Mit Rib und Rob gegen Hopp?

Geschehen etwa noch Zeichen und Wunder?

Herr Ribéry und Herr Robben gemeinsam auf dem Fußballplatz? Gleichzeitig unverletzt?

Man glaubt es kaum, aber es hat den Anschein.

Unser kleiner Franzose gab ja im Köln-Spiel sein Comeback, Herr Robben fühlt sich wieder fit.

Und für alle die, die immer noch glauben, die Punktverluste des FC Bayern hätte nichts mit dem Spieler, der Person Robbens und seiner Präsenz auf dem Platz zu tun, der sollte sich mal die reinen Zahlen anschauen.

VfL Wolfsburg – FC Bayern 1:1 – Robben wird vorzeitig (und zu früh) eingewechselt
FC Bayern – 1. FC Kaiserslautern 5:1 – Robben erzielt Führung kurz vor der Pause
Alemannia Aachen – FC Bayern 0:4 – Robben wirbelt auf dem Tivoli
SV Werder Bremen – FC Bayern 1:3 – Robben erzielt wichtigen Ausgleich
1. FC Köln – FC Bayern 3:2 – Robben fehlt verschnupft

Noch jemand Fragen?

Die Akte Robben 09/10 – Ende absehbar?

Lange Zeit war es ein wenig ruhig geworden um das Thema Robben. Also abgesehen von der – von Bayern-Fans – sehnsüchtig erwarteten Rückkehr unseres Flügelflitzers.

Doch dann trudelten doch noch ein paar Meldungen ein.

[22.12.2010] Zeichnet sich tatsächlich eine Einigung zwischen dem FC Bayern und dem KNVB ab? Es scheint so.

„Die Niederländer sind bemüht, die Kuh vom Eis zu holen“ […] „Uns ist sportlich und finanziell Schaden entstanden. Eventuell könnte eine Lösung sein, dass man ein Spiel Niederlande gegen Bayern macht und unseren Schaden mit den Einnahmen kompensiert. Beide Parteien sind da willig“, sagte Rummenigge.

Ach was. Und durch die Einnahmen eines einzigen Spiels sind die vielen Millionen der Gehaltsfortzahlungen für Robben ausgeglichen? Interessant. Soll das Spiel in Maracana stattfinden? Ticketpreise ab 250,- Euro?

Wie auch immer. Mir ist ohnehin nur wichtig, dass derArjen in 2011 endlich mal wieder spielt.

[30.12.2010] Robbens Physiotherapeut Dick van Toorn hat ein klitzekleines Ego-Problem. Streitet er zwar bestimmt vehement ab, aber was soll das denn bitte wieder?

„Robben ist schon im fünften Monat, ohne etwas zu tun. Es ist unbegreiflich, dass Robben, der Mannschaftskameraden gegenüber sagt, gesund zu sein, monatelang draußen sitzt. Das ist weggeworfene Zeit für einen Spitzensportler. Die Bayern sind doch meschugge.“

Ahja. Und weiter…

Aus Sicht des Therapeuten schadet die lange Auszeit dem Spieler mehr als sie nutzt: „Bevor er jetzt wieder fit ist, muss ganz schön was passieren. Und es besteht jetzt eine große Gefahr, dass die Verletzung wieder aufbricht.“

Wunderheilern sagt man ohnehin nach, dass sie hellsehen können. Auch und gerade aus der großen Entfernung…

Worum es eigentlich geht, sagt er erst danach. Irgendwie.

Mit dem FC Bayern will van Toorn nichts mehr zu tun haben: „Die haben über mich einen Eimer voll Schlamm gekippt. Das ist Müller-Wohlfahrts Schuld. Ich habe Robben fit gemacht. Und dann werde ich beschimpft, das hat weh getan. Meiner Meinung nach geht es hier um das Ego des Arztes, der viel Macht bei den Bayern hat.“

Wer hier was über wen ausgekippt hat, dass lassen wir mal so stehen.

[04.01.2011] Aus ist es mit Wunderheilung. Die letzten Worte Dick van Toorns waren des Guten wohl zu viel. Arjen Robben trennt sich von seinem bis dahin persönlichen Therapeuten.

„Arjen und van Toorn arbeiten nicht mehr zusammen“, sagte Hans Robben, Vater des Bayern-Spielers.

Das ist doch mal eine Ansage. Anschließend bringt Hans Robben das Thema auch gleichzeitig zum Abschluss. Mit einer passenden Beschreibung.

„Man darf seine Sätze nicht ernst nehmen. Van Toorn ist ein frustrierter Mann.“

Comeback-Wochen beim FC Bayern?

Man muss ja auch mal was Positives berichten, wenn es dazu Anlass gibt.

Offenbar kann Herr Ribéry sein Comeback im bayerischen Derby gegen die Clubberer geben.

Eigentlich wollte der 27-Jährige schon am vergangenen Samstag in Mönchengladbach wieder auf dem Platz stehen, wegen der Beerdigung seiner Tante musste er seine Rückkehr allerdings verschieben. Nächster Anlauf: Das Derby am Sonntag gegen Nürnberg. In der „Bild“ verspricht Ribery: „Gegen den Club will ich auf jeden Fall wieder spielen!“

Er will, ob er darf werden wir dann sehen. Herr van Gaal, übernehmen Sie.

Nicht mehr ganz so schlecht sieht es übrigens auch bei den Sportskameraden Breno, Contento und van Bommel aus. Wobei unserem Kapitän hier die größten Chancen eingeräumt werden. Ob auf dem Platz, der Bank oder nur im Kader.

We’ll see.

P.S. Habe ich Herrn Alaba vergessen? Naja, der war ja auch verletzt (und wurde vom Boulevard vor allem zum Durchzählen gebraucht) und hat sein Comeback ja schon in Gladbach gegeben…

P.P.S. Gar nicht reden wollen wir natürlich von den Problemen, all die Rückkehrer jetzt wieder so nach und nach zu integrieren…

Die Akte Robben 07-08/10 – es brodelt wieder

[18.10.2010] Der FC Bayern will es im Fall Robben notfalls zu einem zweiten Fall Bosman kommen lassen. Ein Umstand, der alle Vereine mit Nationalspielern freuen dürfte.

Der FC Bayern will den Mediziner-Streit mit dem […] KNVB zum Präzedenzfall machen. In der Zeitung DeTelegraaf sagte […] Rummenigge, die Münchner seien zu einer ‚jahrelangen‘ juristischen Auseinandersetzung bereit, um eine finanzielle Entschädigung für die Ausfälle von Arjen Robben und Mark van Bommel zu erzwingen. ‚Wenn ein Prozess kommen sollte, hat dieser Bosman“sche Dimensionen‘

Haben wir denn wenigstens eine gültige Rechtsschutzversicherung?

[18.10.2010] Da offenbar die bisherigen Verhandlungen mit dem KNVB zu keinem sinnvollen Ergebnis gekommen sind, kommt jetzt ein neuer Verhandlungsführer ins Spiel.

In den Streit zwischen dem FC Bayern und dem holländischen Fußballverband KNVB kommt Bewegung. […] Die niederländische Zeitung De Telegraaf berichtet, dass KNVB-Präsident Michael van Praag […] Kontakt zu der Führung des deutschen Rekordmeisters aufgenommen habe. […] Nun sollen sich Van Praag und Rummenigge beim Bundestag des DFB treffen […] Beide Funktionäre sind als Gäste eingeladen. Auch KNVB-Direktor Henk Kesler sei dabei. „Van Praag und Rummenigge hoffen, dort einen Schritt in Richtung einer Lösung zwischen Bayern München und dem KNVB gehen zu können“

[22.10.2010] Das Treffen in Essen lieferte zunächst keine brauchbaren Ergebnisse. Man will sich noch ‚mal treffen. Ahja.

„Die Atmosphäre hat sich entspannt. Wir haben unsere Positionen ausgetauscht. Die Holländer wünschen sich, dass wir uns mit Attacken zurückhalten.“ […] Noch gibt es keine Einigung zwischen den beiden Parteien. Innerhalb der nächsten zwei Wochen soll ein weiteres Treffen stattfinden. Dann wird auch Verbands-Direktor Bert van Oostveen dabei sein.

[05.11.2010] Na sowas, der KNVB erkennt seine Verantwortung im Fall Robben an? Wirklich? Bayern-Boss Rummenigge sieht es so.

Die Holländer hätten jetzt „erkannt, dass sie eine Verantwortung tragen“, sagte der Vorstandschef des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge. In naher Zukunft habe man ein Gespräch vereinbart, um die „Causa Robben“ zu besprechen. Karl-Heinz Rummenigge zeigte sich „vorsichtig optimistisch“, dass man zu einer Einigung kommen könnte.

Hier meint KHR ausserhalb der Gerichte.

[07.11.2010] Er läuft.

Nach monatelanger Verletzungspause ist der niederländische Superstart zurück auf dem Trainingsplatz. Eine knappe halbe Stunde lang absolvierte Robben unter der Regie von Fitness- und Rehacoach Thomas Wilhelmi das genau auf seine Bedürfnisse abgestimmte Programm. […] Und Wilhelmi war „sehr zufrieden“ mit den Eindrücken, die er dabei von seinem Schützling gewonnen hat.

Mehr will man eigentlich nicht wissen, oder?

[09.11.2010] Alles zurück auf Los. Pustekuchen mit Einigung.

Der niederländische Verbandsdirektor Bert van Oostveen ist mittlerweile vom FC Bayern München in der Causa Arjen Robben genervt. „Karl-Heinz Rummenigge geht mir auf die Nerven. Lassen sie mich Eines klarstellen: Der KNVB erkennt die Schuld an der Verletzung Robbens nicht an. Die Parteien verhandeln noch“, so van Oostveen gegenüber ‚Voetbal International‘.

Jetzt mal ganz im Ernst: Gehen einem die Holländer auf den Sack oder nicht? Und wer ist da eigentlich alles im Boot? Wieviele Chefs haben die beim KNVB?

Die größte Klappe hat Verbandsdirektor Bert van Oostveen. So. Bad Cop. Good Cop ist KNVB-Präsident Michael van Praag. Vorher KNVB-Generalsekretär Harry Been und ein gewisser Henk Kesler.

Für mich wirkt das alles immer noch wie Hinhaltetaktik. Wenn der FC Bayern sich sicher ist und auch alle juristischen Fachberater, dann sollte man einfach klagen. Zack. Wenn man sich aber nicht sicher ist und die Holländer tatsächlich Recht haben – was ich mir auch kaum vorstellen kann – dann sollte man das Thema möglichst bald beenden. So oder so.

P.S. Auf der Wikipedia-Seite des KNVB wird man auch nicht schlauer. Da stehen nur Michael van Praag und Harry Been. Was haben van Oostveen und Kesler also zu melden?

Na laut KNVB-Webseite ist van Oostveen Chef der „Businessunit Betaald Voetbal“. Na dann.

Das zweitwichtigste Spiel der Saison

Neben einem Sieg gegen die Pfälzer ist das Spiel gegen die Hamburger für mich das wichtigste Spiel der Saison. Beides hat fan-historische Gründe.

Das erste Spiel ging ja schon mal in die Hose. Das zweite hat auch keine extrem guten Vorzeichen zu bieten.

Unser FC Bayern befindet sich aktuell nicht wirklich in Bestform. Weder personell noch in jedweder anderen Form. Wenigstens gewinnen wir wieder. Immerhin.

Der Hamburger SV ist zum einen tabellarisch fünf Plätze besser und zum anderen mit überwiegender Top-Elf am Start (entscheidend fehlt wohl nur Elia, wenn ich das korrekt überblicke).

Der FC Bayern hat da wesentlich mehr zu bieten. Auf der Verletztenliste. Zum Beispiel das europäische Top-Flügel-Paar Ribéry und Robben, 2/3 des Sturms (Olic & Klose), die Hälfte der etatmäßigen Abwehr (Contento, van Buyten plus Breno) und als i-Tüpfelchen unser Capitano und Leader van Bommel.

Toll.

Andererseits hat es unsere B-Mannschaft geschafft, sich das Glück zurück zu erkämpfen. Besser als andersherum.

Und obwohl es aktuell (noch) fünf Plätze Rückstand in der Tabelle sind, sind das auch nur drei Punkte. Gewinnen wir in Hamburg mit zwei Toren Unterschied überholen wir die Hanseaten – so ist eben diese Saison.

Ist Petric jetzt eigentlich im Kader, oder nicht?

Davon hängt wohl auch einiges ab – oder ist er heuer nicht mehr der Faktor der letzten Heimspiele gegen uns?

Apropos Vergangenheit.

Nachdem die Gesamtserie der Rauten-Kicker gegen uns ja gerissen ist, bleibt ihnen trotzdem noch die Heimserie. Eben diese beiden Petric-1:0-Siege in Folge.

Nur zwei Spiele, sicher, aber für viele HSVer Balsam auf die jahrzehntelang gepeinigte Statistiker-Seele.

Noch einmal Apropos.

Seit langer, langer Zeit versuche ich mehr Struktur in meine Beiträge zu bekommen. Historisch gesehen. Zum Beispiel eine Auflistung aller Blog-Beiträge pro Verein über die Jahre.

Für die HSV-Heimspiele gegen uns will ich das hier mal machen.

Saison 2009/10: 26.09.2009 HSV – FC Bayern 1:0 (0:0), Torschütze: Petric
Saison 2008/09: 30.01.2009 HSV – FC Bayern 1:0 (1:0), Torschütze: Petric
Saison 2007/08: 02.09.2007 HSV – FC Bayern 1:1 (0:0), Torschützen: Zidan / Klose
Saison 2006/07: 25.11.2006 HSV – FC Bayern 1:2 (1:0), Torschützen: van der Vaart / Makaay, Pizarro
Saison 2005/06: 24.09.2005 HSV – FC Bayern 2:0 (1:0), Torschützen: van der Vaart, Trochowski [*]
Saison 2004/05: 07.08.2004 HSV – FC Bayern 0:2 (0:1), Torschützen: Ballack, Deisler

Schon lustig, was man über die Jahre so raushaut…

Ansonsten: Auf geht’s, Ihr Roten!

[*] Da war ich doch tatsächlich im Urlaub, also sowas.

Weisheiten #149

„Die Ausführungen des ehemaligen CEO des holländischen Verbandes, wie sie in den Medien widergegeben wurden, empfinde ich als peinlich und äußerst niveaulos, ja geradezu lächerlich. Ich bedauere sehr, dass die Diskussion nicht auf medizinisch fachlicher Ebene geführt wird, sondern auf eine armselige, persönliche Ebene abgeglitten ist. Dies geht mir zu weit. Es zeigt die offensichtliche Ohnmacht gegenüber meinen fachlichen Argumenten.“

Bayern-Doc Müller-Wohlfahrt, Arzt und Buchautor

Der Anfang einer Wende?

Anfangs sah es nicht gut aus. Das Spiel gegen die Hannoveraner. Dann plötzlich das 1:0 für die Bayern nach der besten Aktion des Spiels.

Dieses 1:0 wirkte auf Mario Gomez im speziellen und den FC Bayern im Allgemeinen wie eine Befreiung. Phasenweise.

In diesen Zeiten ist man mit wenig zufrieden.

Ein Arbeitssieg ist genauso ein Sieg, der mit drei Punkten belohnt wird, wie ein 7:0-Zaubererlebnis.

Und ein Arbeitssieg war es. Nicht weniger wurde erwartet, nicht mehr wurde geliefert.

Was war (immer noch) schlecht?

– Die allgemeine Verunsicherung vor dem 1:0

Lahm

Kroos auf der „falschen“ Position

– Braafheid!

Was aber war (schon wieder) gut?

– Timoschtschuk!

– Gomez Wille

– Müllers Reserve-Batterie

Das ist doch schon mal was. Persönlich war ich zwar erstaunt, dass derTimo tatsächlich so gut auf der IV-Position spielte (lag das wirklich nur an den geringen Erwartungen?), wenn ich dies auch erhofft hatte, gleichwohl zeigte sich auch an seiner Person, dass es durchaus Sinn machen kann, den einen oder anderen Guten in der Hinterhand zu haben, wenn van Gaal mal (nominell) eine gesamte Mannschaft fehlt.

Kein Mensch weiß, ob diese Entwicklung bei Timoschtschuk oder Gomez anhält, bzw. so weitergeht, aber aktuell ist sie Gold wert, denn in jeder Hinsicht war das Spiel von gestern ein Tanz auf der Rasierklinge.

Erstens musste ein Sieg her, sonst hätte man sich vom Ziel Meisterschaft tatsächlich verabschieden müssen und zweitens gab es zu dieser Aufstellung keiner Alternative, wenn wir uns die Bank anschauten. Da durfte nix schiefgehen.

Klar. Herrn Schweinsteiger habe ich aus obiger Positivliste herausgenommen, denn sein Einsatz (und das zeigte er auch nach seiner Einwechslung) steht ohnehin außer Frage wenn er fit ist.

Nein. Insgesamt bin ich zufrieden. Und der einzige echte Schwachpunkt (neben Herrn Lahm, aber der scheint ja unantastbar) wurde mit der Auswechslung Herrn Braafheids behoben.

Ist dies nun die so herbeigesehnte Wende?

Es ist zumindest besser als umgekehrt. Vollends auf der Spur sind wir aber erst wieder mit Siegen in Hamburg und gegen Freiburg (von Cluj rede ich mal jetzt gar nicht erst, denn die CL scheint weniger Probleme zu bereiten, als die Bundesliga). Mit Siegen gegen diese beiden – vor uns liegenden Teams – könnten wir den Abstand zum vorrangigen Ziel Platz 3 (4 Punkte) mal spürbar verringern.

Ferner wäre das eine Serie, die es dringend bräuchte. Für das aktuelle Team und als Basis für die Ex-Verletzten, die in den nächsten Tagen und Wochen mehr und mehr in den Kader zurückkehren werden.

Der Schlussspurt bis zur Winterpause (hört sich zwar komisch an, aber tatsächlich gibt’s jetzt keine Länderspiel-Unterbrechung mit Verletzungspotential mehr (oder?!)) ist eröffnet.

Gibt’s sonst noch was zum Spiel zu sagen?

Auf sie mit Gebrüll. Die Holländer.

Klar. Wenn es um das Thema FC Bayern geht, hat jeder was zu melden. Sportjournalisten, Blogger, Twitterer. Und fast jeder hat so seine Schublade.

Wird es kontrovers, macht es noch viel mehr Spaß.

Und kontrovers ist es heuer mal wieder. Aufgrund des Saisonstarts. Aufgrund der Verletzten. Und überhaupt.

Aber versuchen wir doch einfach mal all das außen vor zu lassen. Selbst wenn es schwer fällt.

Hauptsächlich geht es mir hier um das Thema Verletzungen.

Den ersten Schock erlitten wir im Rahmen des Oberschenkels des Sportskameraden Robben.

Das Thema ist noch nicht ausgestanden und offenbar werden hier irgendwie ordentliche Gerichte ins Spiel kommen. Der KNVB sieht sich auf der sicheren Seite. Abwarten.

Hat man dieses Thema aber im Hinterkopf – aus Bayernsicht hat hier ein verletzter Spieler bei der WM gespielt und sich somit eine noch größere Verletzung zugezogen – dann kann man doch vielleicht die eine oder andere Reaktion aus dem FC Bayern-Umfeld rund um die Verletzung unseres Kapitäns Mark von Bommel ein wenig nachvollziehen, oder?

Nicht? Dann besser jetzt aufhören mit dem Lesen.

Mark van Bommel ist im ersten EM-Qualifikationsspiel gegen Moldawien auf sein lädiertes Knie gefallen. Daraufhin – mit dem Fall Robben im Hinterkopf – wollte der FC Bayern (van Bommels Arbeitgeber) kein Risiko eingehen und seinen Spieler zwecks Untersuchung nach München zurückbeordern.

Spätestens nach der verharmlosenden Aussage von van Bommels Schwiegervater wurden die Reaktionen des FC Bayern von den obigen üblichen Verdächtigen nur noch belächelt. [1]

„Es ist nichts kaputt in Marks Knie. Es handelt sich um eine kleine Schleimbeutelentzündung am rechten Knie. Die hat er schon einige Wochen.“

Von KNVB-Chef Bert van Oostveen wurden wir ob dieser Pressemitteilung gar als asozial beschimpft.

Das Blatt wendete sich imho erst, als van Bommel dann tatsächlich schwerer verletzt vom Länderspiel zurückkehrte. Wie eben von uns Bayern befürchtet.

Der Spieler hat sich […] einen Faszienriss mit ausgedehntem Hämatom (Bluterguss) im rechten Knie zugezogen. Der Bluterguss musste von unserem Klub-Arzt heute auf Grund dieser Verletzung punktiert werden, dabei wurden 25 ml Blut aus dem Kniegelenk entfernt. Mark van Bommel wird wegen dieser Verletzung fünf Tage absolute Ruhe benötigen und muss sich danach an weiteren fünf Tagen einer Bewegungstherapie unterziehen.

Soso. Also nur eine kleine Schleimbeutelentzündung.

Ich will hier nicht die uralte Diskussion weiterführen, dass man sich Nationalspieler auch leisten können muss und dass Vereine, die mehr Nationalspieler beschäftigen, kaufen oder selber ausbilden, hier eben ein höheres Risiko tragen als Vereine, die kaum Spieler für deren Verbände anbieten.

Es geht mir ausschließlich darum, was der holländische Verband und die Verantwortlichen (Mediziner) rund um die holländische Nationalmannschaft hier für ein Spiel betreiben. Da werden angeschlagene Spieler eingesetzt, die sich bei der Gelegenheit aber mal richtig verletzen und anschließend wieder bei uns vor der Tür abgelegt. Vielleicht, damit wir sie dann bis zum nächsten Länderspiel wieder fit bekommen?

Waren so nicht auch Rummenigges Worte?

„Leider ist nun genau das eingetreten, was wir schon vor dem EM-Qualifikationsspiel Niederlande – Schweden am Dienstag befürchtet hatten […] Es wäre verantwortungsvoll gewesen, wenn Mark van Bommel schon gestern nach München zurückgekehrt und von unserem Klub-Arzt Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt diagnostiziert und behandelt worden wäre. Stattdessen wurde einmal mehr der Beweis erbracht, dass ein Verband ausschließlich seine eigenen Interessen vertritt – und dabei sogar eine Gesundheitsgefährdung der Spieler in Kauf nimmt.“

Diese Meinung hat der FC Bayern übrigens doch nicht exklusiv.

„In dem Fall müssten Verein wie Verband sagen: Dann spielt er halt nicht. Aber die Niederländer handeln nach dem Motto: Nach uns die Sintflut. Damit verletzten sie die Verpflichtungen nationaler Verbände gegenüber FIFA und abgebendem Klub. […] Wir haben dieses Problem in der Tat nur in Holland, wo Spieler ohne Rücksicht auf Verluste für die nächste Begegnung fit gemacht werden. Ansonsten wird damit offensichtlich verantwortungsbewusster umgegangen.“

Vielleicht aber doch auch in anderen Ländern und mit anderen Bundesligateams.

Zurück zum roten Faden. Der holländische Verband.

Wären wir Bayern ob all dieser Verletzungen und Verhaltensweisen nicht ohnehin schon geladen, müssen wir uns immer weiter provozieren lassen.

„Wir saßen in der Klinik von Klubarzt Müller-Wohlfahrt. Er sprach nur mühsam Englisch und wiederholte eigentlich nur seinen einen Spruch, dass Muskelverletzungen nur durch Ruhe auskuriert werden können. Das stünde auch in diesem berühmten Buch, sagte er stets. Wer denn das berühmte Buch geschrieben habe, fragte ich ihn. ‚Ich natürlich‘, antwortete er. Bert van Oostveen hatte danach Probleme, ihn ernst zu nehmen.“

So Henk Kesler, Vorgänger von Bert van Oostveen. Diese Worte sprach er im Nachgang der Fifa-Auszeichnung des „KNVB mit dem MEDICAL CENTRE OF EXCELLENCE AWARD“ („Wir haben eine Kopie der Auszeichnung sofort nach München geschickt.“).

Wie lange ist Müller-Wohlfahrt jetzt eigentlich schon als Mediziner tätig? Nicht nur für den FC Bayern, sondern auch für die deutsche Nationalmannschaft? Nicht nur für Fußballer?

Und? Hat er in all den Jahren bei irgendwelchen Sportlern 5cm große Löcher übersehen?

Ganz im Ernst: Bin ich der einzige Bayern-Fan dem bei so was das Messer in der Tasche aufgeht?

[1] Selbst wenn van Bommel zuvor schon eine Verletzung hatte, mit der er beim FC Bayern gespielt hat, muss der FC Bayern das gewusst, bzw. die Ärzte ihn behandelt haben. Falls er dies verschwiegen hat, müsste man mit ihm auch mal ein Wörtchen reden. Im Rahmen der Pressemitteilung ging es aber um die Verschlechterung seines Zustandes (-> Faszienriss) und die Absicht der Holländer ihn trotzdem spielen zu lassen.

Die bayerischen Blagen auf Klassenfahrt in Holland

Vor lauter iPhone kam ich in den letzten Tagen kaum zum Bloggen. Dann las ich das hier, das hier, das hier und zum Überfluss noch sowas und sowas.

Schön.

Versuchen wir mal all die Polemik und Emotion außen vor zu lassen. Aber wie kann es sein, dass der niederländische Fußballverband nach der Robben-Geschichte jetzt ein zweites Mal einen (scheinbar) verletzten Spieler spielen lassen will?

Sicher. Im Falle Robben, war der Spieler ja aus Sicht der Niederländer gesund. Darüber wird sich aktuell gestritten. Vielleicht weil er nur vor und nach der WM verletzt war. Oder so. Egal.

Und jetzt also Bayern-Kapitän van Bommel?

Oder ist das alles doch nur halb so schlimm und van Bommel ist „fit“? Wird allenfalls nach seiner Rückkehr nach München als verletzt eingestuft und fällt dann – beim FC Bayern – ein paar Spiele aus?

Ach nein, ich wollte die Polemik ja außen vor lassen. So wie in der Replik an meinen verehrten Schalker Kollegen…