Respekt, Felix.
Von Dir können wir alle noch was lernen. Du kannst in die Zukunft schauen. Hast Du doch tatsächlich vorhergesehen, dass eine Mannschaft, die „noch auf allen drei Hochzeiten tanzt“ ab und an Probleme im Liga-Alltag bekommt. Vor allem im Gegensatz zu Fahrstuhlmannschaften, die, wenn die Großen spielen, nur zuschauen dürfen.
Aber – meinen Glückwunsch – das wird sich ja in der nächsten Saison ändern: Schalke ist seit heute für die Championsleague, der Liga der Erwachsenen, qualifiziert.
Ich find‘ das gut. Freue ich mich doch schon darauf, wie Deine zusammengesparte Rasselbande mit dieser Mehrfachbelastung klarkommt.
Meiner Meinung nach müssen wir uns um Euch in der nächsten Saison keine Sorgen mehr machen…
Aber genug davon für den Moment.
Die Bayern haben in Mönchengladbach zwei Punkte verloren. Das ist doof. Aber ich hatte damit gerechnet. Insgesamt durften wir uns auf dem Weg zum Titel ein Remis leisten. Und das Auswärtsspiel bei den Ex-Fohlen sah ich als das schwerste Spiel unseres Restprogramms.
Aus mehreren Gründen.
Es gibt halt ein paar Vereine, die haben pro Saison nur zwei Ziele: Nicht absteigen und den Bayern Punkte, oder – im Idealfall – Titel abnehmen. Neben Gladbach zählen z.B. die Lauterer dazu. Das Vergnügen haben wir ja in der nächsten Saison wohl auch wieder. Ich freu‘ mich.
Betrachten wir das Spiel mal bei Lichte, hat der Verlust unseres Vorsprungs in der Tabelle tatsächlich mehrere Gründe. Die Championsleague spielt da imho nur eine Nebenrolle.
Erstens kann ich mir kaum vorstellen, dass es irgendeinen Spieler im Bayern-Kader gibt, der ernsthaft glaubt, dass man am 31.Spieltag, mit zwei Punkten Vorsprung, auch nur einen Millimeter nachlassen kann.
Zweitens kam das Gegentor nur deshalb zustande, weil van Gaal einen seiner wenigen Fehler begang. Er ließ den offensichtlich verletzten van Buyten im Spiel. Und dieser ließ vor dem 0:1 Reus ziehen. Vielmehr musste er ihn ziehen lassen, denn er konnte kaum noch laufen.
Schlimm.
Das sich in Halbzeit 1 ebenfalls van Buytens Pendant Demichelis verletzt zu haben schien, erklärt zumindest dessen Ausfälle im Spiel und somit die sonstigen Chancen der Gladbacher.
Ich will damit nicht behaupten, dass der Punkt für die Gladbacher unverdient gewesen wäre, oder das Tor nur Zufall sein konnte, nein, es geht mir darum, dass Tore durch Fehler passieren und davon gab es auf Seiten der Bayern heute wieder ’ne Menge.
Kloses Tor dagegen war schon eher der Klasse der Bayern geschuldet. Selbst wenn Lahm (wg. der Flanke) oder Klose (wg. des Tores selbst) beteiligt sind.
Davon ab und nur um es noch einmal klarzustellen: Die nun wieder erreichte Punktgleichheit an der Tabellenspitze liegt nicht im heutigen Spiel der Bayern begründet, sondern eher in solchen in Frankfurt oder Köln oder ähnlichen läppischen Begegnungen seitens der Bayern.
Nun, Schalke schießt den Siegtreffer gegen das schwächste Team der Liga in der 87. Minute und kann sich ansonsten bei Herrn Neuer bedanken – duselig, aber zu ändern ist das nicht und verlassen kann sich der FC Bayern sowieso nicht auf die Gegner der Schalker.
Das muss allen bewusst sein.
Ich für meinen Teil gehe sogar fest davon aus, dass die Bremer am nächsten Spieltag die Qualifikation für die Championsleague aufs Spiel setzen würden, wenn es eine Meisterschaft der Bayern verhindert. Es wäre nicht das erste Mal.
Trotzdem hat sich kaum etwas geändert.
Die Bayern können am nächsten Spieltag Deutscher Meister werden. Gewinnen sie gegen Bochum und verlieren die Schalker ihr Heimspiel gegen Bremen, müsste Schalke am letzten Spieltag mind. 15 Tore aufholen. Insofern die Bayern in Berlin verlieren und die Königsblauen in Mainz gewinnen.
Rechenspiele.
Die machen genauso viel Sinn, wie Spekulationen über Konzentrationsschwächen rund um Championsleague-Spiele…
Einfach zwei Siege und alles ist geritzt.
Und sonst?
Hoffentlich ist Catcher van Buyten, nach der Attacke von Bodybuilder Bobadilla nicht ernsthaft verletzt. Ebenso wie Demichelis. Denn der Wirbel, den Lyon sicher über unsere Defensive jagen wird, sollte kein Tandem Badstuber / Timoschtschuk ertragen müssen.
Zum Glück ist unser Kapitän endlich wieder an Bord. Leider muss ich Herrn Reif zustimmen: Herr Pranjic ist auf Dauer keine Alternative. Die Freistoß-Szene mit Ribéry kurz vor dem Schlusspfiff war dafür symbolhaft.
Schlimmer.
Was übrigens ebenfalls für uns spricht in der Meisterschaft: Ribéry kann sich schonen und nur noch auf diesen Titel konzentrieren. Schade für Bochum, gut für uns. Irgendwann wird sich hoffentlich all dieser Frust seinen Weg bahnen. Und dann schnappt sich unsere Flügelzange den Titel. Wenn Ribéry zurückkommt. Mental, körperlich.
Wie auch immer.
Ich habe mich nach Spielen in dieser Spielzeit schon heftiger aufgeregt. Belassen wir es dabei. Es ist weiterhin alles offen und das meiste spricht für uns.
Also dann: Auf gehts, Ihr Roten!