Ein Kapitän kommt, einer geht?

Auch wenn das bei mir schon diskutiert wird, muss ich trotzdem auch nochmal selbst meiner Freude darüber Ausdruck verleihen, dass wir jetzt doch dann mal, höchst wahrscheinlich und sowieso ganz bestimmt einen der Zenit-Stars vom Gazprom-Club aus St.Petersburg verpflichtet haben: Anatoli (oder Anatolij?) Timoschtschuk.

Lange wurde spekuliert, aber jetzt scheint es wirklich fix zu sein!

Das ist imho ein echter Knaller. Ähnlich wie damals die Verpflichtung von Ribéry und Toni. Echt jetzt.

Seit der letzten Saison bin ich ja echter Fan von demTimo. Was der gegen Bayer und gegen uns abgeräumt und gespielt hat – der Wahnsinn. Gegen den war kein Kraut gewachsen. Wollen wir nur hoffen, dass er derlei auch noch in der ungewohnten Wärme Mitteleuropas kann…

Mit seiner Ankunft wird sich sehr wahrscheinlich der Abschied unseres aktuellen Kapitäns abzeichnen. Nicht nur wegen ihm (van Bommel will ja angeblich kämpfen), nein, auch wegen des nicht passenden Vertragsangebotes. Wie auch immer. Für die Bank hält sich wohl van Bommel in seinem Alter und mit seiner Erfahrung zu gut.

Seine Meinung.

Ich erinnere nur an das Beispiel Makaay, dem wir aus nostalgischen, bzw. emotionalen Gründen einen Abschied nach Holland und eine Flucht vor Toni und Klose ermöglicht haben. Und dann? Zu Anfang der Folge-Saison spielten wir mit Amateuren im Sturm, weil all die tollen neuen Spieler entweder verletzt oder im Formtief waren.

Was wäre also, wenn Timoschtschuk sich mal so ein wenig verletzt. Dann hätten wir wieder nur Ottl…

Auf der anderen Seite: Wir hätten auf jeden Fall einen Ottl. Einen immer stärker werdenden Backup.

Des Weiteren: Vielleicht kommt es ja dann endlich zu Systemveränderungen, zu mehr Flexibilität. Denn wofür es bei Zenit seinerzeit nur einen Timoschtschuk brauchte, musste Hitzfeld die Doppelsechs mit van Bommel und Zé Roberto installieren…

Ich freu‘ mich auf jeden Fall schon auf die neue Saison. Jetzt. Endlich. Glücklich würd’s mich dazu noch machen, wenn wir jetzt auch noch einen Bärenstarken für rechts (oder links, denn Lahm kann ja beides) kaufen.

Mal schauen.

Mit 50 Prozent Leistung kann man kein Meister werden!

Unfassbar, was ich während des heutigen Spiels vernommen habe. Die Bayern lagen zum 11. Mal in dieser Saison mit 0:1 hinten? In 20 Spielen? Haben wir da ein grundsätzliches Problem?

Und ob!

Wie kann es sein, dass die Bayern das dritte Spiel der Rückrunde verschlafen beginnen, die erste Halbzeit herschenken und erst in den zweiten 45 Minuten aufwachen?

Mit 50% Einsatz, Leistungsbereitschaft und Wille kann man nicht Meister werden. In keiner Liga. Na vielleicht in Schottland oder Österreich. Aber mit wem vergleichen wir uns hier?

Nein. Da stimmt irgendwas nicht.

Es sind ja nicht nur unsere eklatanten Baustellen im Kader – die rechte Seite, oder ganz allgemein die Sicherheit in der Abwehr. Nein. Es stimmt die Einstellung zumeist nicht.

Am Mittwoch vernahm ich noch mit einem müden Lächeln die Aussage eines Lahm, dass „man halt in solchen Freundschaftsspielen keine 100% geben würde“. Ja, fein. Aber wieso wird derlei mit nach Hause gebracht. Zum Spiel des eigenen Verein?

Wann nehmen die Herren Bayern-Stars mal einen Gegner von der ersten bis zur letzten Minute ernst? Im Championsleague-Finale? War es das schon im Pokal? Gegen den schwächelnden VfB?

Das wird nicht reichen für die ach so herbeigesehnte Tabellenführung.

Nehmen wir mal die Hertha als Beispiel. Zwar oben dran in der Tabelle, hatten sie aber vor dem Spiel arge Personalsorgen. Nicht weniger als acht Stammspieler fehlten dieser Truppe. Acht!

Wußten unsere Schönwetterfußballer etwa zuvor davon? Und hätten wir die Hertha in stärkster Besetzung nicht erst ab der 46. Minute ernst genommen?

Jetzt mal von Bewegungslegasthenikern wie Herrn Lell (oh mein Gott, was macht der bloß beruflich?) abgesehen: Was soll das? Ihr könnt es doch alle, habt es schon mehrfach in dieser Saison bewiesen. Warum dann nicht in einem Spiel, in dem wir aus eigener Kraft die Tabellenführung hätten erreichen können??

Klar. Das Spiel schien eine Kopie der Spiele in Hamburg und gegen Dortmund zu werden. Vor allem gegen Dortmund, denn in Hamburg hätten wir ja, wie gesagt, noch zwei Tage und zwei Nächte spielen können, ohne ein Tor zu erzielen.

Rückstand. Remis erzwungen und die Führung dank klarster Chancen nur eine Frage der Zeit.

Aber was passierte dann?

Die Hertha rückte nicht einen Meter von der eigenen Taktik ab. Wie erschreckend musste das heute auf die Bayern gewirkt haben?

Die Gegner haben inzwischen schon keine Angst mehr vor den Bayern – die spielen einfach weiter. Noch dazu erfolgreich.

Unsere Ballkünstler versemmeln reihenweise die Chancen (Schweinsteiger, meine Güte!) und Herr Voronin hat ’ne Quote von 100%. Na bravo.

Dabei schien Klinsmann zunächst alles richtig gemacht zu haben: Nahm den – mal wieder – völlig überforderten Lell aus dem Spiel, stellt Top-Form-Lahm auf rechts und Zé auf links. Das brachte endlich mehr Schwung in die Aktionen und endlich kamen über rechts auch mal Flanken, die diese Bezeichnung verdienten…

Allein, weitere Tore fielen trotzdem nicht.

Wie auch, wenn Herr Ribéry zumeist lustlos über den Platz lief, frustriert, weil seine Mitspieler die eigene Genialität nicht zu verwerten wussten, oder Herr Donovan, der diesmal über fast eine Stunde Gelegenheit bekam, zu beweisen, weshalb die Bayern auf jeden Fall acht Millionen Euro für ihn nach Amerika überweisen müssen.

Er blieb den Nachweis schuldig.

Ein guter Kopfball. Sicher. Und eine 1:1-Situation gegen Drobny. Aber wenn man es beim FC Bayern oder im zweiten Anlauf in einer richtigen Profiliga schaffen will, dann muss man solche Dinger reinmachen. Nicht nur in Testspielen. Nein, auch wenn’s drauf ankommt. Ansonsten hätten wir ja auch Herrn Podolski einen Rentenvertrag geben können.

Überhaupt Drobny.

Machte heute sein wohl bestes Spiel für Hertha. Wie so viele. Wie so oft, wenn es gegen die Bayern geht. Egal welcher Spieler, welches Team.

Damit muss man aber umgehen, leben lernen können. Es akzeptieren. Ist nun mal so.

Was ich nicht akzeptieren kann, ist die, sich seit Jahren hinziehende Krise bei unseren Standards!

Von mir aus, können wir uns dafür ja auch noch Spezialtrainer anschaffen. Nein, ich will sogar mal hoffen, dass wir sowas schon längst haben, allein, mir ist unerklärlich, weshalb wir dann in diesem Punkt so ungefährlich sind?!

Oder ist das mal wieder eine selektive Wahrnehmung von mir?

Schlimm.

Für denUli ist das aber „alles nicht so schlimm“, schließlich „hätte sich ja nicht viel an der Ausgangssituation geändert.“

Achso.

Ganz neue Töne. Wir hoffen also weiterhin, dass nur alle anderen Topteams – genauso wie wir – weiterhin fleissig ihre Spiele verlieren, damit wir nix ändern müssen?

Soso. Gute Taktik.

Im Ernst: Das geht einfach gar nicht, Leute.

Und ich kann auch nicht nachvollziehen, wie man unseren Spielplan als Vorteil für uns sehen kann.

Nächste Woche geht’s gegen den kölschen FC. Mit der Einstellung unseren letzten drei ersten Halbzeiten, schenken uns die Jecken am Karnevalssamstag mächtig einen ein. Und dann nach Bremen. Fein. Ob die für ein Spiel – mal wieder – ihre Krise vergessen? Danach dreimal gegen sicherlich aufopferungsvoll kämpfende Abstiegskandidaten, um anschließend zum Magath-VfL nach Wolfsburg zu reisen, die uns ja schon im Hinspiel jede Menge Probleme bereitet haben.

Zum Glück kommen die restlichen Kracher der Saison erst zum Saisonschluss – aktuell könnten wir das gar nicht gebrauchen.

Seh‘ ich mal wieder zu schwarz?

Tut mir leid, aber ich kann einfach keine Ausreden mehr hören…

Von Vorurteilen, der eigenen Welt und einer bayerischen Bank

Es ist ja so schön einfach.

Was über den FC Bayern zu sagen, wenn es „mal wieder“ ein Spieler nicht geschafft hat sich durchzusetzen.

Immer und immer wieder wird dann Calle Del’Haye als Beispiel ausgegraben, weil hier die Bayern ja schließlich einen Spieler und seine Karriere zerstört haben. Bewusst und mit voller Absicht, wollen die meisten dann wohl noch hinterher schieben.

Dumm ist jetzt nur, wenn eben dieser Calle Del’Haye selbst was zum Thema beisteuert.

Herr Del`Haye, würden Sie Bankdrückern wie Lukas Podolski bei Bayern München raten, den Verein zu wechseln? Sie waren damals in einer ähnlicher Situation.

Meine Situation war eine ganz andere. Ich kam mit einem Dreijahresvertrag nach München. Am Anfang gab es aus taktischen und auch aus zwischenmenschlichen Gründen Probleme. Man wollte mich dann verkaufen. Ich habe aber gesagt, dass ich mich nicht verkaufen lasse. Ich wollte beweisen, dass ich jederzeit in dieser Mannschaft Fussball spielen kann. Das habe ich dann auch geschafft. Wenn man sich meine Statistik anschaut, sieht man das auch. In der Saison 1982/83 habe ich 31 Spiele für die Bayern gemacht. Es gibt in jedem Beruf Höhen und Tiefen. Mich stört es schon, dass es viele junge Spieler gibt, die sich nicht durchbeißen wollen. Aber es muss ja jeder selbst wissen, ob er die Flinte ins Korn schmeißt oder nicht.

Ach ne. Klingt ganz anders, oder? Und wer will hier ernsthaft behaupten, Uli Hoeneß hätte jetzt auch noch die 11 Freunde unterwandert?!

Der beste Teil ist aber dieser hier:

Es gibt viele Märchen über mich. Es gibt Leute, die einfach sagen: „Calle Del’Haye hat bei Bayern München nur auf der Tribüne gesessen.“ Ich saß während der fünf Jahren bei Bayern höchstens drei mal auf der Tribüne.

Und auch für Markus Lotter hat Del’Haye noch ein paar Worte übrig…

Auch der [Schlaudraff] ist mit mir in Verbindung gebracht worden. Der große Unterschied zwischen uns beiden ist jedoch, dass ich vor meinem Wechsel zu den Bayern schon knapp 30 Europapokal-Spiele gemacht hatte.

…ebenso wie zum Thema Geld.

Ich habe ja auch in Mönchengladbach sehr viel Geld verdient. Mir wurde vor meinem Wechsel nach München von den Gladbachern ein Vertrag angeboten, den ich von den Formalitäten her nicht unterschreiben wollte. Wir konnten uns nicht einigen. Dann kam das Angebot der Bayern, das auch lukrativer war. Aber in einer Stadt wie München gibt man auch mehr Geld aus. Geld war nicht das ausschlaggebende Argument für meinen Wechsel. Ich weiß aber, dass das auch immer wieder behauptet wurde.

Hoffentlich ist jetzt mal langsam Ruhe mit diesem Thema, oder sucht Euch wenigstens ein passenderes Beispiel für die Projektion Eurer Antipathie…

Kein Menschenhandel beim FC Bayern

Ich bin bei Yalcin über ein Thema gestolpert, dass ich selbst auch schon gar nicht mehr auf dem Screen hatte:

Pierre Larrauri.

Dieser damals 13-jährige wurde vom FC Bayern „verpflichtet“ und sollte in der C-Jugend spielen. Nebst Betreuung im FCB-eigenen Jugendinternat.

Der neue Messi. So nannte man ihn damals schon und schickte fleissig YouTube-Videos durchs Web…

Naja.

Auf jeden Fall ist Pierre schon längst wieder in Peru. Das Heimweh war für den Jungen dann doch zu groß. Verständlich. Irgendwo.

Und für den FC Bayern eventuell eine Lehre hier nicht mit den sog. „Großen“ mitspielen zu wollen, die sowas ja quasi in ihre Transferpolitik mit aufgenommen haben.

Dann entdecken wir halt keinen Messi oder Kaka.

Mit unserer Scouting-Abteilung für Südamerika ist das ohnehin mehr als fraglich…

Das neue Bayern-Trikot 2009/10?

Weil man hier schon anfing zu diskutieren, habe ich mir mal kurz die Mühe gemacht, nach den entsprechenden Links zu suchen.

Hier, hier und hier gibt’s was zu sehen.

Adidas-Sprecher Oliver Brüggen bestätigte lediglich, dass dieses „Trikot eines von mehreren verschiedenen Vorschlägen sei, die man gemeinsam mit dem Partner FC Bayern München diskutieren werde“.

Es soll eine Retro-Shirt sein. Wegen dem „Reißverschluss“? Oder dem reinen Rot, ohne Streifen? 90er?

Seit wann sind die 90er Retro? Im anderen Bericht soll das Trikot dann doch die 60er symbolisieren.

Wie auch immer. Es wird auf jeden Fall die Diskussion anheizen. War ja wohl Sinn der Sache.

Meine persönliche Meinung?

Es gab schon schlimmere Trikots!

Was gehört wohin?

Die Frage habe ich mir in den letzten Tagen immer öfter gestellt.

Welche meiner Themen gehören in welchen Kanal?

Zur Wahl stehen Blog 1, Blog 2, Twitter 1 und Twitter 2.

Eine Idee:

Privates vom Fußball zu trennen. Aber kann man das überhaupt?

Man könnte es zumindestens mal probieren.

P.S. Wer’s noch nicht gemerkt hat, dieser Beitrag ist eine Kopie.

P.P.S. Ganz bestimmt nicht bemerkt wurde, dass dies der 1000. Beitrag war…

Kein Rücktritt gestern

Oder habe ich was verpasst?

Nein. Über Leute, die am Boden liegen, macht man keine Witze.

Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob Löwen-Fans nicht genau das mit dem FC Bayern machen würden. In vergleichbarer Situation.

Soll ich mich jetzt darüber freuen, oder nicht?

Vor ein, zwei Jahren hätte ich zumindestens noch Bedenken gehabt, was unsere eigene Finanzlage betrifft, insofern unser „Arena-Partner“ wegbricht. Inzwischen sieht ja aber selbst UH das Thema recht entspannt.

Dann könnte man ja in den Chor mit einsteigen…

Aber ich bin da mal ehrlich:

So „intensiv“ wie ich das Chaos beim TSV 1860 verfolge, so sehr berührt es mich auch: Kaum.

Sollen sie doch zurück ins Grünwalder gehen. Und dritte, vierte Liga spielen. Ist natürlich nicht mehr so komfortabel für Herrn Ude. Aber doch zumindestens das, was alle 60er wollen, oder?

Träumt ihr mal weiter vom Aufstieg 2010, aber beschwert euch nicht über den Kater nach dem Aufwachen!

Bekloppte Borussen und wirbelnde Bayern

Haha. Wortwitz.

Aber was kann ich für den Namen des Borussen-Trainers? Eben.

Dann los.

Das Spiel der Bayern gegen die schwachgelben Borussen ist zwar erst 24 Stunden her, kommt mir aber schon viel weiter weg vor. Komisch.

Mein Kopf ist irgendwie leer. Was soll man noch zum Spiel sagen?

Der BVB mit Blitzstart. Weil Demichelis offenbar mit Hallenschuhen auf dem Platz stand. ‚Hätte trotzdem nicht damit gerechnet, dass Valdez den Ball nicht in die Wolken jagt.

Dann also mal wieder 0:1. Kennen wir ja schon.

Ich war erstaunlich emotionslos.

Weil ich dachte, dass das schon irgendwie klappen wird? Mit dem Sieg? Oder weil ich alle Hoffnungen verloren hatte?

Weiß ich nicht mehr.

Trotzdem legten die Bayern danach erst richtig los.

Allein, wie gegen den HSV, wurden größte Chancen, die schnellsten Kombinationen nicht in Tore umgemünzt. Sowas macht nachdenklich. Was wir uns hier Woche für Woche für einen Luxus leisten…

Von den schwachgelben Borussen war zumindestens nicht mehr viel zu sehen. Bis in Halbzeit 2. Dann gibt’s wieder ein paar Konter. Von den Bayern zum Ausgleich aber auch kein Tempo mehr.

Ehrlich gesagt hatte ich ich mich schon mit einem 1:1 abgefunden. Frust ist keine geeignete Beschreibung meines Gemütszustandes. Und dann doch noch Klose. Zweimal. Immerhin. Nicht zur Lachnummer geworden.

Ein Anfang.

Im nächsten Spiel gibt’s schon die nächste Bewährungsprobe.

Noch was?

Kaum. Das meiste ist ja hier schon diskutiert worden.

Ein Sieg ist ein Sieg ist ein Sieg. Und die Tabellenführung in Reichweite. Gut.