohnehin nie erfahren, ob mit Butt alles anders gelaufen wäre, allein, es musste van Gaal doch klar sein, dass es eng für ihn werden könnte, als er diesen Schritt so durchzog?!

Zurück zum Spiel.

Das es nicht (nur) an Krafts Fauxpas lag, lässt sich daran ablesen, dass auch seine direkten Vorderleute ihre Nerven und Fähigkeiten nicht im Griff hatten. Es war den Clubberern (die seit einigen Spielen schon nicht mehr diesen Drive haben, der sie auf diesen Tabellenplatz gebracht hat) sogar möglich, die bayerische 4er-Kette am eigenen Strafraum zu pressen und das Versagen des Deos war dabei bis unters Tribünendach zu müffeln.

Dies ist nun schon länger bekannt und doch ist seit Wochen nun auch in der Zentrale Sand im Getriebe. Herr Schweinsteiger, seines Zeichens Ex-WM-Held, läuft und läuft und läuft. Ums Verrecken will er seine Form aber nicht mehr wiederfinden (habe ich das nicht schon einmal geschrieben?).

Sein Pendant Kroos? Himmel. Jetzt hätte er sich vor der Halbzeit fast schon selbst mit Gelb-Rot aus dem Spiel genommen. Das übernahm dann – völlig zu Recht unser Trainer.

Damit das klar ist: Ich möchte bitte bis Saisonende Herrn Kroos nicht mehr wiedersehen, ok?

Der Sportskamerad Timoschtschuk war – meiner Wahrnehmung nach – das einzige Münchner, der sich in HZ2 bedingungslos in die Schlacht geworfen hat. Alle anderen versuchten zumeist noch Herr ihrer Nerven zu werden oder all unsere Probleme spielerisch zu lösen.

Womit wir bei unserer Offensive wären.

Ansatzweise habe ich meine Enttäuschung ja schon zum Ausdruck gebracht. Dabei fing alles doch sehr gut an.

Die Balleroberung Robbens, dessen genialer Pass auf Müller und das 0:1 waren erste Sahne. So Rückrunde 2009/10.

Und dann?

Nix mehr – unglaublich.

Wären die heutigen Bayern noch die alten Bayern hätte ich mir überhaupt keine Sorgen über eine 1:0-Führung gemacht. Diese Zeiten sind allerdings schon lange vorbei. In jeder Hinsicht.

Die Clubberer selbst verzweifelten doch schon fast und dann half ihnen unser Torhüter aus der Patsche – anders wäre doch auch kein Tor mehr gefallen, oder?

Weder Bayern noch Nürnberg waren dazu in der Lage – ein ganz schwaches Spiel.

Von daher hätte es ein dreckiges 1:0 werden können, alle wären damit zufrieden gewesen. Wurde es aber nicht.

Zu allem Überfluss verloren wir nach dem Schlusspfiff noch Herrn Robben. Glatt Rot.

Egal was unser Flügelflitzer nun gesagt hat oder nicht und egal wie man das findet – der Schiedsrichter hielt es für rot-würdig. Derlei ist zu akzeptieren. Ein solches Verhalten passt – so bitter das klingt – zu allem Überfluss auch total in unseren Gesamtzustand.

Muss man über den Schiedsrichter noch weitere Worte verlieren?

Selektiv hatte er zunächst die Franken-Brille auf. Später glich sich dieser Eindruck aus. Thema Kroos und der nicht gegebene 2:1-Siegtreffer. Über das nicht gegebene Handspiel im Club-Strafraum will ich gar nicht erst reden. War erstens nur angeschossen und zweitens gab es genug Chancen, nicht auf derlei angewiesen sein zu müssen. Siehe oben.

Nein. Im Fußball bekommt man zumeist, was man verdient, oder?

Wenn man nicht läuft, nicht kämpft, sich seinem Mitspieler nicht anbietet, dann kann man so viele Dreiecke trainieren, wie man will, es klappt halt nicht. Mit keinem System dieser Welt.

Was das alles jetzt für das nächste Spiel gegen Leverkusen bedeutet?

Keine Ahnung.

Im Hinspiel hat es – bis zum Ausgleich – auch prima ohne Robben geklappt.

In diesen Tagen ist jede Hoffnung hilfreich.

Wenn aus Bayer Bayern wird wird aus Weiß Schwarz

Jupp Heynckes wird ab Sommer neuer Trainer des FC Bayern.

Das mag einige im Bayer-Umfeld betrübt haben, eine Überraschung war es dann am Ende nicht. Verschnupft ist der eine oder andere trotzdem. Obwohl man sich doch sonst soo souverän gibt.

Jetzt kam heraus, dass Heynckes Co, Peter Herrmann, seinem aktuellen Chef nach München folgt. Da reißt bei den Verschnupften der Faden der Selbstbeherrschung.

Bei Fans kann ich das ja noch schmunzelnd akzeptieren. Bei Verantwortlichen stößt mir dies dagegen schon eher auf.

Wir bedauern, dass Peter Hermann Bayer 04 Leverkusen Richtung München verlässt.

So Bayer-Boss Holzhäuser.

Peter Herrmann ist seit 1976 bei Bayer 04 tätig. Ein sogenanntes Urgestein. Und dieser Satz ist alles, was Herrn Holzhäuser dazu einfällt? Mit der Betonung FC Bayern. Ist das vielleicht noch schlimmer, als wenn er nach Dortmund, Köln oder Pusemuckel gewechselt wäre?

Peter Hermann „reizt der FC Bayern“.

Es war eine schwere Entscheidung für mich. Aber die Bayern sind noch einmal eine richtige Herausforderung. Ein echtes Highlight […] Ich war ja in meiner Karriere fast nie weg von Leverkusen. Bald startet ein ganz neuer Abschnitt. […] Jupp hat großen Wert darauf gelegt, dass ich nach München mitkomme. Das freut mich ungemein. Wir arbeiten sehr gut zusammen. Wir haben die gleiche Denke im Fußball. Das passt einfach mit Jupp. […] Das neue Angebot von Bayer war völlig in Ordnung, aber ein Klub wie Bayern klopft bei einem halt auch nicht jeden Tag an.

Derlei scheint schwer zu akzeptieren zu sein. Für einen wie Holzhäuser.

Aber was ist denn überhaupt passiert?

Trainer und Co-Trainer verlassen den Verein. Mehr oder weniger nach Ablauf Ihrer Verträge. Eine Verlängerung dieser fand nicht statt. Daran hatte doch bestimmt auch Bayer 04 seinen Anteil, oder?

Das Leben ist halt kein Ponyhof (und das mussten wir alle beim Thema Ballack 2006 auch schon erfahren).

Aber wenn es um den FC Bayern geht, wird aus Weiß halt schnell mal Schwarz.

Schade. Aber wiederum für uns Bayern-Fans keine Überraschung.

Pech gehabt

Das hatten sich die Spanier so schön zurechtgelegt.

Nur leider funktioniert der italienische Weg nicht immer. Die WM ist vorbei. Willkommen im CL-Alltag.

Mark van Bommel ist für das CL-Achtelfinal-Rückspiel gegen Madrid in der nächsten Woche nicht gesperrt, spielt lediglich auf Bewährung.

Und selbst das halte ich für übertrieben.

Emotionen gehören zum Fußball dazu. Und wenn die Atmosphäre aufgeheizt ist, dann geht es auch schon mal mit einem durch. Ausserhalb des Platzes oder nach dem Spiel erkennt man sich oft nicht wieder.

Wer wüsste das besser als alle die, die mich schon einmal beim Fußball erlebt haben.

MvB steht am Mittwoch also im Team. Schön. Gewonnen haben wir deshalb aber noch lange nicht. Eine Leistung wie mind. in der zweiten Halbzeit im Hinspiel ist über die gesamten 90 (plus x) Minuten erforderlich.

Selbst dann, wenn Real traditionell in Deutschland nur die Hälfte wert ist.

Nervöse Fahrstuhlfahrer!

Die Bayern haben in Köln beim dortigen FC mit 2:1 gewonnen!

Diese Meldung ist zunächst einmal nicht überraschend, war es doch vorherzusehen – wer das Spiel gesehen hat wird auch nicht daran zweifeln, dass der Sieg verdient zustande gekommen ist!

Die Fahrstuhlkicker aus der Domstadt haben zwar besser gespielt als beim desaströsen 3:6 vor Wochenfrist beim zukünftigen Mit-Absteiger vom Main, aber sind sie dem FC Bayern wirklich gefährlich geworden?

Nun, sagen wir mal so, nur weil 30.000-40.000 Kölner ihren FC zum Sieg schreien wollen, mit Zé Roberto ein Feindbild über 90 Minuten auspfiffen und auch sonst ziemlich viel Angst in Wut umwandelten, muss es noch kein gutes Spiel der Heimmannschaft gewesen sein und hätten wir endlich auch wieder eine gefährliche Sturm-Abteilung wäre das Thema in den ersten 15 Minuten erledigt gewesen!

Die Dominanz der Bayern in den ersten 15 Minuten war schon erdrückend und dass der FC irgendwann auch einmal einen Konter in die Nähe des Bayern-Strafraum zittern würde, war vorheruzusehen, klar auch, dass man sowas dann häufiger probiert!

Aber abgesehen von dem Glückstor zum 1:0 (wen oder was wollte unser InnenFranzose da eigentlich decken, als er rausrückte und seinen Gegenspieler völlig frei zurückließ?) aus heiterem Himmel, dem Kopfball kurz vor Schluss, den Kahn, mit seiner einzigen (nötigen) Glanztat im ganzen Spiel von der Linie holte, gab es ja wohl keine klaren Chancen für die sogenannten Konzept-Fußballer, oder?

Mag schon sein, dass der FC nach dem 1:2 mit dem Mute der Verzweiflung noch einmal Mann und Maus nach vorne schickte, aber war das wirklich gefährlich?

Das ist das eine Thema, ein anderes sind die umstrittenen Szenen des Spiels!

Ich kann ja verstehen, dass man, wenn Fan eines so unterlegenen Vereins ist (nicht nur in diesem Spiel, sondern generell), der sich zu allem Übel selbst vom Eigenanspruch auch noch mind. auf Augenhöhe mit den Bayern sieht, mit derlei Ereignissen anders umgeht, als Fans/Vereine, die uns tatsächlich gefährlich werden können, aber muss dann die Emotion immer das Leit(d)gefühl sein?

Klar hätte ich mir lieber ein klares 4:0 gewünscht, aber muss denn immer wieder der imaginäre Bayern-Dusel, oder ein sog. Bayern-Bonus dafür herhalten, wenn nicht mehr weiter weiß?

Wir lassen die Szene mit Ballack in der 1. Minute einmal aussen vor, die habe ich selber nicht gesehen und kann deshalb nichts dazu sagen, ob er einen Ellbogen im Zusammenhang mit einem Gegenspieler genutzt hat, aber dass das „Handspiel“ von Lucio nicht klar als solches zu erkennen war, ganz zu schweigen von seiner Absicht, den Ball mit der Hand zu spielen, dazu hat ein führender Fußball-Experte, (Ex-)Schiedsrichter Urs Meier im ASS ja schon viel Richtiges gesagt!

Und dass der Eckball, der zum 2:1 durch Ballack führte, keiner war, konnte man wirklich erst nach mehreren Super-Zeitlupen erkennen, auf keinen Fall in Normal-Geschwindigkeit, erst Recht nicht der Schiedsrichter und ich bezweifle, ob das auch ein Schiedsrichter-Assistent erkennen kann!

Wieso kommt ferner das Kölner Umfeld darauf, dass man die Rangelei zwischen Zé Roberto und Streit(?), der klar das Spiel verzögert und den Ball mehrfach nicht freigeben will, als „klare Tätlichkeit“ interpretieren kann?

Es wird davon gesprochen, dass Zé Roberto seinen Gegenspieler „nach Spielunterbrechung am Hals packt und umreißt und den am Boden liegenden Spieler wenige Augenblicke später mehrfach tritt.“

Da frage ich mich zum einen, wieviele Frust-Kölsch waren da im Spiel und welches Spiel hat man da gesehen?

Frage 1: Wo griff Zé Roberto seinem Gegenspieler an den Hals?

Frage 2: Wo trat Zé Roberto „mehrfach“ den am Boden liegenden Spieler?

Antwort 1: Es gab eine Rangelei, in deren Folge Zé Robertos Gegenspiel mit Ball, den er immer noch nicht abgeben wollte, hin- und Zé Roberto so über ihn fiel!

Antwort 2: Es gab allenfalls einen leichten Stubser, keinen Tritt und selbst der war wesentlich weniger aggressiv, als jeglicher versuchte Tritt, den ich den letzten Jahren, auch im Rheinenergy-Stadion gesehen habe!

Wir werden da argumentativ auf keinen grünen Zweig kommen, weil hier die Emotionen hochkochen, ok, das mag zum Fußball gehören, aber mich stört an diesen „Gefechten“ immer, dass völlig verkannt wird, dass der jeweilige Verein (zuletzt gab es auch mit Frankfurtern und Nürnbergern derlei Diskussionen), wesentlich besser dastehen würde und seine Fans wesentlich weniger emotional reagieren würden, wenn die jeweiligen Teams in den Spielen vor und nach dem Bayern-Spiel auch nur annähernd so kämpferisch und engagiert zu Werke gegangen wären!

Als FC-Fan würde mich eine Mannschafts-Leistung wie gestern grenzenlos wahnsinnig machen, wenn ich an die letzten Wochen denke – darüber sollte man sich mal Gedanken machen!

Um was wollen wir wetten, dass es in den nächsten Wochen wieder ähnliche Spiele geben wird, wie in den Wochen vor dem Bayern-Spiel?