Wir fahren nach Schalke, um zu gewinnen. Für Robert.

Oder so.

Zumindestens der erste Teil des Zitats ist echt. Von Hanno Balitsch. Noch einer, der das mit Robert Enke alles vorher gewusst hat.

Wieso auch nicht. Das mit dem Auswärtssieg für Hannover jetzt.

Geht das Leben weiter, oder nicht?

Meine Meinung zum Thema Enke habe ich ja schon zum Besten gegeben. Kann man ähnlich sehen, muss man aber nicht.

Aber glaubt eigentlich irgendjemand ernsthaft, dass sich jetzt in der Bundesliga etwas ändern wird?

Will jetzt keiner mehr gegen Hannover gewinnen? Wegen Robert?

Wird es jetzt keine Schmähungen mehr von den Rängen geben, nur weil es vielleicht einen Spieler auf dem Platz geben könnte, der davon betroffen sein könnte. Jetzt auch als Tabu-Thema?

Ich mein‘, klar, das wäre ja jetzt direkt mal eine Chance für die Schalker Fans, hier mal Charakter zu zeigen. Und sämtliche Schmähungen gegen den Gegner zu unterlassen. Nur die eigene Mannschaft nach vorne zu peitschen. Damit sie gegen Hannover das Heimspiel gewinnt?

Oder wäre das politisch inkorrekt? Weil Hannover schließlich Enkes Team war?

Und kommt es im nächsten Hannover-Spiel tatsächlich zum ausbleibenden Jubel, sollten die Bayern im Auswärtsspiel an der Leine siegreich sein? Sowas habe ich schon ernsthaft gelesen.

Für mich ist das alles weltfremd.

Ein Fußball-Fan mag das vielleicht noch differenziert sehen können. Aber in einem Stadion, in einer „Kurve“ gibt es „die Fans“. Da geht der einzelne Fan „in der Masse“ unter.

Und „die Masse“ differenziert nicht. Deshalb wird es auch in Zukunft derlei emotional getriebene Ausbrüche geben, die den Gegner insgesamt, einzelne Spieler, den Schiedsrichter oder wen auch immer, beleidigen, herabsetzen und verunglimpfen werden.

So ist nun einmal Fußball. Auch das kann man gut oder schlecht finden (und schlecht finden dies vor allen all die Gutmenschen, die in diesen Tagen eine Veränderung in der Gesellschaft fordern).

Damit mich keiner falsch versteht: Ich bin eigentlich gar nicht so. Aber zwischen An- und Abpfiff verändere ich mich. Das ist eine eigene Welt. Welcher (wirkliche) Fan (mit allen Konsequenzen) kann derlei abstreiten?

Es ist hier auch kein einfaches „weiter so“ gemeint. Das wird es nicht geben. Aber eben auch kein „jetzt wird alles anders“.

Was es geben wird – und sowas gibt’s (soweit ich weiß) auch beim FC Bayern schon – ist eine intensivere Betreuung rund um die Spieler. Psychologisch. Professionell.

Das ist gut und richtig.

Ferner wird es – sofern hier die Gesellschaft insgesamt ein Vorbild für den Fußball wird – irgendwann mehr Akzeptanz geben. Zum Beispiel auch für homosexuelle Fußballer (irgendwo habe ich den Vergleich mit Westerwelle/Wowereit gelesen – in der Politik geht’s, wieso dann nicht auch im Fußball? Alles nur eine Frage der Homophobie unter Hetero-Männern?).

Dann sind betroffene Spieler, dann ist der Mensch, der immer noch dahintersteht, eventuell stark genug, die „Schwulen“-Sprüche in Stadien locker(er) zu verarbeiten.

Aber stellen wir uns nur mal vor, man wüsste von der Depression eines Spielers. So wie im Falle Deisler. Gab es ab diesem Zeitpunkt wirklich keine Sprüche und Rufe mehr bezüglich seiner Krankheit? Wirklich nicht?

Dafür muss man stark sein. Als Spieler, als Mensch, als Persönlichkeit. Und das kann man erreichen. Mit entsprechender Hilfe.

Trotzdem geht imho der Alltag weiter.

Wie? Sehen wir dann ja in Schalke.

Weiter, immer weiter. Wurschteln.

Was für ein gebrauchter Tag.

Heute morgen mal eben in die Kinderambulanz und später dann erstens den Anpfiff verpasst und bis zur 30. Minute überhaupt keine Bilder, weil meine Smartcard lt. Sky falsch eingesteckt war (was zum Einen Quatsch war und ich zum Anderen nicht zum ersten Mal lesen durfte). Kurz bevor ich an der Sky-Hotline ausfällig geworden wäre, kamen dann doch die ersten Szenen. Vom Jubel über’s 1:0.

Na fein.

Bis dahin kommen meine Betrachtungen also kompett aus der Retorte. Weder hatte ich zuvor was vom Lahm-Interview, der Aufstellung oder sonstwas mitbekommen.

War vielleicht auch ganz gut.

Meine Gedanken und Emotionen rund um das Spiel sind schnell zusammengefasst.

Erstens war ich schockiert, dass es insgesamt nur 2 Minuten Nachspielzeit gab und die auch noch zu früh abgepfiffen wurden. Dies vor allem deshalb, weil die Schalker in der zweiten Halbzeit komplett auf Defensive umgestellt hatten und in bester Köln-Manier das eigene Tor vernagelten. Ein derartigen Zeitspiel über 47 Minuten hätte ich nicht erwartet. Und dabei reden wie hier vom Tabellenvierten, der heute die Chance hatte auf Platz 2 zu springen und letzten beiden Punkteteilungen in ihrer Remisserie mit begeisternden Offensiv-Spiel erkämpft hatten.

Von Teams wie Köln und Co. erwarte ich ja nix ausser diesem Destruktiv-Fußball – aber Schalke?

Parallel fiel mir auf, dass die ja nicht das erste Team waren, die so gegen uns gespielt haben. Werder Bremen, aktuell Tabellenzweiter, hat das in der Arena ganz genauso praktiziert.

Wenn jetzt Leverkusen in 14 Tagen auch noch so bei uns auftritt und wider der eigenen Natur spielt, höre ich mit dem Fußball auf!

Am schlimmsten ist natürlich, dass diese gegen uns so erfolgreiche „Spielweise“ inzwischen europaweit bekannt und beliebt ist. Ätzend.

Zweitens war ich erstaunt, dass viele der Schalker Jugendspieler auf dem Platz nichts von Thomas Müllers Spiel in Bordeaux gelernt hatten. Dessen Übermotivation in Sachen Körperlichkeit hatte entsprechende Folgen. Ausser ein paar gelben Karten war das bei den jungen Knappen anders.

In diesen Bayern-„Dusel“-Tagen hab‘ ich das nicht anders erwartet.

Gibt es zwei Meinungen zum Thema Robben? Als Schalker forderte man reflexartig Rot. Klar. Verstehen kann ich das durchaus. War Robben doch in Halbzeit 2 der einzige Grund, richtig Angst vor den Bayern zu haben (auch hier freue ich mich (mit Robbery) schon auf das Rückspiel).

Ich denke, er hätte sich über derlei nicht beschweren können.

Wenn ich er gewesen wäre, hätte ich definitiv Rot und eine längere Sperre bekommen.

Warum?

Ich hätte, nachdem mich dieser Grünschnabel dort so und in der Nähe meiner, seit Wochen beschädigten körperlichen Problemstelle mit voller Absicht getroffen hätte, zugeschlagen. Für mich hatte das etwas von diesen Jagdszenen, denen sich ein Ribéry zu seiner Anfangszeit beim FC Bayern ausgesetzt sah.

Mit diesen Gedanken im Hinterkopf, kann man zumindestens etwas mehr Verständnis für seine Reaktion aufbringen. Und ja. Ich weiß, politisch korrekt sind derlei Gedanken nicht. Aber ich bin nun einmal kein Gutmensch. Sonst wäre ich ja Bremer…

Drittens war ich einmal mehr frustriert. Über meine Bayern. Und das erneut ein Gegner soviel Dusel hatte, in entscheidenden Szenen, doch noch einen Fuß, eine Fingerspitze und sonstwas zwischen Ball und Torlinie zu bekommen.

So geschehen im Rahmen der bayerischen Monsterchance kurz vor der Halbzeit, als erst Bordon seinen Fuß ins Spiel brachte und Neuer mit seiner Fingerspitze Toni den Ball vom Fuß nahm. Bitter.

Langsam nerven mich auch diese ganzen Zahlen und benutzen will ich sie auch nicht mehr. 700 Ballkontakte? Super. 70% Ballbesitz. Astrein. Aber Tore? Wieder Mal (nur) van Buyten?

Geht einfach gar nicht. Am Ende wär’s mir aber egal gewesen.

Erneut haben wir also eine Chance verpasst, näher an die Tabellenspitze zu kommen. Stattdessen sind wir zwei Plätze abgerutscht. Platz 8! Am liesten würde ich bis zur Winterpause gar nix mehr sagen. Zu den immer gleichen Themen, fällt einem irgendwann nichts Neues mehr ein, oder?

Mit der Herbstmeisterschaft war es das zumindestens jetzt mal. Endgültig. Im Gegensatz zum Umfeld des FC Bayern habe ich da heute nämlich ganz und gar keine Entwicklung gesehen. Gegen Bordeaux fehlten Müller und van Buyten. Mussten wir Brafheid und Pranjic ertragen. Klare Kausalität. Mehr nicht.

Zum Thema Lahm und dessen Themen sag‘ ich hier zunächst mal noch nix, deshalb gehen wir an dieser Stelle mal davon aus, dass es rund um die Münchner durchaus ein System gibt.

Das Problem: Es steht und fällt mit Ribéry. Fehlt er, sehen wir Resultate wie in den letzten Wochen. Wann er wieder dabei ist, steht in den Sternen (zuletzt habe ich was von einer Zahnbehandlung gehört, weil man den Entzündungsherd ganz woanders als in den Beinen vermutet…), ergo auch Spiele wie gegen Wolfsburg und in Dortmund.

Und Pokalauftritte wie gegen Oberhausen und in Frankfurt scheinen die Ausnahme zu sein, denn wieso sollten diese Spieler mal mit Einstellung spielen und mal ohne?

Nein.

Ich bin weiter der Ansicht, dass wir uns nun bis zur Winterpause weiter durchwurschteln werden/müssen. Und dann geht’s los.

Erstes Fazit, erste Entscheidungen, erste Anpassungen.

Für eine Rückrunde, die uns alle in die richtige Richtung bringen wird.

Was anderes bleibt uns jetzt ohnehin nicht mehr übrig.

Denn eins steht fest: Spielen wir gegen Leverkusen wie gegen Schalke oder gar gegen Bordeaux und spielt Leverkusen wie Leverkusen und nicht wie Bremen oder Schalke (oder, oder, oder), dann nehmen die uns auseinander. Und wir erleben ein neues Werder-Debakel.

P.S. Zur Einzelkritik habe ich heute keinen Bock.

Der Weltuntergang steht unmittelbar bevor. Oder so.

Mein Sohn hat weit über 39 Grad Fieber. Die Mandeln sind ebenso entzündet wie unsere Nächte kurz.

DAS sind Probleme.

Was kümmern mich da ein paar Millionäre, die ihrem Hobby nachgehen und in kurzen Hosen einen Lederball über gepflegte Grashalme stolpern?

Hier könnte dieser Beitrag beendet sein.

Wenn es da nicht doch noch eine andere Wahrheit gäbe. Die eines Fans. Eines Fans, der mittlerweile eigentlich keine Lust mehr hat, nach jedem Spiel seiner Mannschaft ein Grundsatzmanifest zu veröffentlichen.

Der erste Entwurf für diesen Beitrag enthielt – in meinem Kopf – viele Kraftausdrücke. War eher als destruktiv und aufrührerisch zu bezeichnen.

Jetzt 24 Stunden später, nach dem ausgiebigen Studium diverser Kommentare und Berichte zum Thema bin ich eher ruhig.

Ich bin’s leid. Nach jedem Spiel alles grundsätzlich in Frage zu stellen. Was soll das auch bringen? Soll 2009 als 4-Trainer-Jahr in die Geschichte des FC Bayern eingehen? Muss ich nicht haben.

Sollen wir einfach nur weiter Kapital vernichten? Spieler überteuert kaufen, um sie nach einer Hinrunde mit massivem Verlust zu verschenken?

Wohin soll das führen? Ist die (Fußball-)Welt inzwischen so schnelllebig geworden? Oder ist das nur beim FC Bayern so? Inzwischen?

Die Bayern haben immer noch die Chance die Gruppenphase der Championsleague zu überstehen und in die K.O.-Runde einzuziehen.

Zwei Siege der Bayern, kein Juve-Sieg in Bordeaux und der zweite Platz geht klar.

Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob man es mit derlei Leistung überhaupt „verdient“ hat, weiter an der Königsklasse teilzunehmen.

Gegenfrage: Wieviele Mannschaften würden diesbezüglich gerne mit dem FC Bayern tauschen, die Millionen der Championsleague zu bekommen – egal mit welcher Leistung oder Ergebnissen in dieser Vorrunde?

Dazu gibt’s sicherlich keine zwei Meinungen unter uns Bayern-Fans. Es doch noch zu schaffen, würde mich nicht stören.

Klappt es nicht, geht dann die Welt unter? Offensichtlich. Wenn man einige Kommentare in unserem Umfeld zu liest.

Für mich nicht.

Wieso?

Weil die Bayern diese Gruppenphase schon im Heimspiel gegen Juve vergeigt haben. Ein Sieg dort und man hätte sicherlich gestern ganz anders gespielt. Von der Belastung, von der Perspektive her.

Aber diese Verschwendung stört mich schon die ganze Saison. Klar. Ist schon immer ein Problem des FC Bayern gewesen. Aber wo würden wir stehen, wenn wir nur ein bißchen mehr Kaltschnäuzigkeit an den Tag gelegt hätten. Nur in den Spielen, als wir die Chancen und die Überlegenheit hatten.

Im Heimspiel gegen Bremen, gegen Juve. Die Liste erscheint endlos.

Ist aber alles müßig.

Und in meinen Augen auch nicht das Problem des Trainers.

Ich denke nämlich nicht, dass van Gaal seinen Spielern verbietet Tore zu schießen. Oder sich einen Spaß daraus macht, mal eine passende Einstellung an den Tag legen zu lassen (wie im Pokal in Frankfurt). Und mal nicht (wie in HZ1 in Bordeaux).

Die Klasse, die in jedem Spieler im Kader des FC Bayern steckt, wurde sicherlich nicht von einem van Gaal abgesaugt. Oder wegtrainiert.

Aus meiner Sicht gibt es „lediglich“ folgende Probleme:

– Vorbereitung & Verletzungen

Beim FC Bayern häufen sich in den letzten Jahren die miserablen Vorbeitungsphasen. Und das liegt nicht nur an EM- und WM-Turnieren.

Was wäre zum Start der Saison möglich gewesen, wenn van Gaal den kompletten Kader gesund und über die vollen vier Wochen zur Verfügung gehabt hätte? Aha.

– Systeme

Louis van Gaal hat eine bestimmte Vorstellung von Fußball. Ein System vor Augen. Dummerweise ist das eins, dass beim FC Bayern so in den letzten Jahren nicht gespielt wurde.

Dieser Punkt wurde aber offenbar von den Verantwortlichen des FC Bayern bewusst in Kauf genommen. Also diese notwendige Umstellungsphase. Es wird zwar langsam, aber zäh ist’s trotzdem. Was haben wir aber von einem funktionierenden System, wenn wir in allen Wettbewerben nur noch um die goldene Ananas spielen? Schwierig.

Womit wir beim nächsten Problem wären:

– Trainerwechsel

Seit Juni 2008 hatte der FC Bayern vier Trainer.

Hitzfeld – der ja in den Augen vieler Bayern-Fans immer noch als Messias gefeiert wird. Aber muss ich vielleicht all die Spielberichte raussuchen, wo ich mich über ihn aufrege? Über die Spielweise, zwar erfolgreich, aber nicht wirklich schön anzusehen? Und muss ich all die Bayern-Fans wie -Verantwortlichen zitieren, die „endlich auch mal schönen Fußball sehen wollten“? Weil sich der Erfolg beim FC Bayern ja ohnehin im Abo realisieren lässt?

Klinsmann brachte dann die (lange vermissten) Innovationen. Alle waren begeistert. Hurra-Fußball. Und alles so modern. Als alles den Bach runter ging, wollte es aber keiner gewesen sein.

Dann Heynckes. Meine Güte. Wieviele weinen jetzt DonJupp wieder hinterher? Weil er mit Leverkusen an der Spitze steht? Und will noch jemand zugeben, dass man damals dachte: „Naja, ganz nett, aber nach fünf Spielen ist Schluss, oder? Schließlich wollen wir ja einen Trainer mit Perspektive. Was Junges, Frisches…“?

Und jetzt van Gaal.

Systemfußball. Ein Hauch von Ajax und Barca beim FC Bayern. Geil.

Kurz danach sind irgendwie alle verwirrt, dass die Spieler, die vor 16 Monaten noch mit Glanz und Gloria das Double geholt haben, plötzlich alle total neben der Spur sind?

Vielleicht ein bißchen viel Wechsel in so kurzer Zeit?

Ein erneuter Trainerwechsel soll das Abhilfe schaffen? Na dann.

Nein, nein.

Ich glaube, dass das alles eine Kopfsache ist. Und auch wenn es die meisten nicht hören wollen. Weil wir Bayern so etwas niemals in Anspruch nehmen sollten, dürften: Glück kann man erzwingen. Machen wir aber zuletzt nicht mehr.

Ein Toni kann in Bordeaux statt des Pfosten auch das Tor treffen. Dann holen wir mit 10 Mann dort noch ein Remis. Ein Brafheid kann seine Flanke statt auf die Latte auch ins Tor lenken. Der Schiedsrichter kann das Handspiel auf der Torlinie als Elfmeter für die Bayern werten. Die Bayern (Butt) hätte(n) davon absehen können, sich die beiden Tore der Franzosen irgendwie selbst ins Netz zu legen. Und, und, und.

Würden wir dann jetzt den Weltuntergang in München besprechen?

Das ist mir alles zu platt. Zu einfach.

Mein Vorschlag zur Güte: van Gaal den Rücken stärken. Ihn als Perspektive für die Zukunft sehen. Auch in der Öffentlichkeit. Ihn machen lassen. Den Kader weiter auf seine Vision umstellen. Punktuell. Wie das all die Anderen machen. Im Winter und nächsten Sommer ausmisten. Vorschläge gibt’s da genug. Eine weitere Übergangssaison akzeptieren.

Insofern es nur die geringste Chance gibt, dass wir aus all dem gestärkt zurückkommen, bin ich dabei. Allein die Vision, in Zukunft solche Dinge wie den Pokalauftritt in Frankfurt auch gegen die sogenannten Topteams zu zeigen, lässt meine Gedanken fliegen.

Dafür nähme ich sogar die Europa League in Kauf. Wäre doch spaßig im Halbfinale gegen den HSV zu spielen. Würde dafür auch ’ne Papierkugel stiften.

Vielleicht den Pokal gewinnen und in der Bundesliga irgendwie oben dran bleiben. Championsleague-Platz. Mindestens die Qualifikation.

Ist das weltfremd?

Aus meiner Sicht nicht. In den Verein muss endlich mal Ruhe einkehren!

Dafür bräuchte es allerdings noch eine weitere Veränderung: Weniger Interviews und öffentliche Statements unserer Führungskräfte. Schwer, ich weiß, aber unabdingbar für obige Ruhe.

Nur ein Beispiel: Die Torwart-Diskussion. Was soll das? Da hat man endlich mal Ruhe und einen Keeper zwischen den Pfosten, der eben diese ausstrahlt. Und was passiert? Man eröffnet diesem, dass er sowieso nur noch befristet sein Job machen darf und man Sommer so oder so ’nen Neuen holt. Und dann ist immer wieder dieser Neuer das Thema. Was haben unsere Bosse eigentlich an dem für einen Narren gefressen? Benaglio, ok. Von mir aus auch Adler. Aber Neuer?

Egal. Eigenes Thema.

Kann sich in diesem Zusammenhang aber vielleicht jemand vorstellen, dass ein Butt sowas nicht völlig egal ist? Er sich einfach so – nach Wochen der Sicherheit im Tor – zwei Klöpse erlaubt? Da besteht kein Zusammenhang? Nein? Ach so. Na dann.

Muss ich noch mehr zum gestrigen Spiel sagen?

Nö. Keine Lust.

Ich erwarte jetzt für Samstag einfach nur eine Steigerung. Egal in welcher Form. Und natürlich einen Sieg. Alles andere bringt uns nicht weiter.

Punkt.

Breitnigge – Podcast 09/10 #7

Lange Zeit ist’s her. Und doch werden weiterhin Breitnigge-Podcasts produziert.

Heute abend zum Beispiel. Ausgabe 7.

Entsprechend Eures Inputs habe ich meine eigene Themenliste erweitert und aktualisiert.

– Die Heimspielbayern

– Die Nationalmannschaft (WM-Playoffs, Thomas Müller vs. Löw vs. Hoeneß)

– van Gaal, die Systemfrage und die Frage nach der Kurve. Die wir bekommen sollten

– Uli Hoeneß und seine Aussagen über Audi, die Löwen und die Herbstmeisterschaft

– sonstige Themen (bisherige Transfers, Kurz-Fazit, Schweinsteiger-Kroos-Tausch)

Viel Spaß.

Podcast bei Podhost.

Bayerns B-Elf beim Blitzturnier – brilliant

Naja. Nicht ganz. Aber irgendwie war das ein Unterschied wie Tag und Nacht, oder?

All das, was ich am Vortag noch kritisierte, zeigte uns gestern die sog. B-Elf unserer Bayern.

Laufbereitschaft, Kampft, Präzision, Pass- und direktes Spiel.

Klasse.

Klar. Schalke war beim Heimturnier auch irgendwie kein ernstzunehmender Gegner. So hatte es den Anschein. Die haben noch ganz andere Probleme.

Denn als ich vor dem Spiel die Aufstellung der Bayern sah, erschrank ich ein wenig. So nach dem Motto: „Will van Gaal das Spiel herschenken?“

Und dann das.

Von Anpfiff an war da Feuer im Spiel. Ein Feuer, dass die Schalker – ob der Aufstellung – wohl die erste „Hälfte“ genauso erschrocken zurückließ.

Auf der anderen Seite: Genauso wie das Spiel der A-Elf, war auch das der B-Elf nur ein Vorbereitungsspiel. Aber irgendwie scheinen diese Spieler verstanden zu haben, dass es für sie ein Test war, ob sie es in die erste Elf schaffen können, sie van Gaal dafür vorsehen sollte/wollte.

Selbst ein Borowski zeigte soviel Einsatz, wie wohl in der ganzen bisherigen Vorbereitung nicht. Mag aber auch an den Aussagen eines Thomas Schaaf vom Vorabend gelegen haben…

Nein.

Ich war regelrecht irritiert, wie gut ein Görlitz auf hinten rechts, und wie sicher ein Contento auf hinten links agieren konnte. Das beruhigt ein wenig, wenn im Laufe der Saison mal Not am Mann ist: Da sind welche in der Hinterhand, die können das auch.

Des Weiteren spielte das Offensiv-Trio Müller, Olic und Baumjohann – zumindestens in den ersten 30 Minuten – so, als ginge es tatsächlich um irgendwas. Das zeugt von einer guten Einstellung.

Auch dies stört nicht unbedingt.

Warten wir mal ab, wie sich die Vorbereitung weiter entwickelt. Das Spiel der B-Elf sollte eigentlich der A-Elf klar machen, dass man schneller aus eben jener raus ist, als man KonkurrenzbelebtdasGeschäft sagen kann.

Der Wirbelsturm rund um's Trainerkarussell

Aktuell sieht es in der Bundesliga nach jeder Menge Domino aus. Ein Trainerwechsel-Gerücht jagt das nächste.

Und die Bayern sind mitten drin. Wie erwähnt, befinden sich Louis van Gaal und Matthias Sammer auf der Liste der Bayern-Führung.

Louis van Gaal will sogar zum FC Bayern

„Bayern hat sich früher ein paar Mal gemeldet, da habe ich Nein gesagt. Jetzt würde ich Ja sagen.“

…ohne zu versäumen, zu erwähnen, wie beliebt er sei…

„Ich habe viele Angebote.“

…was wiederum den FC Bayern zu einem Dementi nötigte, dass „ja noch gar nicht unterschrieben wäre“.

Davon abgesehen, will ihn sein jetziger Arbeitgeber – AZ Alkmaar – sowieso und niemals ziehen lassen.

„Louis steht bis 2010 unter Vertrag. Über einen Wechsel werden wir nicht verhandeln.“

Dabei hat der Hoeneß Uli doch zuletzt – gerüchteweise – gesagt, dass van Gaal “ aus seinem Vertrag käme, der FC Bayern keine Ablöse zahlen müsse“.

Wenn Aussage gegen Aussage steht, geht’s im Fußball zumeist um’s Geld. Vorsorglich bemühen sich die knallharten Verhandlungsführer aus Alkmaar schon einmal um potentielle Nachfolger.

„In Alkmaar wird bereits Co Adriaanse als van Gaals Nachfolger gehandelt. Adriaanse steht zur Zeit noch in Österreich bei Red Bull Salzburg unter Vertrag, hat dort aber schon seinen Abschied zum Sommer angekündigt.“

Ganz davon abgesehen, dass man in Alkmaar zwar nicht über einen Wechsel verhandeln will, hat er aber nun eine 10-Tages-Frist bekommen, sich zu erklären. Ob er bleiben oder gehen will, nehm‘ ich an…

„Zehn Tage Bedenkzeit: So lange kann sich Louis van Gaal überlegen, ob er beim FC Bayern die Trainer-Nachfolge von Jürgen Klinsmann antreten möchte – bis Fristende bittet AZ Alkmaar um eine Entscheidung.“

Wie geil ist denn das Thema, bitte?

In der Bundesliga geht’s aber nicht minder zur Sache.

Die Gerüchte rund um ein Wechsel Felix Magaths vom potentiellen Sensationsmeister Wolfsburg zum Dauerkrisenclub Schalke, schießen dermaßen ins Kraut, dass Wolfsburg jetzt wohl ernsthaft überlegt, Magath rauszuschmeissen.

Magath!

Ein Nachfolger steht dort aber fast schon parat: Ralf Professor Rangnick.

Der hat Zoff im Ex-Paradies Hoffenheim. Warum? Weil Mäzen Hopp ihm inzwischen doch nicht mehr jeden Wunsch von den Lippen abliest und im Grunde nun auffällt, das Rangnick dann doch noch bei jeder seiner vielen Stationen in den letzten Jahren gescheitet ist.

Niemals aber extremer als heuer in Hoffenheim. Vom Wunder-Herbstmeister zum schlechtesten Halbzeit-Tabellenführer aller Zeiten. Ein Absturz sondergleichen.

Und Hopp – selbst zu schlimmsten Fehde-Zeiten mit den Bayern – immer der mit dem kühlsten Kopf und der ruhigsten Zunge – lässt sich von Rangnick halt nicht auf der Nase herum tanzen. Gut so.

„Ich lasse mich nicht erpressen und durch den Ehrgeiz von anderen zu halsbrecherischen Aktionen verleiten.“

Vielmehr legt er den Finger in die Wunde der Kraichgauer FußballIdylle…

Unverblümt übt Hopp Kritik an der Personalpolitik: „Wäre Wellington nicht verpflichtet worden, stünden fünf Millionen Euromehr zur Verfügung.“ Und überhaupt ginge es erst mal darum, die Negativserie zu stoppen – mittlerweile ist Hoffenheim seit zwölf Spielen sieglos. „Wir sind die schlechteste Rückrunden-Mannschaft. Wenn es so weitergeht, steigen wir nächste Saison ab. Da können wir doch jetzt nicht von einem internationalen Wettbewerb reden“, sagt der Mäzen.

Ein Nachfolger wiederum für Rangnick – wir sind schließlich im Karussell – wäre zur Stelle: Jürgen Klinsmann!

Hopp hat bekanntlich ein freundschaftliches, um nicht zu sagen inniges Verhältnis zu einem gewissen Jürgen Klinsmann. Ein mit etwas mehr Zeit ausgestattetes „Projekt Hoffenheim“ zu größerem Erfolg zu führen als sein früh gescheitertes in München, wäre für den geschassten Klinsmann vielleicht eine Herausforderung.

Hui. Da wird einem vom vielen Drehen ganz schwindelig. Habe ich jemanden vergessen?

Klar. Den unweigerlichen Lothar Matthäus.

Der soll bei Fortuna Düsseldorf(!) im Gespräch gewesen sein. Der Besitzer sein Ex-Clubs in Israel will nämlich in Düsseldorf investieren und Matthäus gleich mitbringen. Der hat aber inzwischen schon dementiert.

Da hört dann sogar beim Loddar der Spaß auf…

Der Stachel von 2001

Bei einigen Schalkern scheint auch acht Jahre danach der Stachel von 2001 immer noch recht stark zu schmerzen. Teilweise verständlich, teilweise nicht, wenn man bedenkt, dass die gestrige Niederlage gegen Schalke nicht die erste seit Mai 2001 war.

Eine derartige „Emotion“, wie sie gestern Manuel Neuer nach dem Schlusspfiff zeigte, hätte ich dem Phlegmatiker im Schalker Tor gar nicht zugetraut, tatsächlich hatte ich bei seinem Eckfahnenjubel ebenfalls spontan den Gedanken an Kahn. Aber irgendwie konnte ich mir das bei Neuer und in dieser Abklatsch-Version gar nicht vorstellen.

Ich lag falsch.

„Ich habe mich wahnsinnig über unseren Sieg gefreut. Ich wollte einfach feiern“, begründete Neuer seine süße Rache an den Bayern. „Da kam die Erinnerung hoch von 2001. Es war ein bisschen Genugtuung für mich“, bekannte Neuer, der trotzdem versicherte: „Es war aber nicht gegen Bayern gerichtet.“

Nein. Natürlich nicht. Vielleicht gegen die Eckfahne?

Neuer war damals 15 und im Parkstadion Zeuge der Kahn’schen Aktion. Das ist bitter und sicher keine schöner Erinnerung. Aber glaubte er ernsthaft, er könnte mit seiner Aktion uns Bayern-Fans gestern einen ähnlichen Stich versetzen?

Ernsthaft? Da muss ich, ob seiner Naivität schon ein wenig schmunzeln. Auf der anderen Seite passt es ganz gut zu meiner Einschätzung seiner Person.

Damit mich keiner falsch versteht: Mich hat seine Aktion in keinster Weise wütend gemacht. Ganz im Gegenteil – ich fand’s schon fast süß. Kindlich süß.

Für die Bayern-Fans gibt’s aktuell ganz andere Probleme und wirklich treffen könnten Neuer und seine Schalker uns nur, wenn sie uns genau das gleiche zurückgeben, was wir ihnen angetan haben.

Ist mir doch schnuppe, ob wir ManU in den Jahren nach Barcelona x-mal geschlagen haben – es muss exakt die gleiche Situation gegen sie sein – erst dann würde ich so etwas wie Genugtuung empfinden. Alles andere ist Kinderkram.

Das sind hochkommende Erinnerungen, Manuel! 😉

Als Klose ins Bochumer Loch trat, war die Saison im Arsch oder Meine Zuversicht ist weg

Die Bayern haben ein weiteres Heimspiel verloren. Gegen nicht wirklich starke Schalker. Gewinnt Wolfsburg heute in Cottbus – wovon ich ausgehe – sind sie 6 Punkte weg. Ferner die schwache aber siegreiche Hertha vor uns und der formstarke Stuttgarter VfB zusammen mit dem Ex-Triple-Anwärter aus Hamburg punktgleich mit uns.

Wie schon an anderer Stelle erwähnt: Das ist einfach too much.

Ein oder zwei Gegner kann der FC Bayern immer verkraften. Da holen wir auch gerne mal einen solchen Rückstand auf. Gerne auch noch an den letzten beiden Spieltagen. Aber nicht in dieser Saison und nicht gegen so viele, so unterschiedliche Teams.

Lange Zeit habe ich an die Meisterschaft geglaubt, habe Hochrechnungen angestellt, das Restprogramm der Bayern – im Vergleich zur Konkurrenz – für einen klaren Vorteil gehalten. Damit ist jetzt allerdings Schluss. Nicht nur wegen der (wahrscheinlichen) 6 Punkte Rückstand. Nein. Auch wegen des gestrigen Spiels. Das Wie hat mich nun endgültig aus meinen Träumen gerissen.

Schalke ist keine Übermannschaft. Weiß Gott nicht. Die rasieren zwar Cottbus mit 4:0, aber eigentlich hätten die Knappen keine Hürde für uns darstellen dürfen.

Was kam denn da schon groß?

Ein paar gefährliche Konter, ein wenig Pressing, zwei, drei gefährliche Ecken und ein Tor, dass vor allem auf fehlerhafte Zuordnung (Ottl ist jetzt doch IV?) und Schlafmützigkeit zurückzuführen ist. Mehr war nicht.

Was aber viel schlimmer ist: Mehr musste auch nicht!

Die Abwehr der Bayern schwamm nicht unbedingt, stand zumeist solide (bis auf Herrn Demichelis vor dem Eckball vor dem 0:1). Dafür erinnerte Butt zum ersten Mal an schlimmste Rensing-Szenen in dieser Saison (ich will keine Widerworte hören – habt Ihr das alle schon wieder vergessen?!) und steckte vielleicht so den einen oder anderen an. Komisch – warum?

Das Mittelfeld dafür seltsam uninspiriert. Abgesehen von den jeweils ersten 10, 15 Minuten pro Halbzeit. Da spielte auch ein Sosa erneut stark. Allein, warum schafft er das nicht länger?

Und der Angriff?

Toni alleine einmal mehr zu sehr mit seinen multiplen Gegner beschäftigt (er ist einfach keiner, dem man in Bedrängnis aus der Luft anspielen kann) und Prinz Pause auch nach seiner Einwechslung gar nicht auf dem Platz.

Apropos Einwechslung.

Selten zuvor in der Geschichte des FC Bayern waren in einem Spiel die Einwechslungen uneffektiver. Sowas habe ich wirklich noch nie gesehen, dass sich im Tempo, in der Passpräzision, dem Engagement oder der Frische so rein gar nicht änderte…

Da müssen sich die Herren Podolski, Borowski und Altintop schon fragen lassen, welche Einstellung sie zu ihrem Beruf haben. Das war gar nix. Und machte einmal mehr deutlich, welche massiven Probleme wir auf unserer Bank haben.

Ein Thomas Müller – den ich zuvor forderte – war gar nicht erst im Kader. Hatte ich nicht mitbekommen, da ich die Aufstellung verpasste. Auf der anderen Seite: Hätte ein Müller, der zwar in der dritten Liga brilliert, in dieser allgemeinen Stimmung „was reissen können“?

Man hätte es zumindestens probieren können.

Apropos Stimmung.

Ganz seltsam. Je länger das Spiel dauerte und je länger die Bayern hohe Flanken auf Luca Toni schlugen, desto intensiver lief die Saison an meinem geistigen Auge vorbei.

Und ein Gedanke schoss mir immer wieder durch den Kopf:

Als Klose sich in Bochum verletzte war doch im Grunde unsere Saison im Arsch, oder?

Wieso? Na weil wir so den einzig wahren Partner für Luca Toni verloren. Kein anderer kann neben dem Italiener spielen, kann ihm Freiräume sichern, die er für sein Spiel braucht. Kein anderer kann eben diese hohen – blinden – Flanken in und an den Straumraum verwerten. Das ist alles Käse. Nur mit einem Stürmer zu spielen, reicht vielleicht gegen Karlsruhe, Frankfurt oder Bielefeld aber nicht gegen Barcelona, Wolfsburg und auch nicht gegen Schalke!

Womit wir erneut beim Thema „schwache Ersatzbank“ wären.

Und das ist übrigens nicht allein Klinsmanns Problem. Da müssen sich alle Entscheidungsträger im Verein an die Nase fassen. Was sie hoffentlich tun.

Für mich war das gestrige Spiel so etwas wie das Gastsspiel 2004 in Stuttgart. Wahrscheinlich mit den gleichen Konsequenzen. Damals – schon vergessen, Klinsmann-Kritiker? – entschloss man sich, doch nach der Saison mit dem aktuell so überzogen glorifizierten Hitzfeld Schluss zu machen und nicht doch noch eine Saison dranzuhängen.

Ähnliches wird wohl nach dieser Saison passieren. So meine aktuelle Vermutung. Dafür war die Mannschaft gestern einfach zu tot.

Und mit einem VfB in dieser Super-Form, einer Hertha, die offenbar wieder anfangen hat, dreckige Siege aus ihrer Defensivhaltung heraus zu erzielen, wird es dieser FC Bayern schwer haben, überhaupt die Qualifikation für die Championsleague oder gar den zweiten Platz zu erreichen!

Sicher gibt’s noch jede Menge Spiele und es ist auch nur ein Punkt zu Platz 2 – aber momentan halte ich alles für möglich…

Die gestrige rote Karte gegen Ribéry halte ich in diesem Zusammenhang nicht nur für voll und ganz berechtigt, nein, auch für mehr als hilfreich.

Wieso?

Weil erstens Herr Ribéry so einmal sieht, dass er sich in der Bundesliga nicht (mehr) alles erlauben kann, zweitens die Mannschaft jetzt im nächsten Heimspiel gegen Abstiegskandidat Gladbach ganz alleine eine Reaktion zeigen muss (und sich nicht hinter Ribéry verstecken zu können, war in dieser Saison für den einen oder anderen ja auch schon ganz hilfreich) und drittens Ribéry mit seinem Platzverweis endlich einmal eine Reaktion erhalten hat, die ihm hoffentlich zeigt, dass er seinen Frust über seine eventuell limitierten Mitspieler, seine permanente Doppel- und Dreifachbewachung, ein anderes Ventil braucht. Und damit sind definitiv nicht Fouls – versteckt wie offen – gemeint!

Die aktuelle Verfassung der Bayern ist mehr als gefährlich. Es gibt sicherlich einen gewissen Aufwand, den die Spieler treiben, aber aufgrund der Tatsache, dass es offensiv dafür kaum Anspielstationen gibt und so keine Ergebnisse erzielt werden, die in Toren münden, steigt unweigerlich in jedem Spiel irgendwann Frustration und Nervosität, die beide kontraproduktiv sind.

So fallen wir sogar noch aus den UEFA-Pokal-Rängen.

Wie durchschlagen wir also diesen gordischen Knoten?

Mit einem Trainerwechsel? Am 30.Spieltag? Entschuldigung, dass ich nicht alles im Kopf habe, aber gab es so etwas seit 1963 schon einmal? Mit Erfolg?

Nein. Mit Klinsmann ziehen wir das jetzt durch. Und, liebe Lizenzspieler: Könnten wir wohl mal bitteschön die fünf Punkte Vorsprung auf Schalke und die Nicht-UEFA-Pokal-Ränge halten? Oder eventuell den dritten Platz (CL-Quali) und die sieben Tore auf Stuttgart?

Nein? Zu schwierig? Und dann doch das Endspiel um die Championsleague am letzten Spieltag?

Herrje.

Dann sollte unser Kader sich am 30.06. wohl doch eher die Papiere beim Uli abholen, oder?