Ausgerechnet Dante. Ausgerechnet Neuer. Ausgerechnet ausgerechnet.

Die Bayern stehen im Finale des DFB-Pokals. Nach einem harten Stück Arbeit.

Und wie ich – und viele Andere – doch Recht hatte(n).

Schießt der FC Bayern kein frühes Tor bekommt er Probleme. Immer noch.

Wobei man sagen muss, dass die Bayern vor allem in der ersten Halbzeit bei Kontern der Gladbacher Probleme hatten. Danach kamen bis zum Elfmeterschießen noch zwei, drei brandgefährliche Full-Speed-Spielzüge und das war es.

Das ist nicht schlecht, nein, ganz im Gegenteil, das ist das Spiel der Gladbacher und damit werden sie innerhalb eines Jahres von einem Fast-Bundesliga-Absteiger zum Championsleague-Teilnehmer. Meinen Respekt dafür.

Es ist aber eben auch „schon“ alles.

Defensiv klasse stehen, massiv offensiv pressen und unfassbare passgenaue Konter.

Der FC Bayern hatte mit dieser Spielweise im dritten Pflichtspiel der Saison gestern aber am wenigsten Probleme.

Viele Konter wurden abgefangen und die die durch kamen, wurden zumeist von Neuer geklärt oder verfehlten ihr Ziel.

Ich will in keinster Weise abstreiten, dass die Gladbacher schon in der regulären Spielzeit ein Tor erzielen hätten können. Und unverdient wäre das sicher nicht gewesen. ABER die Heynckes-Kicker hatten – in der Summe und über 120 Minuten – dann doch mehr klare Chancen. Chancenverwertung from hell.

Es fehlte(n) beim Schuss von Kroos vielleicht ein, maximal zwei cm, dann reden wir hier gar nicht von einer Verlängerung geschweige denn vom Elfmeterschießen. Es wäre das benötigte frühe Tor gewesen. Dann noch der Gomez-Kopfball, Robben mit freier Schussbahn mitten im Strafraum – das Spiel frühzeitig entschieden.

In der jüngeren Vergangenheit hätte dies den Gegner aufgebaut und die Bayern vor echte Probleme gestellt. Aber wir reden hier eben vom Pokal. Dem Halbfinale. Da fiel es selbst unseren Spielern nicht schwer, nie abzufallen und immer wieder anzurennen. Gladbach war durch die Atmosphäre ohnehin aufgeputscht.

Das Spiel war knapp, es war ausgeglichen. Gladbach hatte die bessere Defensive (Dante (100% Zweikampfquote?)!), Bayern die bessere Offensive.

Ob Gladbach mit diesen Fähigkeiten die nächste CL-Gruppenphase überleben wird? Wohl kaum, aber wahrscheinlich will man ohnehin einfach „nur mal dabei sein“. Ich schweife ab.

Das Spiel ist schnell erzählt.

Unsere neue Stammaufstellung (ohne Rafinha, Lahm auf rechts – danke Jupp!) überzeugte erneut, wenn auch ein zuletzt gewohnter Kantersieg kaum zu erwarten war.

Neuer hielt mehrfach in der 1:1-Situation herausragend. Unsere IV stabil wie immer. Die beiden Außen ließen defensiv kaum etwas zu (gegen diese Hochgeschwindigkeits-Konter muss weiter vorne ein Mittel gefunden werden) und schalteten sich mit zunehmender Spieldauer immer öfter ins Offensivspiel ein.

Kroos und Gustavo zeigten defensiv ab und an leichte Schwächen, der Toni dafür offensiv umso stärker.

Und über unsere Offensive muss man ohnehin kaum Worte finden. Herr Ribéry war zwar erst ab der 30. Minute im Spiel, Herr Robben dafür umso emsiger. Herr Müller und Herr Gomez hatten zu wenig Platz für gelungene Aktionen. Derlei war zwar zu erwarten, aber unser Spiel war – vor allem in HZ1 – eben zu statisch und zu langsam, so konnte man die gut gestaffelten Abwehrreihen der Gladbacher nicht gefährden.

Nein, man hätte einfach ein oder zwei der hochkarätigen Chancen verwerten müssen. Geschichte.

In der Verlängerung merkte man beiden Teams die bisherige Spielzeit an. Hier aber vor allem den Niederrhein-Kickern. Alter Schwede, die waren ja stehend k.o. – umso schlimmer, dass wir sie nicht erledigen konnten.

Ich persönlich hatte ja vor dem Spiel ein gutes Gefühl, allerdings stieg spätestens in der zweiten Halbzeit der Verlängerung die Aufregung.

Ausgerechnet gegen uns hätte Gladbach ja noch das Duseltor oder den späten Treffer erzielen können. Andererseits sah man ja offensichtlich, dass die zu diesem Zeitpunkt froh waren, nicht mehr übermäßig laufen zu müssen.

Vor dem Elfmeterschießen war mir total klar, dass hier Neuer irgendwas reißen würde. Ich hatte da eine Vision und die trat ja auch ein. Dass kurz zuvor – ausgerechnet – Dante den Ball über das Tor drosch, konnte man ja nicht ahnen. Außer vielleicht pfiffige Sportjournalisten.

Nein, wir hätten das Elfmeterschießen so oder so gewonnen.

Die ganze Körpersprache, die Sicherheit in den Schüssen und bei den Schützen (Alaba!) – all dies muss Gladbach einfach beindruckt haben. Kaum ein Schuss der Gladbacher war locker und souverän. Am ersten war Neuer fast dran, der dritte ging drüber und den vierten hielt er mit dem Fuß.

Klar, für Journalisten und Neuer-Gegner wurde er da angeschossen. In etwa so wie Kahn im Championsleague-Finale 2001, gell?!

Nein, nach diesem Spiel ist vieles im Reinen. Im Halbfinale auszuscheiden ist ohnehin das Blödeste was man sich vorstellen kann. Verliert man, hat man noch nicht einmal ’ne englische Woche gewonnen. Dann lieber früh ausscheiden – wie der BVB über die letzten Jahre…

Das sog. Traumfinale ist perfekt. Läuft es gut, feiern wir am 12.05. in Berlin das Double. Läuft es schlecht – nicht. Erreichen wir jetzt noch gegen Marseille das Championsleague-Halbfinale ist für mich die Saison zunächst einmal im Soll.

Bei allen anderen Dingen helfen uns nur die Tagesform, das Glück oder die nächsten Dortmund-Gegner.

Jetzt erst einmal an Hannover denken – da ist ebenfalls noch ’ne Rechnung offen. Dortmund in Köln? Spielt Poldi mit, oder hat Dortmund noch ’ne Verlängerung der Sperre erreicht? 😉

Für uns gilt so oder so: Kämpfen und Siegen, FCB!

Der nette Herr Großkreutz oder Darum geht es mir gar nicht.

Um das mal fest zu halten: Wer nach 119:59 Minuten das entscheidende Tor in einem K.O.-Spiel erzielt, hat nicht mehr oder weniger Glück, als würde er es in den ersten 10 Sekunden erzielen.

Beide Teams im gestrigen DFB-Pokal-Halbfinale hätten das Spiel schon vorher entscheiden können.

Ich benutzte die Floskel „Dusel“ überwiegend aus dokumentarischen Gründen. Weil wir Bayern uns immer wieder dafür rechtfertigen müssen.

Gegenüber Fans, Ultras kann ich das ja noch verstehen, aber sog. (Sport-)Journalisten denken hier immer noch sehr einfach und zu sehr in Schubladen.

Mir ist völlig klar, dass man im Moment des Triumphs den Emotionen freien Lauf lässt. Wer wüsste das nicht besser als ich. Ich habe ferner überhaupt kein Problem jubelnden Dortmundern zuzuschauen, die sich zu Recht über diesen Last-Minute-Sieg freuen. Und zwar ekstatisch. Die Szene hatte was von 2001 (für Dortmund) und 1999 (für Fürth).

Worum es mir aber eigentlich geht (und was ich in 140 Zeichen auf Twitter nicht erklären kann):

Es gibt gewisse Dinge, die „macht man nicht“. Zum Beispiel auf Jemanden drauf treten, der am Boden liegt. Und wer so verliert, der liegt am Boden. Wie wir 1999. Oder Schalke 2001.

Persönlich will ich mich nicht davon frei sprechen, derlei schon einmal gemacht zu haben, aber man entwickelt sich schließlich weiter und ich schaffe es heute ganz gut, meine Animositäten in einem solchen Moment zurück zu halten.

Herr Großkreutz schafft(e) dies leider nicht.

Natürlich kann ich verstehen, dass man als BVB-Fan zunächst einmal den eigenen Fan verteidigt. Im Stadion. Oder auf Twitter. Ich kenne diesen Reflex. Wir hatten ihn regelmäßig z.B. bei Herrn van Bommel.

Herr van Bommel hat sich aber – soweit ich mich erinnern kann – niemals so verhalten wie Herr Großkreutz direkt nach dem Siegtor.

Auf allen – mir bekannten – TV-Bildern – wird klar, dass alle(!) BVB-Spieler ob dieser emotionalen Explosion auf einem Haufen liegen. Pure, schwarzgelbe Freude. Völlig zu Recht.

Herr Großkreutz seinerseits hat damit spontan nix zu tun. Ihm ist es wichtiger zunächst einmal Herrn Asamoah (seines Zeichens Ex-Schalker) zu beleidigen. Mit Hilfe seiner Hautfarbe. Wie man so liest.

Ärger gibt’s nach dem Spiel: Dortmunds Großkreutz und der Ex-Schalker Asamoah geraten auf dem Rasen aneinander. Mavraj geht dazwischen, trennt die beiden. Der Fürther Abwehrspieler erhebt hinterher schwere Vorwürfe: „Das waren Beleidigungen von Großkreutz wegen der Hautfarbe Asamoahs. So etwas hat auf dem Platz nichts zu suchen!“

Wir erinnern uns. Asamoah, Hautfarbe, Weidenfeller – da war doch was?! Ach stimmt, da ging es ja nur um „schwule Sau“. Puh.

Zurück zu gestern.

Wie oben erwähnt, ich habe für vieles Verständnis. Fehlende Empathie in einem solchen Moment halte ich einfach für fehl am Platze. Für un-sozial. Deshalb fiel das Wort „asozial“. Vor allem, weil Herr Großkreutz ja gerne mal ’nen lockeren Spruch raushaut, der imho über das normale Maß hinaus geht.

Irgendetwas läuft da eventuell auch in seinem Umfeld schief. Oder man will ihn bewusst hier als „Marke“ etablieren. So als Spieler „mit Ecken und Kanten“. Hui.

Ich kann es mir nicht erklären. Allein seine Herkunft, die ja selbst BVB-Fans anführen, kann es doch nicht sein, oder?

Fazit: Ich will keine 11 Lahms auf dem Platz. Aber wäre es zu viel verlangt gewesen, sich einfach nur tierisch mit seinen Kameraden zu freuen? Und alles erst einmal ein wenig sacken zu lassen, bevor man hier – offenbar lange schlummernde Emotionen – vorbereitet – hervorholt?

Schade. Chance vertan, Herr Großkreutz.

P.S. Herr Großkreutz ist hier nur ein Platzhalter. Ich halte solch ein Verhalten generell für falsch. Von Fußballern, Fans und Twitterern. Weshalb ich ja versuche, es selbst zu unterbinden. So oft ich kann.

P.P.S. Ich hätte auch etwas über Herrn Klopps Jubel in Bezug auf die Torwart-Auswechslung Fürths zu sagen gehabt (auch im Vergleich zu einem Felix Magath, der uns mal 5:1 abgefidelt hat und dabei noch den Torwart auswechselte), aber das lassen wir mal.

Von Sandplätzen, Schnick-Schnack-Schnuck und jeder Menge Spaß in der Hauptstadt

Zwanzig Tore in drei Pflichtspielen. Zwanzig. Ein neuer Rekord in der 112-jährigen Geschichte des FC Bayern.

Was wir dafür bekommen haben? Sechs Bundesliga-Punkte, eine zweipunktige Rückstandverkürzung und die Qualifikation zu zwei weiteren Spielen in der Championsleague.

Mehr nicht. Klingt komisch, ist aber so. Denn so sehr ich diese aktuelle Stimmung rund um die Zauberer im Bayern-Trikot genieße, wir haben immer noch fünf Punkte Rückstand auf Borussia Dortmund und hatten zum Start der Rückrunde drei Punkte Vorsprung.

Diese Probleme scheinen Lichtjahre entfernt, gleichwohl würde ich es noch mehr genießen, wenn wir zuletzt nur die Hälfte dieser 20 Tore erzielt und den Rest auf die Spiele in Hamburg, Freiburg, Leverkusen und Gladbach verteilt hätten.

Das nur am Rande.

Natürlich war auch das Spiel in Berlin grandios. Und mir ist weiterhin völlig schnuppe, ob wir erneut nur einen schwachen Gegner hatten und der irgendwann total auseinander gebrochen ist oder wir 2-3 Elfmeter geschenkt bekommen haben oder, oder, oder. Der BVB hat in Berlin nur mit 1:0 gewonnen. Und die Tordifferenz haben wir uns auch zurückgeholt. So.

Aber mehr zu unserer eigenen Mannschaft.

Mir gefällt es – natürlich – außerordentlich, dass die zuvor schon thematisierte Umstellung in der Auf- und vor allem auch Einstellung zum aktuellen Aufschwung geführt hat. Keine Mannschaft der Welt lässt sich freiwillig 6-7 Tore einschenken (abgesehen vielleicht von Spielern mit einer kleinen Wett-Leidenschaft – lassen wir das). Somit muss es – Fanbrille hin oder her – schon ein wenig mit dem FC Bayern selbst zu tun haben, was wir da gerade sehen.

Es liegt an der Rückkehr des 2007er-Ribéry.

Es liegt an der Rückkehr der gleichzeitigen Fitness von „Robbéry“.

Es liegt an der massiv verbesserten Chancenverwertung.

Es liegt an den frühen Führungstoren.

Fußball ist weiterhin so einfach. Alle anderen positiven Effekte resultieren imho aus den obigen Punkten.

Fußball ist aber auch immer noch schnelllebig. Deshalb zählen die drei Gala-Spiele am Mittwoch in Pokalhalbfinale in Mönchengladbach recht wenig. Allenfalls für das Selbstvertrauen der Bayern. Aber dieser Gegner weiß zumindest wie er uns schlagen kann. Ob es ein drittes Mal gelingt, hängt von vielen Dingen ab.

Ob Heynckes – auch nach der Rückkehr von Herrn Rafinha – weiter das neue, erfolgreiche System spielen lässt (er hat imho keine andere Wahl).

Ob die Bayern darauf brennen werden, kein drittes Mal gegen die Borussia vom Niederrhein zu verlieren.

Ob unser Team auch gegen eine Mannschaft wie die Gladbacher (defensiv stark, schnell im Umschalten) inzwischen Mittel und Wege findet.

Eins steht fest: Der aktuelle FC Bayern ist eine andere Mannschaft wie zum Rückrundenauftakt.

Fast alle Spieler haben sich nach dem Leverkusen-Spiel – endgültig – am Riemen gerissen. Hoffen wir dies auch für Mittwoch.

Was war noch in Berlin?

Sechs Tore. Davon drei Elfmeter.

Meiner Meinung nach kann man alle drei geben, auch wenn es ungewöhnlich zu sein scheint, aber wenn man seinen Gegner dreimal im Strafraum in die Zange nimmt, zutritt, festhält oder ans Schienbein tritt, dann fängt man sich eben drei Gegentreffer.

Es mag Spiele, es mag Schiedsrichter geben, wo Bayern in der Alaba-Situation seinerseits einen Elfmeter kassiert. Geben muss man ihn trotzdem nicht zwingend.

Zwingend Rot kann man Hubnik für das Foul an Kroos hingegen schon eher geben. Mehr Frust-Foul von hinten an der Mittellinie geht nicht. Egal, Kroos hat es ja überlebt.

Ferner darf Herr Gomez noch zwei Tore aus dem Spiel heraus erzielen. Eine Ambivalenz, die man – selektiv betrachtet – sehr oft bei ihm feststellt. Einfache Dinge erzeugen Luftlöcher, schwere Akrobatik lässt es klingeln. Verrückt.

Nein, ich bin inzwischen insgesamt sehr zufrieden.

Mit unseren Offensivkräften. Ob sie nun Ribéry, Robben, Gomez oder Müller heißen.

Mit unserer Mittelfeldachse Gustavo und Kroos (sehr gute Rollenaufteilung).

Mit unserer Defensive. Lahm mit besten Spielen auf Rechts seit Monaten, Alaba mit ansteigender Form und mehr und mehr Stabilität (warten wir hier Gladbach und Hannover ab). Und über unsere Innenverteidigung müssen wir weiterhin nicht reden. Ein gutes Zeichen.

Herr Neuer kann im Übrigen nun im Pokalspiel in Gladbach zwei seiner sogenannten drei Spielentscheidenden Fehler wieder gut machen. Mit einer fehlerlosen Leistung und guten Reflexen bei den sicher vorkommenden Kontern der Heimmannschaft. Notfalls darf er gerne einen oder mehrere Elfmeter halten.

Eine nahe Zukunft voller Chancen. Wochen der Wahrheit liegen vor uns. Genießen wir die Stimmung. Sie ist besser als vor zwei Wochen.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Ein Hauch von Barca und Real oder Der Don ist zurück.

Wer hätte das gedacht?

Unser Trainer ist zurück auf der Kommandobrücke. DonJupp kann nicht nur lieb, nein, er kann auch kompromisslos. Und er kann Stars auf die Bank setzen.

Respekt, Herr Heynckes.

Persönlich hätte ich nicht damit gerechnet, dass ein Robben beim Pokalspiel in Stuttgart 90 Minuten auf der Bank sitzt. Und dass unser Trainer das tatsächlich auch mit seiner Leistung begründet. Und alle anderen Offensivkräfte ebenfalls dort hätten sitzen können. Nach den bisherigen Leistungen in der Rückrunde.

Es musste was getan werden und er hat etwas getan.

Das es erfolgreich war hilft dem Trainer. Ob dies die Laune unseres niederländischen Nationalspielers hebt, werden wir abwarten müssen.

Wichtig war und ist ohnehin allein, was gut für unseren Verein ist. Der – völlig verdiente – Sieg im Schwabenland war genau das: Gut.

Allerdings noch nicht sehr gut, später dazu mehr.

Zunächst die positiven Aspekte:

Toni Kroos ist und bleibt ein 10er. Die bisherige Rückrunde und das vorgestrige Pokalspiel haben dies im Vergleich doch wohl eindeutig belegt. Bitte also keine Experimente mehr auf der 6, auf dem Flügel oder sonst wo. Das war Extraklasse welchen Unterschied dessen Verschiebung nach vorne für unser Spiel ausmachte.

Ebenso war gut, dass die restlichen Offensivkräfte so mehr Bälle bekamen und auch Müller so wieder mehr Aktionsraum bekam und gute Aktionen zeigen konnte. Zwei Tore, zwei Torvorlagen Müller – besser kann man das ja kaum belegen.

War Stuttgart zu schwach um hier eine finale Aussage zu treffen?

Mag sein, aber unsere bisherigen drei Bundesligagegner waren auch keine Übermannschaften und gegen Wolfsburg hätte es mit dieser Aufstellung sicher mehr Tore gegeben.

Geschichte, wir bekommen die Punkte nicht zurück.

Ebenfalls sehr gefallen haben mir die Sportskameraden Gustavo und Lahm. Reschpäkt!

Lahm wie ausgewechselt nach den letzten Spielen und bisweilen mit mehr Offensivdrang als Ribéry – Gustavo von der Bank (hat er eigentlich schon eine Minute in 2012 gespielt?) und direkt mit einem starken Spiel. Nach dem Schweinsteiger-Ausfall spielte Alaba auf der 6 ebenfalls eine bemerkenswerte Partie.

Nach anfänglicher Fahrigkeit gefiel mir Ribéry zunehmend besser. Als Krönung sein Lauf vor dem Führungstreffer. Ein Klassenunterschied gegenüber der schwäbischen Defensive.

Insgesamt wollen wir den Jubel aber nicht zu groß werden lassen.

Zum einen weil ich ja selbst die Extreme in der bayerischen Anhängerschaft vermehrt kritisiere und zum anderen weil es auch noch Schatten gab.

Die Frage bleibt unbeantwortet, wie das Spiel ausgegangen wäre, wenn Stuttgart ein ernsthafter Gegner gewesen wäre. Der Geleitschutz für unsere Offensive war phasenweise schon sehr ausgeprägt.

Was wäre passiert, wenn der Schiedsrichter gesehen hätte, dass Neuer keinesfalls innerhalb des 5-Meter-Raums gestört wurde und somit Ibisevic‘ Tor die Anerkennung verdient gehabt hätte?

Wäre es am Ende noch einmal spannend geworden, wenn Ribéry schon für seine erste Schwalbe eine gelbe Karte gesehen hätte?

Sicher, den Sieg und das aufkeimende Selbstbewusstsein kann uns keiner mehr nehmen und ja ein Sieg ist besser als eine Niederlage, aber ausruhen dürfen wir uns jetzt noch lange nicht.

Das nächste Heimspiel gegen Kaiserslautern (ein weiterer No-Go-Gegner für mich) wird zeigen, ob wir einen Schritt weiter sind.

Apropos Schiedsrichter.

Insgesamt eine Leistung, die kaum Anlass zur Kritik gibt, aber wieso sieht Ribéry für seine zweite „Schwalbe“ Gelb und für die erste nicht? Für mich war die erste Aktion eindeutiger, über die zweite kann man streiten – ich habe da tatsächlich sogar eine Berührung gesehen und ob es die zweite Aktion nach einer Verwarnung für die erste noch gegeben hätte?

Beides unnötig.

Unnötig auch, dass Herr Meyer für keines der drei harten Fouls an Schweinsteiger eine Verwarnung aussprach.

Entschuldigung – und hier habe ich mich inzwischen schon wieder ein wenig abgeregt, deshalb eher milde Worte – aber wie kann es sein, dass Schweinsteiger nach 5-6 Minuten zweimal hart gefoult werden kann und der Schiedsrichter sogar weiter spielen lässt?

Unsere Spieler sind weiß Gott keine Chorknaben und ich unterstelle hier auch den VfB-Spielern keine Absicht oder gar Jagd auf unseren Strategen (vor allem nachdem das Objekt der Begierde – Robben – gar nicht mitspielen durfte), gleichwohl hätte ich mir hier von Meyer mehr Durchgreifen gewünscht.

Am Ende des Tages ist nämlich Fakt, dass Schweinsteiger nach längerer Verletzungspause nun erneut ausfällt. Für einige Wochen. Und dieser Preis ist mir für ein läppisches Pokalspiel ein wenig zu hoch.

Gute Besserung, Bastian.

Noch was vergessen?

Zur Auslosung einen Wunsch?

Und ob. Ein Heimspiel. Denn zu 2/3 haben wir da gegen die Borussias noch eine oder mehrere Rechnungen offen. Und selbst wenn wir auswärts antreten müssen: Wir wollen nach Berlin und dafür werden wir ab sofort alles in die Waagschale werfen.

Hoffentlich.

Ein Spiel dauert 90 Minuten – mindestens oder Ausgerechnet Robben

Tja. So kann das gehen.

Da machte mich unser holländischer Flügelflitzer über 90 Minuten wahnsinnig und in der 91.Minute schießt er das entscheidende Tor zum Einzug ins Pokal-Viertelfinale.

Ausgerechnet Robben.

Ausgerechnet der Spieler, der ja zurzeit groß in Mode ist. Wenn es um Bayern-Bashing geht. Oder Kritik an unsportlichen Spielern.

Meiner Meinung nach ist da viel Boulevard mit drin. Und viel vererbte Abneigung gegen den FC Bayern. Als Robben noch gar nicht bei uns gespielt hat.

An mir perlt das ab. So mein Ansatz.

Zu dumm hingegen, dass Robben selbst im Spiel gegen Bochum diesen Stimmen neue Munition gegeben hat. Mit seiner Schwalbe im Strafraum für die er zu Recht eine gelbe Karte gesehen hat. Die Ironie an dieser Szene: Hätte Robben sich nach einem weiteren Schritt nicht derart fallen lassen, hätte es wahrscheinlich sogar Elfmeter gegeben. Eine Tatsache, die wohl auch er selbst eingesehen hat und sich dafür schon öffentlich entschuldigte.

Wie auch immer. Im gestrigen Spiel gab es durchaus die eine oder andere strittige Szene. Wobei die Brisanz hier einfach aus der phasenweisen „Pokalstimmung“ herrührte und dem üblichen David-Goliath-Gefasel.

Wir können es kurz machen: In der Summe gab es für keines der beiden Teams diesbezüglich Nachteile und die Bochumer zeigten ferner eine sehr gute Leistung. Wobei es mich ja als Fan einer solchen Mannschaft immer wieder traurig machen würde, wenn ich derlei Lobeshymnen höre und dann andererseits daran denke, dass dieses ach so tolle Team im Niemandsland der zweiten Liga agiert.

Die Bayern waren besser und der Sieg ist auch verdient. Wenn ich ehrlich bin, hatte ich aber fest mit einer Verlängerung gerechnet und mir diesbezüglich sogar Sorgen gemacht, denn schließlich hatten wir schon erschöpfend gewechselt und Herr van Buyten lief die letzten 20-30 Minuten nur auf einer Pobacke. Zusätzlich die Erleichterung bei Dauerläufer Ribéry nach seinem letzten großen Akt in diesem Drama – da waren einige heilfroh keine weiteren 30 Minuten laufen zu müssen.

Vergessen wollen wir dabei natürlich nicht, dass die Bochumer ihrerseits am Ende platt waren – wie sonst sollte man z.B. diesen Monsterfehler vor dem 1:2 erklären?

Alles Geschichte.

Wie haben mir meine Bayern ansonsten gefallen?

Durchwachsen würde ich es nennen.

Bis zur Führung der Bochumer waren einige Spieler, die zuletzt schwächer spielten, richtig gut. Herr Gustavo ist hier als erster zu nennen. Respekt, Luiz. Allerdings schwand diese Stärke nach dem Gegentor von Minute zu Minute. Schade.

So gar nicht ging Herr Olic. Für mich ist das schon fast eine bittere Geschichte. Unser 2010er-Held kam zurück nach seinen schweren Verletzungen. Weil wir ihn so schmerzlich vermissten, wurde er von uns auf Händen getragen. Oder zumindest der Olic an den wir uns erinnern. Denn irgendetwas ist dann schief gegangen.

Es ist doch völlig unstrittig ist, dass man als Rekonvaleszent eine gewisse Zeit für die Rückkehr zur alten Form braucht – er (oder sein Umfeld?) setzte sich hingegen selbst unter Druck und forderte öffentlich einen Stammplatz ein. Im Ein-Stürmer-System als Konkurrent für Weltklasse-Form-Gomez?!

Das konnte nicht klappen. Und aktuell spielt er so, als würde ihn die offene Situation (im Winter gehen oder nicht, spätestens im Sommer, wenn was kommt) ziemlich belasten. Wie sonst ist so eine erste Halbzeit zu erklären?

Kaum anspielbar, kein Zug zum Tor – kurz, völlig abgemeldet.

Wie ausgewechselt unsere vorderste Offensive mit der Einwechslung unseres Stürmers Nummer 1!

Die Weltklasse-15-Minuten nach der Pause, als endlich die richtigen Kräfteverhältnisse aufgezeigt wurden, waren da ja eine deutliche Ansage. Allein die Tatsache, dass dies ein Pokalspiel war, setzte bei den Bochumern die Luft frei, die sie bis zur 89.Minute im Spiel hielten.

Nun gut, Weihnachten steht vor der Tür, decken wir den Mantel des Schweigens über unsere Problemfälle.

Sehen wir das Positive:

– Es ist Winterpause und wir haben es ohne Herrn Schweinsteiger doch ganz gut hinbekommen, oder? Will jemand mit uns tauschen? Sicherlich nicht wenige Teams in Europa.

– Unsere linke Seite war gestern das Sahnehäubchen. Was die Sportskameraden Lahm (hört, hört), Ribéry, Alaba oder Kroos da phasenweise auf den Rasen brannten war schon Weltklasse.

– Überhaupt Kroos. Das war Schweinsteiger-esk. Mehr muss man dazu nicht sagen.

So. Und jetzt bitte alle mal ins Sauerstoffzelt, schön entspannen übers Fest und dann ein ruhiges, perfektes Trainingslager absolvieren – dann macht uns das Jahr 2012 bestimmt noch jede Menge Freude.

Was vergessen? Ihr sagt mir das bestimmt.

Ich habe fürs Erste fertig.

Bazis gegen Schanzer oder B-Elf gegen B-Gegner

Ich bin spät dran. Aber ich bin entschuldigt.

Richtig kontrovers wird der Bericht zum Pokalsieg unserer Bayern gegen die Ingolstädter Zweitligisten ohnehin nicht. Wie auch, wenn am Ende doch alles so lief wie vorher gedacht.

Am Ende. Zum Halbzeitwechsel oder zumindest bis zum 1:0 der Bayern in der 32.Minute konnte man als Reporter noch die Sensation herbeireden.

Allein es bleibt die Frage: Wieso?

Sicher. Ingolstadt stand defensiv zunächst mehr als gut. Aber erstens lag dies doch auch an der durcheinander gewürfelten B-Elf der Bayern und zweitens benötigt man für eine Sensation Tore. Und wie soll das gehen, wenn man ohne Offensive antritt?

Bei all den Reflexen, die man als sog. professioneller Berichterstatter ja offenbar an den Tag legen muss – also jetzt ein mögliches Ausscheiden der Bayern vorzubereiten – war dieses Spiel dafür doch denkbar ungeeignet, oder etwa nicht?

Wie viel Ballbesitz hatten die Bayern in diesem Spiel?

Phasenweise gefühlte 90% würde ich sagen.

Nein. Es war nur eine Frage der Zeit, bis sich die individuelle Klasse der zweiten Reihe der Bayern durchsetzen würde. Vielleicht hätten die Schanzer bei einem Heimspiel größere Chancen gehabt. In diesem Fall wäre die Rotation, die uns DonJupp präsentierte aber weitaus geringer ausgefallen. So oder so. Ingolstadt wäre unterlegen gewesen.

Was also bleibt mir da noch selbst zu berichten?

Vielleicht, dass die B-Elf erstaunlich gut agierte. Damit hätte ich nicht gerechnet. Hier sei vor allem die zweite Hälfte herausgenommen. Und ja, es bleibt die ewige Frage: Wurden die Audi-Kicker dann einfach nur noch schwächer und ungeordneter oder der Druck Bayern stärker und ergab sich somit der Sieg und die Tore zwangläufig?

Mir ist dies – wie jedes Mal – schnuppe.

Stattdessen hatte ich Gefallen daran, einen Contento, einen Pranjic, einen Petersen, einen Usami, einen Olic oder einen Alaba bei der Arbeit zuzuschauen. Und dem Bemühen, es dem Trainer und uns zeigen zu wollen. Dass sie jederzeit eingesetzt werden könnten. Am meisten vielleicht Pranjic, der zuletzt ja so weit von der Mannschaft weg war, wie man es sich nur vorstellen kann. Und auch ein Usami zeigte allein mit dem Tor, welches Potential in ihm stecken könnte.

Von Alaba brauchen wir da gar nicht reden. Solange wir ihn nur offensiv als Backup für Ribéry und Robben einplanen (und dabei wird er Einsätze bekommen) mit der Option hier mal in die Fußstapfen treten zu können. Respekt für einen 19-jährigen.

Nein, rund herum hat mir das alles sehr gut gefallen.

Und jetzt ein Wunschlos für das Achtelfinale?

In Stuttgart? Macht jedes Mal wieder Spaß.

Der Rekord ist Geschichte. Es lebe der Rekord.

So eine Niederlage hat auch etwas von Befreiung. Wir müssen die Minutenzählerei der sog. professionellen Sportjournalisten nicht mehr ertragen.

Aber nach dem Rekord ist vor dem Rekord und da mir vor ein paar Tagen tatsächlich mal das vor Wochen gekaufte Jahrbuch meines FC Bayern in die Hände fiel, dachte ich mir: Was das Boulevard kann, kann ich schon lange.

Hier die Rekordliste – inklusive Status:

1 Niederlage in 34 Bundesliga-Spielen. Dies schaffte der FC Bayern in der Saison 1986/87 (0:3 gegen Leverkusen). Bislang unerreicht. Status: Erledigt.

6 Auswärtssiege in Folge in der Saison 1995/96. Status: Erst einmal durch. Perspektive: „Schwierig“. Ein Auswärtsspiel in der Gruppenphase und danach im Achtelfinale, Viertelfinale und Halbfinale. Heuer maximal vier Siege möglich. Naja, seinerzeit war’s ja auch der Cup der Verlierer.

7 Siege in Folge zu Beginn einer Bundesliga-Saison (1995/96). Status: Erledigt seit dem ersten Spieltag.

8 Siege in Folge ohne Gegentor (1998/99). Status: Erst einmal durch. Perspektive: Frühestens Anfang 2012.

9 Saisonniederlagen und trotzdem Meister (2000/01). Status: Noch so was von möglich.

9 Spiele ungeschlagen vom Start weg (1998/99). Status Erledigt seit dem ersten Spieltag.

9 Elfmeter in einer Saison verwandelt (Breitner, 1980/81). Status: Puh. Gomez?

10 Auswärtssiege in einer Saison (1971/72, 1998/99, 1999/00, 2002/03, 2004/05, 2007/08). Status: Immer noch möglich.

11 Sekunden bis zum schnellsten Tor in der CL-Geschichte (Makaay, 07.03.07, gegen Real Madrid). Status: Immer noch möglich. *hüstel*

Nur 13 eingesetzte Spieler (1968/69). Status: Schon erledigt, oder?

13 Bundesliga-Siege am Stück (April bis September 1981). Status: Immer noch möglich.

15 Tore im Europapokal (Klinsmann, 1995/96). Status: Immer noch möglich. *hüstelhüstel*

16 Siege in 17 Heimspielen (1972/73). Status: Immer noch möglich.

Nur 21 Gegentore in einer Saison (2007/08). Status: Immer noch möglich.

23 Minuten für fünf Tore in einem Spiel (D.Hoeneß, 1984, gegen Eintracht Braunschweig). Status: Immer noch möglich. *hust*

25 Saisonsiege erreichte bislang nur der FC Bayern in der Saison 1972/73. Status: Wir sind auf Kurs…

26 unbesiegte Auswärtsspiele von Dezember 1985 bis August 1987. Status: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne.

40 Saisontore von Gerd Müller…. jaja. Status: Möglich, klar. Aber Gomez?! 😉

44 Punkte nach der Hinrunde – diesen Wert erreichte nur der FC Bayern. In der Saison 2005/06. Status: Thema durch. Seit Sonntag.

64 Tore in der Differenz sind seit der Spielzeit 1972/73 unerreicht. Status: Immer noch möglich. *hüstel*

73 Heimspiele in Folge unbesiegt. Diese Serie zwischen März 1970 und September 1974 ist bislang unerreicht. Status: Wird in dieser Saison so bleiben.

78 Punkte nach 3-Punkteregel. Diesen Rekord stellt der FC Bayern in der Saison 1998/99 auf. Status: Immer noch möglich.

101 Saisontore erzielten die Münchner in einer weiteren Rekordsaison 1971/72. Status: Durchaus noch möglich. Erforderlicher Schnitt: 2,97 Tore pro Spiel – bisher in dieser Saison: 2,6…

Zu guter Letzt natürlich die eigentliche Rekordjagd des Sportskameraden Neuer – gestoppt nach 771 Minuten. Jetzt neuer Dritter in dieser Liste. Und aktuell sind wir ja auch schon wieder bei 40 Minuten. Nur noch 845 Minuten bis zum neuen Rekord. Hui.

So, lieber Boulevard – war in dieser Liste was für euch dabei?

Der heiße bayerische Herbst?

War es das denn jetzt endlich einmal? Oder müssen wir in dieser Hinrunde noch einmal durch dieses Tal der Länderspiel-Langeweile?

Ich denke/hoffe nicht (wir sind ja direkt qualifiziert und müssen nicht in die Playoffs, aber dem DFB wird bestimmt noch ein lukratives Freundschaftsspiel einfallen).

Drum geht die Saison für den FC Bayern jetzt endlich los. Schon wieder.

Andererseits haben wir so schon nach den letzten Nationalmannschaftspausen gejammert und die Bayern haben trotzdem Spiel auf Spiel gewonnen. Also fast.

Für alle die, die in den letzten Tagen sogar schon Probleme hatten, die 18 Mannschaften der Bundesliga zusammen zu kriegen, sei hier die Liste der nächsten Bayern-Gegner genannt:

FC Bayern – Hertha BSC (BL)
SSC Neapel – FC Bayern (CL)
Hannover 96 – FC Bayern (BL)
FC Bayern – FC Ingolstadt (Pokal)
FC Bayern – 1. FC Nürnberg (BL)
FC Bayern – SSC Neapel (CL)
FC Augsburg – FC Bayern (BL)
FC Bayern – Borussia Dortmund (BL)
FC Bayern – FC Villarreal (CL)
1. FSV Mainz 05 – FC Bayern (BL)
FC Bayern – Werder Bremen (BL)
Manchester City – FC Bayern (CL)
VfB Stuttgart – FC Bayern (BL)
FC Bayern – 1. FC Köln (BL)
Pokal-Achtelfinale

Zu diesem Programm selbst kann ich kaum etwas sagen, denn Sorgen haben wir uns – wie gesagt – nach jeder dieser unsäglichen Pausen gemacht und geklappt hat es dann am Ende ja doch immer wieder.

Sorgen muss man sich nur machen, ob dieser Lauf, den wir bislang hatten – a la Rückrunden-BVB 2010/11 – irgendwann zuende geht. Und dabei ist gar nicht einmal so sehr die vielschichtige Problematik Arjen Robben gemeint.

Ist Hertha hier der richtige Gegner, um die Unsicherheit nach dieser Pause zu beseitigen und da weiter zu machen, wo wir aufgehört haben?

Keine Ahnung.

Am Ende des Tages zählt ohnehin nur die volle Konzentration. Bei allen. Von Position 1 bis 44.

Und deshalb: Auf gehts, Ihr Roten!

Doof wie Braunschweiger Brot

Der FC Bayern steht in der zweiten Runde des DFB-Pokal. Das ist gut. Und vor allem besser als anders herum.

Und – sind wir mal ganz ehrlich – der FC Bayern hatte in einer Erstrundenpartie in diesem Wettbewerb schon unruhigere Abende.

Zwei klare Elfmeter führten zu einer beruhigenden Pausenführung und ansonsten lief das Spiel auch so wie man sich das als Favorit erhofft.

Der Ball läuft sicher in den eigenen Reihen und der unterklassige Gastgeber erhält keine Chance so etwas wie Euphorie zu entwickeln. Doof für die Medien und all die, die die Bayern gerne straucheln sehen, gut für meine Nerven.

Apropos Nerven.

Ich war durchaus nervös vor dem Spiel. Und auch noch währenddessen.

Einerseits völlig klar, weil wir hier vom ersten Pflichtspiel sprechen und man wie immer nie weiß, wo man steht, andererseits wurden uns ja über das neue Wunderteam aus Braunschweig wahre Wunderdinge eingeredet.

Nun. Lassen wir die Katze aus dem Sack. Die Bayern haben den Braunschweigern gezeigt, wo der Unterschied zwischen „zweitklassiger“ Aufstiegsemotion und Championsleague-Ambitionen liegt.

Klingt überheblich, ist aber Realität. Und sollte im Pokal eigentlich allen Erstliga-Teams widerfahren. Warum es so nicht immer kommt, bleibt offenbar das Salz in der Suppe.

Zum Glück ging der Kelch in dieser Runde an uns vorbei.

Wie erwähnt ließ im Laufe des Spiels meine Anspannung nach.

Warum?

Weil ich Gutes sah.

Sicherlich. Es steckt immer noch recht viel van Gaal in diesem Team. Aber auch schon ein wenig Don Jupp. Und damit ist nicht nur das „System“ gemeint, sondern eben auch neue Spieler. Die wollte van Gaal ja nie.

Bitterkeit überkommt mich, wenn ich mir vorstelle, dass wir frischen Wind wie durch Rafinha und Boateng schon früher hätten haben können.

Geschichte.

Immerhin haben wir diesen frischen Wind ja jetzt. Und wenn man bedenkt, dass Boateng irgendwie immer noch auf dem Weg zurück und da noch Luft nach oben ist, bin ich beruhigt, dass wir zumindest und endlich die größte Baustelle im Kader des FC Bayern seit Jahren zu 50% geschlossen haben.

Nicht minder angetan bin ich von der Stärke eines Rafinha. Was der offensiv drauf hat, hat man gestern gesehen und das ist mehr als Lahm dort zu leisten im Stande war. Ein Lahm, der – oh Wunder – auf der „falschen“ Seite trotzdem jetzt schon um einiges besser zu werden scheint als in den letzten zwei Jahren.

Insgesamt gefiel mir das Spiel der Bayern sehr gut. Auch – oder gerade – ohne Ribéry und Robben.

Man kann kritisieren, dass wir mit unseren Chancen schlampig umgingen, der letzte Pass oft nicht ankam und der Gegner ja nur Braunschweig war. Ja, klar.

Aber derlei Spiele gegen solche Gegner werden wir in dieser Saison – einmal mehr – vermehrt sehen. Und das war gestern nicht nur dieses van-Gaal’sche Handballspiel, nein, da waren in der roten Zone auch mal direkte, scharfe Pässe, die den Gegner mehr als in Bedrängnis brachten.

Sogar ein Toni Kroos vermochte mich da phasenweise zu überzeugen auf der 10.

Ansonsten begeisterten mich die Herren Schweinsteiger und Gomez. Bei Herrn Gomez war das ja schon in der Vorbereitung zu sehen, die Stärke unseres wahren Kapitäns muss mir in der Sommerpause entgangen sein.

Das war teilweise schon wieder Top-Niveau.

Wen gilt es ansonsten hervorzuheben?

Herrn Gustavo vielleicht. Einige seiner Steals waren sehenswert und ich sehe ihn tatsächlich momentan ebenfalls vor „Tymo“.

Badstuber hatte seine gewohnten Aussetzer, aber hier vertraue ich inzwischen auf die heilende Kraft eines immer stärker werdenden Boateng.

Kurzum.

Mir geht es nach dem Spiel besser als vor dem Spiel. Don Jupp scheint die Mannschaft – bei all den Schwierigkeiten – auf den Punkt richtig eingestellt zu haben.

Wollen wir hoffen, dass sich dieser Eindruck am Sonntag gegen Gladbach und in den anstehenden Championsleague-Qualifikationsspielen bestätigt.

Auf geht’s, Ihr Roten!