Rasenstreit eskaliert, Schalke mit Punktabzug, Bayern wieder Tabellenführer!

Die Ereignisse überschlagen sich.

Gestern noch forderte der FC Bayern von der DFL eine Überprüfung des Schalker Rasens. Trotz des spontanen Dementis von Seiten des Verbandes kommt es nun – völlig unerwartet – doch noch vor dem Gastspiel der Bayern in Gelsenkirchen zu einer Entscheidung:

Dem FC Schalke werden mit unmittelbarer Wirkung zwei Punkte abgezogen – der FC Bayern fährt somit wieder als Tabellenführer zum Spitzenspiel!

Von Seiten des FC Bayern zeigte man sich ob dieser überraschenden Entwicklung zufrieden, wollte man sich ansonsten aber nicht näher äußern.

Schalke-Trainer-Manager-Vorstand Magath dagegen schäumt.

Dieser Vorgang ist einmalig in der Geschichte der Bundesliga. Da zeigt sich wieder einmal welchen Einfluss der FC Bayern auf die Liga hat.

Welchen Einfluss diese Entscheidung auf das Spiel am Samstag hat wird man sehen, die verantwortlichen Behörden vor Ort deuteten vorab schon einmal eine Erhöhung des Sicherheitspersonals an.

Für das Spiel. Nicht den Rasen.

Glaskugel 0910 # 02

Die Bayern sind Tabellenführer. An diesen Satz muss man sich erstmal wieder gewöhnen. Und diesen Satz wollte ich auch abwarten, bevor ich nach langer Zeit mal wieder die Glaskugel putze.

Es sind noch zehn Spiele bis zum Saisonende, aber wohl nur noch zwei Konkurrenten um den Titel. Leverkusen und Schalke. Wer da mehr sieht, scheint mir ein hoffnungsloser Optimist. Bei 12 Punkten Rückstand auf den FC Bayern.

Hier der Ist-Zustand:

1. FC Bayern 24 50:20 +30 52 Punkte
2. Leverkusen 24 50:20 +30 50 Punkte
3. Schalke 04 24 36:18 +18 48 Punkte

Und hier die jeweiligen Restprogramme:

FC Bayern:

1. FC Köln (A)
SC Freiburg (H)
Eintracht Frankfurt (A)
VfB Stuttgart (H)
FC Schalke 04 (A)
Bayer Leverkusen (A)
Hannover 96 (H)
Borussia M’gladbach (A)
VfL Bochum (H)
Hertha BSC (A)

Leverkusen:

1. FC Nürnberg (A)
Hamburger SV (H)
Borussia Dortmund (A)
FC Schalke 04 (H)
Eintracht Frankfurt (A)
Bayern München (H)
VfB Stuttgart (A)
Hannover 96 (H)
Hertha BSC (H)
Borussia M’gladbach (A)

Schalke 04:

Eintracht Frankfurt (A)
VfB Stuttgart (H)
Hamburger SV (A)
Bayer Leverkusen (A)
Bayern München (H)
Hannover 96 (A)
Borussia M’gladbach (H)
Hertha BSC (A)
Werder Bremen (H)
1. FSV Mainz 05 (A)

Hammer. Also jetzt irgendwie für alle, oder? Jeder spielt noch gegen jeden. Wobei hier Leverkusen in der besten Position zu sein scheint, da beide Gegner noch im eigenen Stadion empfangen werden. Aus Bayern-Sicht glaube ich allerdings, dass Leverkusen zum Gipfeltreffen in der Arena am Autobahnkreuz schon mehr Rückstand haben wird als jetzt. Drei schwere Auswärtsspiele (Mauer-Glubb, BVB und Wundertüte Eintracht) und in der BayArena gegen Hamburg (van-tha-Man(!)) und Schalke. Alter Schwede.

Ähnlich sieht es bei Schalke aus. Auswärts in Frankfurt (schwierig), in Hamburg (schwieriger) und Leverkusen (am schwierigsten) und daheim gegen den VfB Cacau.

Auf der anderen Seite: Wer steckt da schon drin. Vielleicht versemmeln die Bayern auch die nächsten beiden Spiele und spielen den perfekten Aufbaugegner für die Prügelknaben aus Köln und Freiburg.

Hier mein Saisontipp:

Ihr?

VW-Betriebsausflug – und trotzdem bin ich richtig wütend.

Nein. Da kann ich nicht einfach so zur Tagesordnung übergehen. Klar. Die Konkurrenz hat zur Abwechslung mal geschlossen für uns gespielt, aber gereicht hat es eben trotzdem immer noch nicht zur Tabellenführung.

Sage und schreibe zwei lächerliche Tore fehlen uns dafür immer noch.

Eins hat Herr Demichelis im heutigen Gastspiel in der Fußballprovinz Herrn Grafite geschenkt (wieviele Kerzen und Luftlöcher kann man eigentlich in einem einzigen Spiel so fabrizieren?) und mind. ein anderes hätte man doch wohl selbst in diesem, Bayerns schlimmsten Rückrundenspiel noch erzielen dürfen, oder?

Manmanmanman.

Irgendwann, irgendwann platzt mir ob dieser Lässigkeit der Bayern nochmal die Galle.

Eigentlich war mir klar, dass sowohl Schalke als auch Leverkusen mit absoluter Sicherheit ihre eigenen Spiele irgendwie nach Hause schaukeln. War ja in den letzten Wochen so Standard. Als ich aber tatsächlich bei alle-Spiele-alle-Tore sah, dass unsere letzten beiden Konkurrenten um die Meisterschaften endlich einmal Punkte ließen, schäumte meine Wut über die Chancenverwertung der Bayern erneut hoch.

Natürlich reden wir hier nicht vom Gastspiel der Bayern in Bremen, als die Münchner die Heimmannschaft förmlich und überwiegend vorführten, 100%-tige Chancen für 10-12 Tore liegen ließen. Nein, wir reden von einem eher schlechtem Spiel. Von Arroganz, von fehlender Konzentration. Von zuviel Hinrunde, zuviel Klinsmann-Rückrunde.

Aber diese beiden Tore hätten es doch nun wirklich sein können, oder? Selbst gegen Wolfsburg. Den kommenden Ex-Meister und baldigen Vize-Rekordhalter. ODER??

Blenden wir dies alles einmal aus und bleiben wir beim Positiven.

Robben war mal wieder Weltklasse. Nach seiner Auswechslung wurde deutlich, wie wichtig er ferner für uns und unser Spiel ist. Obwohl (oder gerade weil) Ribéry da schon auf dem Feld stand.

Aber ein Ribéry, der erst bei deutlich sichtbaren 40-50% seiner Leistungsfähigkeit liegt, kann uns im Moment kaum helfen. Eher hilft es ihm, wenn er bei uns mitspielen kann. Also im aktuell wie geschmiert laufenden Bayern-Team.

Da ist noch viel Luft nach oben. Kommt noch. Wäre ja auch zu schön, wenn es nichts mehr zu entwickeln gäbe beim FCB 2010.

Was noch?

Schweinsteiger.

Ja, Schweinsteiger. Ein Lob für ihn. Aus meinem Mund. Beobachtet man ihn mal konsequent, was ich ja im Laufe seiner Krise zur Genüge getan habe, dann kann man schon sehen, dass seine aktuelle Rolle die Rolle seines Lebens zu werden droht.

Schweinsteiger und van Bommel bilden aktuell ein Doppel, dass den Bayern Stabilität und Inspiration gibt. Defensiv, wie offensiv.

Was wäre bei uns der Teufel los, wenn van Buyten und Demichelis ungehemmt Angriff auf Angriff auf sich zurollen sehen würden…

Nein, das ist alles ganz ordenlich. Selbst für mich gibt’s da nichts zu meckern. Weiter so. Dann könnte das auch seine Saison werden.

Ebenso wird Lahm auf rechts – in Kombination mit Robben – so langsam zu einer neuen Einheit. Einer Einheit, die die legendäre linke Achse Lahm – Zé – Ribéry so langsam in Vergessenheit geraten lässt.

Erst gegen Ende des Spiels, als bei den van Gaal’schen Kickern die Konzentration vollends den Bach runterging, unterliefen auch ihm in der Defensive hanebüchene Fehler. Selbst wenn er damit in guter Gesellschaft war. Mit van Buyten und Demichelis.

Meine Güte.

Ein medialer Reflex dann, auch nach diesem Spiel von den „richtigen“ Gegnern zu sprechen, bei denen all dies für die Bayern irgendwann einmal schief gehen wird.

Wirklich? Immerhin sprechen wir hier vom immer noch amtierenden Deutschen Meister. So schwer man sich das in diesen Tagen auch vorstellen kann.

Im Prinzip war’s ja auch gut und phasenweise das von mir erhoffte Katz-und-Maus-Spiel mit den Ex-Ballkünstlern, die ja im letzten April die Klinsmann-Bayern angeblich so arg gedemütigt haben. Aber gereicht hat’s mir halt nicht. Ich will endlich diese verdammte Tabellenführung. Damit endlich a Rua is.

Ruhig scheint es auch um die Meisterschaftsträume einiger Konkurrenten zu werden.

Der HSV zum Beispiel. Wähnte man sich nach der Verpflichtung van-the-Mans doch nun endgültig auf dem Weg an die europäische Spitze, musste man auf Seiten der Anhänger, dann heute doch wohl einsehen, dass sich im Fußball eben doch alles irgendwie ausgleicht. Eine Tatache, die mir wohlbekannt ist. Und somit kann ich eine mögliche Enttäuschung ob des heutigen Remis beim kölschen FC nicht nachvollziehen. Schließlich muss man derlei immer in Relation zu einem späten Ausgleich, wie dem gegen die Wolfsburger sehen.

Das eine geht nicht ohne das andere, liebe Rauten-Fans.

Und das Bayer und Schalke (Ausgleich: Letzte Woche Elfer für Hoffenheim übersehen, diesmal Tor gg. Freiburg) mit ihren bisherigen Rückrunden-Leistungen nicht jedes Spiel gewinnen würden, war ebenfalls mehr als logisch. Einen Lauf zu haben, oder einfach nur „einen Stiefel runterzuspielen“, sind eben zweierlei Paar Schuhe.

Kurzum: Wenn sich mein Ärger über die zwei fehlenden Tore gelegt hat, kann ich mich bestimmt doch auch endlich über diesen tollen Bayern-Spieltag freuen!

Meister werden ist nicht schwer, Meister sein dagegen…

Das Thema ist nicht neu. Aber es steht an.

Die Bayern gastieren beim sog. deutschen Meister. In Wolfsburg.

Sowohl das letzte Gastspiel als auch die Meisterschaft der Wolfsburger liegen gefühlte Lichtjahre zurück.

Die Verhältnisse scheinen sich komplett gedreht zu haben. Wolfsburg hat inzwischen den Magath-Nachfolger entlassen, ist aus der Championsleague ausgeschieden und in der Bundesliga liegt man auf Platz 11, am 20.Spieltag mit sagenhaften 19 Punkten Rückstand auf die Spitze. Alle Achtung.

Auf der anderen Seite: Die Wolfsburger sind da in bester Gesellschaft. Weil’s mich interessiert hat, habe ich mal schnell eine Statistik aufgesetzt. Der ersten seit längerer Zeit. Man muss nur ein Thema haben.

Die Bayern sind natürlich auch vertreten. Kunststück, wenn man Rekordmeister ist. Der schlimmste Absturz (1. auf 10.) stammt aber aus einer Zeit, als es noch keine Kader gab, wo jede Position doppelt besetzt war. Und die Konzentration auf dem ersten Sieg im Europapokal der Landesmeister lag.

Davon ab gab’s zuvor drei Meisterschaften in Folge. Egal, keine Rechtfertigungen…

Der all-time-Leader ist natürlich der Club aus Nürnberg. Unvergessen und bislang unerreicht: Abstieg nach Meisterschaft. Auf Platz 2 gemeinsam der schwäbische VfB und eben der FC Bayern.

Somit liegt der Wolfsburger VfL aktuell auf klarem Kurs Richtung Vize-Absturz-Meister.

Was das alles soll? Nix. Hat einfach nur Spaß gemacht.

Und so wie ich unsere Bayern kenne, bringen die es bestimmt auch fertig morgen in Wolfsburg mit einem Chancenplus von 20:2 mit 2:1 zu verlieren. Weil Deutschland-weit und auch in der VW-Kabine das Grafite-Tor 24h rauf und runter läuft.

Oder sind die neuen, alten Bayern vielleicht doch ganz neu?

Hornberger Ballern, Das

Alter Schwede. Da haben’s die Bayer-Überflieger uns aber mal wieder richtig gezeigt! Den erneuten Angriff der Bayern auf die Tabellenspitze gnadenlos abgeschmettert!

Gähn.

Derlei Phrasen sind ebenso überflüssig wie langweilig. Aber Zeitungen und Blogs wollen ja gefüllt werden.

Nein. Dieses Rennen an der Tabellenspitze wird noch einige Wochen so weitergehen. Mindestens bis zu den „Showdowns“ Anfang April. Bayern in Schalke und Leverkusen.

Da wird sich wohl die Entscheidung über die diesjährige Meisterschaft ihren Weg bahnen.

Aber es war ja auch nicht anders zu erwarten. Die Bayern befinden sich nun einmal im Hamsterrad. Und jedes Jahr ein anderer Gegner, der ansonsten unter Ferner liefen agiert.

Oder wo landeten die beiden letzten Meisterschaftskonkurrenten der Bayern in der Vorsaison? Ach, mitten unter den grauen Mäusen? Na dann.

Auf der anderen Seite muss man die Saison in ihrer Gesamtheit betrachten.

Im Vergleich zum dritten Spieltag der Hinrunde hat Bayer zwei Punkte mehr, Schalke gar nur die gleiche Ausbeute erzielt.

Die Bayern hingegen erzauberten sich sieben Punkte mehr als bis Ende August. Bedenkt man nun, dass man an Weihnachten nur noch ein, bzw. zwei Punkte hinter den beiden Westvereinen lag, weiß man, dass die Zeit ohnehin für uns spricht. Allein Geduld ist gefragt.

Wie im Spiel der Bayern gegen die Karnevalskicker aus Mainz.

Die im übrigen auch so spielten. Wie die Harlem Globetrotters. Nur eben ohne deren spielerischen Fähigkeiten.

Womit wir mal wieder beim Kern der Berichterstattung wären. Bayerngegner sind immer nur Laufkundschaft, Bayer spielt sich aber regelmäßig in einen Rausch. Wer in diesem medialen Einzugsgebiet lebt, weiß, wovon die Rede ist.

Geschenkt.

Ich warte einfach ab. Schließlich haben wir ja im November, Dezember gelernt, wie schnell das geht. Mit dieser Aufholjagd.

Eine Aufholjagd hätten die Bayern in den ersten drei Spielen dieser Halbserie ebenfalls starten können. Was das Thema Tordifferenz betrifft. Im Vergleich zu den Heynckes-Kickern.

Wobei Aufholjagd hier das falsche Wort ist. Mit einigermaßen seriöser Chancenverwertung, wäre die Tordifferenz für die Bayern für Bayer nicht mehr einholbar. Echt jetzt.

Allein, es kam anders. Die Bayern halten es traditionell gerne mal spannend. Versteh‘ ich nicht. Ich bin da anders.

Im Rahmen dieser Strategie ist auch zu erklären, weshalb ein Butt einen Elfmeter wie gegen Mainz verschießt. Gerade so, wie er ihn verschossen hat. Müßig, darüber zu reden, dass wir noch einen zweiten Strafstoß hätten bekommen müssen. Aber so ein klares Handspiel wurde uns ja schon im CL-Heimspiel gegen Juventus verweigert. Sowas passiert. Lustig wird’s ja immer erst, wenn die üblichen Verdächtigen als Betroffene selbst die wildesten Verschwörungstheorien spinnen…

Jetzt aber mal endlich zum Spiel!

Obwohl es im Grunde recht schnell beschrieben ist. Mainz mit acht Innenverteidigern, Bayern mit Mann und Maus im Angriff. Selbst für Robben gab es da gegen teilweise vier, fünf Gegner kaum ein Durchkommen.

Wobei – eigentlich ist derlei Sichtweise zu Ribéry-esk. Denn kommt einem Robben aktuell wie der junge Ribéry vor, so ist der doch ganz anders. Er ist der Anti-Ribéry. In jeder Hinsicht.

Wem das zu polemisch ist, der hat die letzte Saison verpennt.

Und selbst über die torlose erste Halbzeit gegen den FSV müssten wir nicht reden, wenn Butt den Elfer versenkt, oder Gomez den Ball nicht an den Pfosten („schön“, dass wir wenigstens in einer Statistik Spitze sind) gesetzt hätte.

Nicht, dass Mainz dann plötzlich ein Offensivfeuerwerk hätte abbrennen können, aber versucht hätten sie es bestimmt und dann wäre noch mehr als dieses klare 3:0 drin gewesen.

Der Konjunktiv ist der Freund der Verlierer.

Insgesamt bin ich mit dem Spiel zufrieden. Sogar Schweinsteiger und Demichelis ließen meine Gefühlswelt neutral zurück.

Der FC Bayern ist in dieser Saison ein Wellental. Sprühten gegen Ende der Hinrunde Olic und Gomez nur so vor Spielfreude und Tordrang ist es jetzt Robben, der uns be- und verzaubert. Zum Glück kommt da was nach. Nicht auszudenken, wenn es noch die gleiche Tristesse wie vor einigen Monaten gäbe. Man spürt vielmehr förmlich wie das Gebilde ans Arbeiten kommt, die Mechanismen greifen und das alte Gefühl, die alte Sicherheit zurück ist: Wir packen das schon. Egal wie.

So auch gegen Mainz.

Klar. Ein Müller hängt aktuell ein wenig durch. Aber hey, der ist ein Jungstar, der darf das. Trotzdem ist er noch so stark, dass Ribéry nicht sofort wieder Stamm ist. Immerhin. Dazu erleben wir gerade den wohl stärksten und souveränsten van Bommel seit langer Zeit.

Und sogar ein Lahm wird langsam warm mit der rechten Seite.

Wie sollte ich da Trübsal blasen, weil wir immer noch „nur“ Tabellenzweiter sind?

Ich freu‘ mich einfach auf die dicke Abrechnung. Zum Schluss.

Grün-weiße Rache ist Blutwurst oder Na endlich!

Dieser Bericht ist ein Vorgeschmack auf die neue Saison. So wie es nämlich aussieht, werde ich mich ja von den Apothekern bei Sky verabschieden und somit auch von allerlei Live-Spielen meiner Bayern.

Ergo folgt dieser Beitrag den Betrachtungen und Erkenntnissen allein aus Zusammenfassungen.

Im Rahmen dieser Zusammenfassungen hörte ich doch tatsächlich den Begriff „Angstgegner Bremen“. Also für den FCB jetzt.

Von den Zahlen her mag das stimmen. Aber ich habe all die letzten Spiele gesehen. Und wenn ich allein an das Hinspiel denke, dass ja offiziell als Auftakt dieser ach so sagenhaften Werder-Serie galt, muss ich immer noch lachen. Bitterböse.

Was war das schlecht von Werda, was war das defensiv.

Gestern dagegen spielte Werder zeitweise mit. Wenn Bayern das wollte. Nein. Das wäre vielleicht zu verkürzt. Werder hat ja durchaus Qualitäten.

Bayern war eben einfach zu stark. Die haben die Nordlichter förmlich überrannt. Wobei ich hier natürlich nur die Zusammenfassung als Maßstab ansetzen kann. Aber offenbar gibt es ja einen Konsens, dass wesentlich mehr als diese drei Tore der Bayern möglich und realistisch gewesen wären…

Da waren sie wieder, die Hinrunden-Bayern. Chance auf Chance vergeben.

In der Rückrunde sieht die Welt aber anders aus. Da lassen sich die Bayern von zwei Toren aus heiterem Himmel – vor dem 1:0 muss es doch schon 2:0 oder 3:0 stehen – nicht schocken. Man spielt einfach weiter und hatte einen Robben auf Weltniveau (kam – in dieser Form – bislang selten genug in dieser Saison vor), der – trotz fehlendem Pendant auf der linken Seite – die hüftsteife Werder-Defensive schon alleine aus den Angeln hob.

Zusätzlich noch diverse weitere Offensivkräfte, die ebenfalls wie federleicht durch die rote Zone der Schaaf-Kicker pflügten.

Was hätte ich dafür gegeben, derlei Demütigung live zu erleben, allein familiäre Verpflichtungen standen diesem Erlebnis im Wege.

Warum ist mir derlei so wichtig? Weil es gegen Werder genügend Niederlagen oder Punktverluste gab, die a) unnötig oder b) völlig lächerlich waren. Häme eingeschlossen. Nicht nur aus Bremen.

Kausalität. Mehr sag‘ ich nicht.

Spaß gemacht hat es also. Uns allen.

Was aber, wenn es wirklich ein 10:2 gegeben hätte?

Das Boulevard hätte sich überschlagen und einige Spieler wären mit Sicherheit in die Versuchung gekommen, sich davon anstecken zu lassen.

Im nächsten Spiel kommt Mainz. Da ist erstens noch eine dicke Rechnung offen. Und andererseits sind solche Gegner immer gefährlich.

Gut, wenn man diesen Spielen wie gestern in Bremen noch nicht über den Weg traut.

Zumindestens solange, bis auch der letzte Widersacher abgehängt wurde.

Ganz nebenbei ist sicherlich erfreulich, dass auch an diesem Spieltag wieder einzelne, kleine Ziele erreicht wurden.

Werder distanziert (+11P.), Vorsprung auf HSV ausgebaut (+5P.) und Schalke überholt.

Na also, geht doch.

Wenn jetzt Hoffenheim „ausgerechnet“ gegen Bayer zurück in die Spur findet, wäre es ein klassischer Bayern-Spieltag. Das Gegenteil hatten wir in der Hinrunde oft genug.

Deshalb war die Tabelle ja so schief mit all diesen europäischen Fahrstuhlmannschaften an der Spitze…

Gibt es sonst noch was zum gestrigen Gastspiel auf der Baustelle Bremen zu sagen?

Vielleicht das Rensing – trotz allem – eine gute Nummer abgab und in HZ2 solide gehalten hat?

Oder das Lahm inzwischen offenbar doch ganz gute Flanken schlagen kann? Oder zumindestens so merkwürdig, das aktuell nur seine Mitspieler damit was anfangen können…

Noch was?

Input bitte von den Live-Zeugen.

Das Spiel der kleinen Schritte

Nicht zum ersten Mal mache ich mir darüber Gedanken.

Aber diese Saison ist für uns Bayern-Fans schließlich auch recht merkwürdig.

Schon in der Hinrunde, gepaart mit unseren eigenen Problemen, brachte uns der anfängliche Spielplan jede Menge Rückstand ein. Entscheidende Spiele (wie sich herausstellen sollte) in der Mitte wurden nicht gewonnen und erst gegen Ende ergab das alles (aufgrund der endlich stattfindenden Bayern-Gegner-Partien) wieder ein rundes Bild.

Bayern knapp hinter der Spitze.

Nun. Der Spielplan ist nun erneut ähnlich kompliziert. Halt eben nur umgedreht. Hoffnung bringt wiederum die (Entwicklungs-)Phase, in der sich unser Team inzwischen befindet.

Trotzdem – und weil fast alle unser Gegner entweder in Form sind oder leichte Gegner genießen dürfen – müssen wir uns bedeckt halten. Was Position und Punkteabstände in der Tabelle betrifft.

Will sagen: Immer nur ein Ziel verfolgen. Verfolger abschütteln zum Beispiel.

Am letzten Wochenende war dies ja wohl Hoffenheim. 11 Punkte Vorsprung sollten dafür zunächst einmal reichen…

Ist am nächsten Wochenende Bremen dran (eigener (Vor-)Bericht folgt)? Aktuell sind es 8 Punkte Abstand, möglich wären Samstag abend 11.

Abwarten. Und kleine Schritte machen.

P.S. Vielleicht schafft es aber auch Hoffenheim am Samstag im Heimspiel aus dem negativen Drive zu entkommen. Schä wär’s scho.

Der Christian mistet aus oder Der Felix ist gefährlich

Daran muss man sich erstmal gewöhnen.

Als ich die Meldung vom Transfer unseres Bankdrückers Baumjohann im VT las, stand da dass „über die Ablösesumme Stillschweigen vereinbart wurde“ (jaja, blah, blah) und der Transfer zwischen Magath und einem gewissen Christian Nerlinger ausgehandelt wurde.

Christian, wer?

Ach ja, unser neuer Hoeneß.

Wird schon werden.

Eben dieser Nerlinger mistet gerade den Hoeneß-Kader aus. Nach den Vorgaben des Trainers. Wie man so denken könnte.

Der rennt nämlich seit Wochen rum und erzählt jedem, der es hören will, dass weniger mehr sei und „er am liebsten mit so um die 20 Spielern arbeiten würde“. Nicht die ursprünglichen 25. Oder so.

Stimmt schon. Irgendwie. Dann gibt’s mehr Chancen auf Einsätze, für die, die noch dabei sind. Also mehr Ruhe und mehr Konzentration.

Das Risiko an der Sache ist natürlich, wenn irgendwann das Verletzungspech um sich greift. Aber das wollen wir mal nicht hoffen.

Beim „Ausmisten“ ging man seitens des Vereins aus meiner Sicht mit Weitsicht vor.

Toni wollte weg, seine WM-Chancen mit einem Stammplatz in Italien sichern. Weil man beim FCB so lieb ist und ihn offenbar sonst auch nicht „losgeworden“ wäre, bezahlt man jetzt wohl doch auch noch die Hälfte des Differenz-Betrages vom FCB- zum Roma-Gehalt. Die andere Hälfte trägt Toni selbst. Wie weiland Pranjic.

Also alle zufrieden.

Im Falle Breno (stand ganz oben auf meiner Ausleihliste) sieht es ebenso aus. Bei Herrn Ottl nicht weniger (ob er sich in Nürnberg tatsächlich weiterentwickelt wird man abwarten müssen. Wenn sowas allein von einem Stammplatz abhängt, könnte es so sein…)

Nun komme ich aber zu meinem Punkt.

Wieso ist der vierte Verabschiedete Herr Baumjohann? Und nicht zum Beispiel Herr Lell? Nur weil der sein Handy weggeworfen hat?

Herr Baumjohann hat einfach sehr viel Pech gehabt.

Erstens war er kein van-Gaal-Transfer. Was es per se schon mal schwierig macht.

Zweitens blockierte Herr Schweinsteiger über Monate (mit unterirdischen Leistungen) einen Platz im offensiven Mittelfeld (bis er nun im defensiven Mittelfeld Herrn Ottl blockierte, allerdings mit besseren Leistungen) und nahm somit Herrn Baumjohann die Chance, wie sie Herr Gomez und Herr Olic nutzten – den Trainer trotzdem zu überzeugen.

Drittens habe ich in allen Einsätzen Herrn Baumjohanns durchaus gute Ansätze gesehen und auch mitten in der sog, Krise beim FC Bayern hätte dieser mehr Einsatzminuten verdient gehabt.

Alles Schnee von gestern.

Er saß viel auf der Bank und war (leider) einer der Streichkandidaten.

Wieso – um Himmels willen – wird er dann aber an einen Verein wie Schalke 04 verkauft??

In der Winterpause einer Spielzeit in der Schalke in der Tabelle immer noch einen Punkt vor dem FC Bayern liegt, Trainer wie Manager Magath tatsächlich das Wort Meisterschaft in den Mund nimmt und mit Baumjohann einen Spieler nun sein Eigen nennt, der eine große Baustelle im Spiel der Schalker (offensive Kreativität) beheben kann?

Was ist da schief gelaufen bei Herrn Nerlinger und Hern van Gaal?

Als ich dann den Bericht vom ersten Testspiel der Schalker las, in dem ein gewisser Neuzugang Baumjohann sofort Spiel und Torgefahr an sich riss, hatte ich sofort ein mulmiges Gefühl!

Leute, Magath ist gefährlich.

Der hat schon in Stuttgart, Wolfsburg und offenbar jetzt auch in Schalke bewiesen, dass er, ob mit wenig oder viel Geld, starke Mannschaften aufbauen kann.

In München hatte er nur zwei, bis drei Probleme, die den ganz großen Triumph (abgesehen jetzt vom einmaligen Doppeldouble) verhindert haben:

Einen Ballack im Kader, der zunächst mal nur sich selbst im Kopf hat(te), zu wenig Macht und zu viel Drill für die verwöhnten Ballerinas beim FC Bayern…

Jetzt ist Meistermacher Magath in Schalke und zeigt uns eventuell im Mai erneut eine lange Nase.

Und wir haben ihm auch noch dabei geholfen?

Ein nur schwer zu ertragender Gedanke. Irgendwie.

Das Duo van Gaal und Nerlinger scheint sich seiner Sache sehr sicher zu sein.

Warten wir es ab.

Du bist echt nie zufrieden!

So meine Frau nach dem gestrigen Schlusspfiff in Bochum.

Ihr Einwand ist verständlich. Hatten die Bayern doch zuvor eine erneute Galavorstellung abgeliefert und 5:1 beim überforderten Verein für Leibesübungen Bochum 1848 abgeliefert.

Und ja. Heute sehe ich das schon wieder entspannter. Vor allem weil im gestrigen Abendspiel eigentlich die falsche Mannschaft gewonnen hat. Wenn man das Programm des letzten Spieltages und eine mögliche Herbstmeisterschaft des FC Bayern betrachtet.

Aber…

…die Bayern führten schon in der 56. Minute, also erst 11 Minuten nach Anpfiff der zweiten Halbzeit, mit 5:0. Auswärts. Und die Herrlich-Kicker waren damit noch gut bedient. Hatten die Bayern, die gestern, nach der Turin-Demonstration, schon wieder aus einem Guss spielten, doch auch noch jede Menge Gelegenheiten liegen lassen, oder waren am starken Bochumer-Keeper gescheitert.

Sowas geht nicht.

Schlendrian hatten wir lange und oft genug in dieser Hinrunde. Aus genau diesem Grund stehen wir ja aktuell auch nur auf Platz 3!

Und gegen so einen Gegner, der sich so dermaßen als Kaninchen vor der Schlange präsentiert (ja, ich kann auch mal zugeben, dass ein Sieg des FC Bayern überwiegend von der Schwäche des Gegners abhing), muss man dann auch mal 10 Tore machen.

Nur so hatte es ja Werder Bremen zuvor geschafft, eine derartige Tordifferenz aufzubauen. Mit einem Schlachtfest. In Freiburg. Nach diesem Spieltag sieht das Verhältnis nämlich plötzlich gar nicht mehr berauschend für Werder aus. Egal. Nur ein Nebeneffekt.

Nimmt man die letzte halbe Stunde des Spiel, dann hat nämlich Bochum das Spiel mit 1:0 gewonnen. Noch dazu mit einem Freistoß in den Winkel, dessen Zustandekommen lächerlicher nicht sein konnte.

Und wer war schuld? Herr Demichelis. Es ist schon eine Kunst, in dieser Mannschaft, die in diesen Tagen uns Bayern-Fans alle so dermaßen berauscht, noch solch‘ eine Leistung abzuliefern. Respekt. Ich glaube, Micho, Deine Zeit ist wohl langsam gekommen.

War noch vor Wochen Herr Schweinsteiger (aus meiner Sicht, zu Recht) das Objekt meiner Hauptkritik, sieht sich nun unser argentinischer Innenverteidiger dieser ausgesetzt. So schnell kann das gehen.

Überhaupt, Schweinsteiger.

Unmittelbar nach dem 5:0 ausgewechselt, gab es für mich danach einen Bruch im Spiel der Bayern. Irgendwie. Seltsam genug, dass ich sowas mal sagen würde, aber mit der Einwechslung Robbens, fühlte ich mich plötzlich an die Saison 2001/02 erinnert. Als die Bayern einen fulminanten Saisonstart hinlegten (10-1-1). Und dies ohne den Maximo Leader Effenberg. Was dazu führte, dass alle Beobachter nur noch sagten: „Was soll erst noch passieren, wenn jetzt auch noch Effenberg zurückkommt?“

Antwort: Nix mehr.

Die Bayern verloren bei seinem Comeback in Bremen mit 0:1. Warum? Weil wohl alle im so erfolgreichen Kollektiv dachten, dass man mit der Anwesenheit „Stefans des Großen“ nicht mehr kollektiv spielen müsse. Denkste.

Gestern lief es nach der Einwechslung des Magiers Robben ähnlich. Man gab ihm Ball und schaute voll freudiger Erwartung zu, was er damit so veranstaltete.

Dumm, dass die Bochumer aus diesem Umstand kaum Kapital schlugen, was allein daran lag, dass sie die 57 Minuten von den Bayern mit zumeist über 70% Ballbesitz (auswärts!) und fünf Toren – eins schöner als das andere – so gedemütigt wurden, dass sie vor lauter Aufregung den Schalter zum Umlegen nicht mehr fanden.

Es wäre schade, wenn wir gegen Hertha, oder spätestens (oder hoffentlich, wenn Rib&Rob beide – parallel – mal länger gesund sind) in der Rückrunde feststellen sollten, dass die Münchner Bayern in einem Kollektiv der Namenlosen erfolgreicher spielen, als mit den Künstlern und Virtuosen Ribéry und Robben.

Warten wir das mal ab und wollen wir bitte nicht auf diesem sphärisches Niveau jammern.

Nein. Im Grunde sollte man mit diesem Ergebnis und seinem Zustandekommen zufrieden sein. Und das Herr Demichelis stark und Herr Müller ein wenig abfielen in der Gesamtleistung der Mannschaft, machten alle anderen Spieler mehr als wett. Sowas nennt man nun einmal Kollektiv.

Jetzt sind es nur noch zwei Punkte auf Leverkusen und ein Punkt (bei besserem Torverhältnis) auf Schalke.

Aber welcher Bayern-Fan hätte noch vor 14 Tagen überhaupt davon geträumt, dass wir uns nun in dieser Situation befinden? Ich hatte es erhofft, aber geglaubt definitiv nicht!

Schalke jetzt gegen Mainz im eigenen Stadion, ebenso gegen Mönchengladbach. Dazu die Bayern gegen eine Berliner Hertha, die offenbar gerade rechtzeitig zum Abschluss der Hinrunde wieder das Punkten anfängt – das wird wohl doch nix mit der Herbstmeisterschaft.

Immerhin ist Norden abgehängt. Noch etwas, dass ich mir vor Tagen noch nicht vorstellen konnte. Jetzt im direkten Duell gegeneinander. Da öffnet sich für die Bayern gar die Chance, den Abstand auf die ehemaligen Überflieger Liga noch zu vergrößern.

Alles rosarot in diesen Tagen.

Der FC Bayern ist nicht der HSV und Gladbach nicht Schalke

Seit der FC Bayern auch mal wieder drei Punkte in Serie holt, merkt man plötzlich, was da in der Tabelle möglich ist und wie sehr einen die vielen Remis am Weiterkommen gehindert haben.

Am letzten Freitag wäre eine Punkteteilung im Heimspiel gegen die Fohlen fatal gewesen. Vor allem nach den gestrigen Ergebnissen der Konkurrenz. Also der Konkurrenz, die inzwischen hinter uns liegt. Hamburg, Hoffenheim, Wolfsburg und Co.

Und das von mir vor einigen Tagen thematisierte Restprogramm der tabellarischen Bayern-Gegner zeigt langsam Wirkung. Gut so.

Am wichtigsten sind aber – wie erwähnt, die eigenen Hausaufgaben.

Schlimm genug anzusehen war es ja. Das Spiel. Am Freitag. Zeitweise ein Rückfall in überwunden geglaubte Zustände.

Erneut musste uns eine Mannschaft aus dem eher unteren Tabellendrittel zeigen, wie man ein Konzept auf den Rasen zaubert. Ok. War jetzt nicht so schwierig. Zwei Fünfer-Ketten rund um den eigenen Strafraum und bei Gelegenheit gefällig kontern.

Ähnlich wie Schalke in München. Oder Leverkusen. Zumindestens in den jeweiligen zweiten Halbzeiten. Schlimmer Fußball aber eben auch von den Bayern.

Besonder hervor tat sich in dieser Rubrik unsere Abwehr. Und hier vor allem Herr Demichelis.

Ist ja sehr schon, dass Herr van Gaal das Problem auf dem linken Flügel mit dem gelernten IV Badstuber lösen will und nun schon zum dritten Mal in der gleichen Startformation antrat (noch ein Kritikpunkt weniger). Aber dafür müssen wir den Argentinier auf seiner sog. Stammposition ertragen?

So langsam mache ich mir da Gedanken. Nicht nur weil er in meinen Augen hier den neuen Schweinsteiger gibt (also von einem schlechten Spiel ins nächste stolpert), sondern weil ich mich inzwischen frage, was in seinem Fall die Ausnahme war: Seine Weltklasse-Saison 2007/08 oder die Zeit davor und danach?!

Auch hier haben wir also offenbar eine Baustelle.

Ein Witz, wie leichtfüßig die Gladbacher da in der ersten Halbzeit durch unsere Defensivreihen tänzeln durften. Allein dieser ungewohnte Zustand – noch dazu so unerwartet in gerade diesem Spiel – verhinderte wohl eine gewisse Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor. Das 1:1 zur Halbzeit hätte auch anders lauten können.

Welche Probleme wir aber jetzt doch auch auf der IV-Position zu haben scheinen, zeigte sich mir, als van Buyten verletzt ausgewechselt wurde (später mehr dazu) und wir einen Breno mal wieder zu Gesicht bekamen.

Alter Schwede.

War das sein übergewichtiger Bruder oder geht da in seinem Körper gerade irgendwas ab?

Wieviel Kilo hat der denn bitte zugelegt? Wird sowas nicht kontrolliert? Wofür gibt es diesen ganzen Hightech-Kram??

Naja. Ist zum Glück in HZ2 nicht mehr Schlimmes passiert. Der Druck der Bayern – auch mit Arjen – 50% – Robben war dann für die Borussen wohl doch des Guten zu viel und somit war nach dem Sensationsfreistoß Badstubers Hängen im Schacht.

Allerdings hatte ich nicht mehr auf dem Screen, dass wir gegen die letzten drei Gegner in der Bundesliga doch noch einmal so sehr „zittern“ müssten.

Kommt jetzt hoffentlich in Bochum und gegen Hertha anders.

Gut fand ich am Freitag die Leistung Butts. Einige Paraden waren sehr Kahn-esk. Und was hab ich da so nebenbei auch noch gehört? Butt hat aktuell in der Bundesliga die besten Werte und Statistiken? Nicht schlecht.

Der Rest des Spiels ist schnell zusammen gefasst: Arbeitssieg!

Nicht mehr und nicht weniger.

And for me, it’s scheißegal.

Die van-Gaal-Bayern haben in dieser Hinrunde schon viel zu viel Punkte fahrlässig verschenkt. Da gibt es noch einiges aufzuholen. Allein um die Tabelle noch ein wenig gerader zu rücken. Das Bild war ja phasenweise schon mächtig schief.

Ein Punkt liegt mir aber noch am Herzen.

Am liebsten mag ich ja die Trainer, die immer so souverän und wortgewandt tun und dann zwischendurch doch den Straßenköter rausholen.

Nimmt man meine differenzierten Worte und die Statements der Gladbacher Spieler nach dem Schlusspfiff zusammen, kommt ein ganz gutes Bild zusammen:

Bayern glücklicher Sieger, Gladbach in der ersten Hälfte stark, am Ende aber unterlegen, vor allem, weil die Bayern dann irgendwann doch ihre individuelle Klasse ausgespielt haben.

Was muss ich dann aber nach dem Spiel im Sky-Nachbericht für Interviews mitanhören? Herr Frontzeck, seines Zeichens Gladbacher Urgestein und vielleicht allein schon deshalb prinzipiell nicht gerade Pro-Bayern eingestellt, stellt im Nachgang des Spiels die Neutralität des Schiedsrichters in Frage.

Der Freistoß, der zum Siegtreffer der Bayern geführt habe, sei ja völlig „unberechtigt gewesen“ und überhaupt hätte „Herr Weiner ja all die Kleinigkeiten nur gegen seine Gladbacher gepfiffen“.

Allein, was sich „van Bommel da alles erlauben durfte. Der hätte normal mit Rot vom Platz gemusst“.

Ganz ruhig, Michael.

Willst Du etwa behaupten, der „Metzger“, der „Schlächter“ van Bommel genießt inzwischen in der Bundesliga Artenschutz?

Mark van Bommel hat in diesem Spiel erst seine vierte gelbe Karte in dieser Saison bekommen. Alles Zufall?

Mal ganz tief durchatmen, bitte. Und dann unterhalten wir uns über Deinen Spieler Rob Friend.

Einem Spieler, der im Luftzweikampf unserem Abwehrchef van Buyten so dermaßen den Ellbogen ins Gesicht, ins Auge rammt, dass eben jenes in Windeseile komplett zuschwillt und man das Schlimmste befürchten muss.

Anschließende Untersuchungen bestätigen diese Gedanken zwar nicht, trotzdem würde ich Dir empfehlen, dass Du in Deinem Verfolgungswahn auch mal das andere Auge benutzt und nicht nur das eine, mit dem Du Deine Borussia betrachtest.

Ich kann Deinen Frust ja verstehen (nicht die Siege in Hamburg oder Schalke wiederholt zu haben). Aber wir wollen doch im Rahmen der Realität bleiben. In Zeiten des wohl größten Wettskandals in Europa muss man ferner ganz vorsichtig sein, was eigene, aus der Emotionalität heraus geäußerte Mutmaßungen über Schiedsrichter und ihre Entscheidungen betrifft (komplett unverständlich, weshalb Frontzeck hier ein Sammer zur Seite sprang, der zuvor eher klare und logische Analysen zum Besten gab – alte 92er-Meisterverbundenheit? Lächerlich.).

Das Gute: Nächste Woche, nein, schon am Dienstag, redet kein Mensch mehr davon, was ein Herr Frontzeck für Probleme mit diesem Spiel hatte.

Und womit? Mit Recht.