Road to Munich: SSC Neapel – FC Bayern

Es sind ja Fußballer – irgendwo auch Menschen.

So unser aller Trainer nach dem Spiel seiner Mannschaft in Neapel.

Wo er Recht hat, hat er Recht. Und ganz ehrlich: Ging seit diesem Spiel nicht zweimal schon wieder die Sonne auf? Die Welt ging als nicht unter? Verrückt.

Hätte uns jemand zum Zeitpunkt der Auslosung gesagt, dass wir zur Halbzeit dieser „Todesgruppe“ mit sieben von neun Punkten und Abstand an der Tabellenspitze stehen würden, hätten wir doch sofort unterschrieben, oder?

Natürlich kann man erwähnen, dass

– Herr Gomez besser keine Elfmeter mehr schießt

– Herr Lahm phasenweise einen rabenschwarzen Tag hatte (gemessen an den Spielen in dieser Saison)

– Herr Badstuber rund um sein Eigentor fahrig wie zu schlimmsten LvG-Zeiten wirkte

– Herr Müller vier Meter vor dem fast leeren Tor auch mal den Ball in die Maschen dreschen darf

– DonJupp im Rahmen dieser eher mäßigen zweiten Halbzeit durchaus mal den einen oder andere Wechsel vornehmen darf

Alles richtig.

Man sollte dabei aber nicht verschweigen, dass wir sicher nicht erwarten können, dass unsere Bayern jedes Spiel zu 100% konzentriert und fehlerlos über die Bühne bringen werden.

Wie sollte man diese extreme 180-Grad-Wendung zur letzten Saison auch erklären?

Demut ist angesagt.

Dafür, dass es bislang so gut lief und wir eine recht gute Ausgangssituation haben. Überall.

Was wäre denn in der letzten Saison passiert?

Da hätten wir – mit Sicherheit – dieses Spiel verloren.

Wir hätten ebenso viel Dominanz und Ballbesitz besessen, allerdings viel weniger Torchancen herausgespielt. Und der Gegner hätte gegen eine verunsicherte Bayern-Defensive leichtes Spiel gehabt.

Stattdessen brachte es Neapel über 90 Minuten fertig, nur zwei zählbare Torschüsse zu erzielen. Zwei. Und bin ich mir nicht sicher, ob der Schuss vor dem Eigentor schon dazu zählt.

Überhaupt, das Gegentor.

Einmal stimmt die Zuordnung auf der Lahmseite nicht. Und Herr Badstuber rutscht dann auch noch in diese Flanke/Torschuss und fälscht so den Ball – den Herr Neuer sicher gefangen hätte – unhaltbar ab.

Dumm gelaufen.

Hat uns Neapel deshalb überrannt?

Neapel hat in Manchester einen Punkt geholt. In dem Stadion, vor dem jetzt einige Fans schon wieder Angstzustände bekommen (also vor dem Spiel).

Ja, Himmel. Sind wir der FC Bayern oder der FC-nach-einem-schlechten-Spiel-stellen-wir-sofort-den-Spielbetrieb-ein?

Das Spiel in Hoffenheim war schlecht, weil wir Bayern nach dem ManCity-Spiel körperlich wie mental nicht auf der Höhe waren (wer von uns ist Profi-Fußballer und kann nachempfinden, wie das vom Kopf her abläuft? Erst 2:0 gegen ManCity und dann zur TSG Hoffenheim?!).

Das Spiel in Neapel war schwierig, weil wir uns – wie von mir immer wieder erwähnt – selbst geschlagen haben.

Oben steht es. Schießt Schweinsteiger oder wer auch immer den Elfer, führen wir 2:1 und Neapel kommt imho nicht mehr zurück. Verwandeln wir nur eine dieser mehr als guten Chancen in den ersten starken 30 Minuten, reden wir über dieses überhaupt nicht mehr.

Jetzt also alle bitte mal locker durch die Hose atmen und auf das Rückspiel freuen (mache ich nämlich, da ich vor Ort sein werde).

Neapels Abwehrchef ist gesperrt, wir spielen in München und dort habe ich auch noch nie einen Laserpointer gesehen…

Und weil wir schon einmal dabei sind, das Gute im Schlechten zu sehen:

Herr Kroos war stark, sein Tor und die Ballannahme Weltklasse. Ebenso rettete unser Ukrainer Herrn Schweinsteiger den Hintern, weil dieser mit der 90-Minuten-Manndeckung so seine Probleme hatte.

Insgesamt bleibt nach diesem Spiel nur ein Motto:

Mund ab- und am Sonntag Hannover wegputzen.

Da sind noch mehrere Rechnungen offen.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Der Unterschied zwischen Champions League und zweiter Liga

Wie erwähnt habe ich vom Gastspiel meiner Bayern beim FC St.Pauli keine Livebilder gesehen. Allein ein Liveticker stand mir über das iPhone zur Verfügung.

Bis zum 2:0 und zur Halbzeit bekam ich noch einigermaßen was mit. Das Endergebnis dann aber erst wieder als es wirklich feststand.

8:1. Auswärtssieg-Rekord für den FC Bayern.

Meine Güte, was ist denn in diesem Spiel passiert?

Die Berichte (aufgezeichnet das volle Programm auf allen Kanälen) sprachen eine deutliche Sprache, aber wie groß war denn da bitte der Unterschied zwischen beiden Mannschaften? Wieso meine leichte Unsicherheit vor dem Spiel und was hat so eine Mannschaft in der Bundesliga zu suchen?

Oder war es einfach nur Glück, dass St.Pauli neben den zuvorigen Rekordhaltern aus Mönchengladbach (1:7 gegen den FC Bayern 1979) den schwärzesten Tag ihrer Bundesliga-Geschichte erwischte?

Keine Ahnung. Aber mir soll es recht sein.

Die Jagd nach dem dritten Platz – unserer Meisterschaft 2011 – fing an mich wirklich anzunerven. Und Hannover ist ja dann nun endlich eingebrochen. Wurde auch Zeit. Für meine Nerven.

Überhaupt sind jetzt die meisten Dinge geklärt. Schlecht für den Boulevard, gut für mein Wohlbefinden.

Natürlich gibt es in den Reihen der Bayern jetzt wieder ein paar Optimisten, die – kaum hat man den „größten Erfolg des Jahres“ erzielt *hüstel* – noch eine Etage noch oben schauen. Aber mal ehrlich: Glaubt irgendjemand ernsthaft, dass im Spiel des SC aus Freiburg gegen den Wortmarken-geschützen ewigen Vizemeister auch nur irgendwas schief geht?

Wenn Freiburg mit Trainer Dutt – angehender Leverkusen-Trainer – gegen Bayer gewinnt, dann muss Dutts zukünftiger Verein am Ende doch noch in die „unsichere“ Championsleague-Qualifikation. Und das wo Dutts aktueller Verein aber so mit rein gar nichts mehr was am Hut hat. Allenfalls noch die Torjäger-Kanone zu holen. Kunststück, wo doch Cissé schlappe fünf(!) Tore Rückstand auf den Sportskameraden Gomez hat.

Für mich ist der Drops hier gelutscht und am Ende des Tages tut der FC Bayern, seine Spieler, seine Trainer, Funktionäre und auch seine Fans (aller Lager) gut daran, sich ein wenig demütig zu zeigen, dass es uns nach dieser Saison noch vergönnt war, weiterhin von einer möglichen Qualifikation für die nächstjährige Championsleague-Saison zu träumen.

Danke dafür. Wem auch immer dieser Dank gebührt.

Muss ich was zum Spiel selbst oder seinen Protagonisten sagen?

Es würde mir schwer fallen. Denn die üblichen Zusammenfassungen waren schon damit ausgelastet nur bloß alle Tore zeigen zu können, da blieb kaum noch Platz für Analysen. Kurzum: Ich bin auf meine User angewiesen. Gab es etwas Außergewöhnliches zu berichten? Irgendetwas, das ich wissen müsste?

Ich denke nicht, oder?

Gegen einen Gegner, der offenbar so dermaßen desolat drauf war, braucht man ja wohl keinen Bayern-Spieler zu kritisieren, oder?

Für mich wirkte das in der zweiten Halbzeit wie der FC Gnadenlos, der auf einen willenlosen Gegner losging und mit ihm Katz und Maus spielte. Also mal so richtig.

Nein. Mir geht es gut mit dem, was jetzt unter dem Strich herausgekommen ist. Komisch eigentlich. Aber in dieser Saison der Berg- und Talfahrt ist man bescheiden geworden. Und wenn es denn mit der Auslosung für die Championsleague glatt über die Bühne geht, dann sollte der Flurschaden dieser Spielzeit begrenzt worden sein.

Gut.

Nicht mehr und nicht weniger.

Ansonsten ist diese Saison dann nächste Woche endlich zu ende und wir beschäftigen uns ausschließlich mit all den wilden Transfergerüchten rund um unseren FC Bayern. So bekommt man auch eine Sommerpause rum.

Feels like 2007.

Update: Ups. Der Qualifikationsmodus ist dann doch kein solcher Selbstgänger mehr, wie bei unserem letzten Mal. Mhm.

Die Berg- und Talfahrt geht weiter bis zum Schluss

So spät war ich schon lange nicht mehr dran. Ist ja fast wie früher, als wir Fußballblogger noch unter uns waren und man frühestens am Montag mal entspannt daran dachte was zu denken. Und zu schreiben.

Vergangenheit.

Ebenso wie bald hoffentlich diese Saison.

Mich macht diese ewige Berg- und Talfahrt fertig.

Vor allem, weil man dann immer wieder Angst haben muss, dass nach einem fulminanten Spiel wie am Samstag gegen Schalke ein schrecklich erbärmlich Spiel in Hamburg beim dortigen FC St. Pauli folgen wird, folgen muss.

In den letzten Wochen war es immer so. Ob unter van Gaal oder eben unter dem Sportskameraden Jonker.

Nein, das war jetzt gemein. Prinzipiell gefällt mir das unter ihm schon besser als während des späten van Gaal.

Der Unterschied zwischen dem Remis in Frankfurt und den spektakulären Siegen gegen Leverkusen und Schalke sind einfach die frühen Tore. Oder etwa nicht?

3:1 nach 20 Minuten ist einfach mal ’ne Hausnummer. Und wären die Bayern bei den Daum-Kickern in der Anfangsphase ähnlich agil und zielstrebig gewesen, dann hätten wir uns die letzte Woche der Desillusionierung sparen können.

Sicher. Herr Robben stand mal wieder im Bayern-Trikot auf dem Platz.

Aber erstens fehlte er auch gegen Leverkusen und zweitens war in der zweiten Halbzeit da schon viel weniger Pracht.

Ich glaube auch für ihn wird es Zeit. Das wir die Saison abpfeifen und dann eine lange Sommerpause folgt. Echt jetzt.

Und obwohl ich eigentlich recht leer bin, will ich mich doch mal kurz zum Spiel und dem Drumherum auslassen.

Wie schon angedeutet ist geteiltes Leid, halbes Leid. Und so freute ich mich ja wie Bolle, dass gerade in dieser Phase unser Tweetpass anstand.

Sehr gut. Mal ohne Rücksicht auf Verluste beim Spiel mitgehen und ausflippen – das war schon nicht schlecht. Hat auf jeden Fall Spaß gemacht. Und man twittert während eines Spiels gleich viel weniger…

Die Mit-Tweetpass-Ianer sahen das wohl ähnlich und so war der späte Nachmittag und Abend eine rundum runde Sache. Gerne wieder.

Gerne wieder (und vor allem in den letzten beiden Spielen der Saison) darf der eine oder andere Bayern-Akteur so agieren wie gegen die Königsblauen. Das hatte – vor allem in der ersten Halbzeit – schon etwas sehr bitteres im Nachgang. Von wegen, ach was wäre bloß möglich gewesen, wenn…

Egal. Geschichte. Man war ja selber schuld. Denn dass wir derlei im Tank haben, haben wir ja nicht nur einmal bewiesen, allein, wie haben es nie so richtig durchgezogen und dafür können wir auch niemanden anderen als uns selbst verantwortlich machen.

Bei den Münchnern musste man nach dem Spiel im Grunde fast jeden Akteur loben. Selbst Herrn Badstuber, der seine Nervosität später in den Griff bekam und selbst unseren holländischen Flügelflitzer, der im Gegenzug mehr und mehr Frische und Gefährlichkeit zu verlieren schien. In der Summe stimmte es und das war mehr als genug.

Am Ende gibt es dann – wie immer – die 1-Mio-Euro-Frage: War Bayern so stark oder Schalke so schwach? Antwort: Beides.

Auf Schalker Seite ragte – wie so oft – eigentlich nur Herr Neuer hervor. Nicht so eklatant wie unter der Woche gegen ManUtd. aber immerhin noch so sehr, dass man – als Neuer-im-Sommer-2011-im-Bayern-Trikot-Befürworter – seine wahre Freude an ihm haben konnte. Schon wieder.

Dem Tweetpass war es ein Fest jedes Gegentor und jede Parade mit jeweils einer Mio. Euro Ablösesumme gegenzurechnen…

Ebenfalls nicht – wenn in unserer Lokalität auch schwer zu verstehen – war die, zur Abwechslung auch mal hörbare Gegenbewegung im bayerischen Fanlager. Gegenwind für die Ultras, die Schickeria? Das ist das noch erleben darf. Bemerkenswert.

Aber das war bestimmt nur eine kleine (leider akustisch nicht ignorierbare) Minderheit, liebe Ultras, gelle?!

Ferner muss ich – entschuldigt Leute – schon ein wenig schmunzeln, wenn ich jetzt Kommentare von Ultra-Sympathisanten lese und höre, die sich über die „noch nie zuvor erlebte Aggressivität gegenüber den Neuer-Gegnern“ beklagen. Geradezu putzig, wenn man die „Gewalthistorie“ der Ultras der letzten Jahre (nicht nur bei uns) betrachtet…

All dies – so zumindest meine Hoffnung – wird sich in dieser Sommerpause und in diesem Herbst (insofern sich unter DonJupp dann was Neues entwickelt) auflösen. Also diese innere Unruhe im Verein. Klar, die Rädelsführer in Ultra-Fan-Kreisen werden sich niemals von ihrer Ideologie lösen, aber das müssen sie ja auch nicht. Niemand ist gezwungen, sich von Argumenten leiten zu lassen. Man kann all das auch auf Emotionen aufbauen. Ich bin wie immer in der Mitte.

Und aus diesem Grunde freue ich mich dieser Tage über die Gesamtsituation, selbst wenn ich noch ein leichtes Zucken verspüre, wenn ich an unsere Tal- und Bergfahrt denke. Aber inzwischen reicht uns ja ein Remis in Hamburg und ein Heimsieg gegen VfB. Wenn Hannover alles gewinnt. WENN.

Aber dieses Wort ist mir in dieser Saison zu sehr strapaziert worden. Vor allem beim FC Bayern. Von daher: Schluss damit.

Weniger Sprüche, mehr trainieren, Pauli putzen und sonst nix.

In diesem Sinne: Auf geht’s, Ihr Roten!

Angst essen Championsleague auf oder Ihr seid uns was schuldig!

Die letzten drei Spieltage dieser merkwürdigen Saison stehen uns bevor. Und mit „merkwürdig“ meine ich nicht (nur), dass mein FC Bayern nicht ganz oben in der Tabelle steht, sondern dass sich doch tatsächlich bis zum Saisonende die Überraschungsteams gehalten haben.

Mehr oder weniger.

Aber das ist nicht mein Thema.

Mein Thema ist das letzte verbliebene Ziel des FC Bayern. Platz 3 zu erreichen (wie groß wäre eigentlich das Gelächter in der Bundesliga, wenn der FCB P3 schafft, aber dann in der Qualifikation scheitert?!).

Hannover 96 ist diesbezüglich unser letzter, aber hartnäckigster Konkurrent. Schlimm genug, ist aber so und muss man gefälligst endlich mal akzeptieren und ernst nehmen! Es nicht zu tun, hat uns offenbar auf diese seit Wochen andauernde Achterbahnfahrt gebracht.

Wir haben nach unserem Remis in Frankfurt nun wieder einen Punkt Rückstand auf P3. Einen! Bei noch neun zu vergebenden Punkten.

Aus Sicht eines FC Bayern ist das ein Witz. Aber erstens ist der aktuelle FC Bayern nicht der FC Bayern der Vergangenheit und zweitens ist Hannover ja offenbar so dermaßen stabil, dass es schmerzt. Und zwar uns.

Zum Restprogramm.

FC Bayern

Schalke (H, Platz 10)
St. Pauli (A, 18)
Stuttgart (H, 13)

Hannover 96

Mönchengladbach (H, 17)
Stuttgart (A, 13)
Nürnberg (H, 6)

Wenn ich das lese, schießen mir extrem viele Gedanken durch den Kopf.

  1. Ihr seid uns was schuldig, Gladbach und Nürnberg!
  2. Nominell hat Hannover das schwierigere Programm.
  3. Punkt 2 ist irrelevant, da die Leine-Kicker extrem stabil scheinen.
  4. Die Chance, dass Schalke am Samstag mit den Gedanken in Manchester weilt, ist Rufen im Walde, oder?
  5. Das Robben ein Faktor in den letzten drei Spielen ist müssen wir hoffen, oder?
  6. Müssen wir ferner hoffen, dass St. Pauli nächste Woche schon abgestiegen und Stuttgart gerettet ist? Ich befürchte das Gegenteil. Zumindest nicht mehr oder weniger schwierig als die H96-Spiele gegen Gladbach und Stuttgart.
  7. Die Clubberer sind wie sie sind. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die sich immer noch darüber amüsieren, dass sie es waren, die mit dem Remis unseren Trainer gestürzt haben. Wenn es darauf ankommt, dass sie gegen Hannover nicht punkten und somit uns Bayern aus der CL kicken, dann wird das passieren. Meiner Meinung nach. Clubberer sind so.
  8. Restprogramm-Berechnungen bringen Unglück.

Am Ende des Tages bin ich bei diesen Überlegungen so schlau als wie zuvor.

Um neun Punkte aus drei Spielen kommen wir wohl nicht herum. Und da wiederholt man sich dann gerne: Wenn wir diese drei Siege gegen Gegner wie Schalke, St. Pauli oder Stuttgart nicht holen, haben wir in der europäischen Königsklasse auch nix zu suchen, korrekt?

Andererseits.

Bringt es uns um, wenn wir Europa League spielen „müssen“? Geht dann Welt unter? Offenbar nicht. Und so sollte man das auch sehen. Dort treffen wir im nächsten Frühjahr ja dann den BVB wieder. Oder Schalke. Und auf Sky wäre ich dann auch nicht angewiesen.

Man kann diese Bayern-Saison also auch positiv sehen. Irgendwie.

Die hessische Bestie bleibt unbesiegt oder Nein, wir sind selber schuld

Spielberichte direkt nach Abpfiff sind so eine Sache bei mir. Gut, weil man sie dann aus dem Kopf hat. Schlecht, weil diese dann eher emotional gefärbt sind.

Nun. Es ist wie es ist. Ich bin wie immer spät dran. Andererseits ist das ja inzwischen regelmäßig so und Zeit zum Nachdenken hat man so auch noch. Gut.

Auf diese Weise sieht man das alles viel differenzierter.

Ich verzichte auf Tiraden gegen die Frankfurter Eintracht, auch wenn dieses Spiel ein Rückfall in längst vergangen geglaubte Zeiten war.

Ich verzichte darauf, dem Schiedsrichter die Schuld am Punktverlust und dem damit verbundenen Abrutschen auf Platz 4 zu geben.

Wozu auch? Es gibt klare Gründe dafür, dass wir da stehen, wo wir stehen und eben auch für das Remis gegen die Daum-Kicker.

Wir! Wir selbst sind der Grund dafür.

Was soll ich den Frankfurtern die Schuld dafür in die Schuhe schieben? Die freuen sich einen Ast ab, dass sie uns mit ihren limitierten Mitteln einen Punkt abtrotzten.

Wir sind dafür verantwortlich, dass wir es erstens zugelassen haben, dass Frankfurt in Führung gehen konnte und wir sind dafür verantwortlich, dass wir es nicht geschafft haben, dieses Spiel zu drehen.

Es brauchte einen Elfmeter, um in diesem Spiel ein Tor zu erzielen. Noch dazu einen Elfmeter, der von allen drei elfmeterreifen Situationen der diskussionswürdigste war. Das Handspiel zuvor war mehr Hand als vieles, was ich vorher diesbezüglich gesehen habe und auch das Foul zuvor konnte man als solches erkennen.

ABER was ist das inzwischen mit meinem FC Bayern, das wir uns an solchen Dingen hochziehen müssen?

Leute, wir sind der FC Bayern – warum belassen wir es nicht einfach dabei und spielen weiter auf Sieg, beziehungsweise laufen, rennen und beißen? Solange, bis wir diese notwendigen und von mir aus dreckigen Tore schießen?

Nein. Wir lamentieren. Und drehen Pirouetten im hessischen Strafraum. Anstatt einfach aus vollen Rohren da weiterzuballern, wo wir gegen Leverkusen aufgehört haben.

Herr Kroos – zum Beispiel – hatte seinen stärksten Auftritt nach dem Spiel. An den Mikros der Medien.

Er sprach von fehlendem Selbstvertrauen. Bei sich. Und wohl seinen Kollegen. Pfff.

Erstens. Weshalb darf überhaupt jemand wie Herr Kroos was sagen? Weil niemand anderes wollte? An seiner Leistung (in diesem Spiel und in der Saison) kann es nicht gelegen haben.

Zweitens. Was war dann bitte in letzter Woche los? Gegen Vizekusen? Alles nur Zufall?

Mich würde wirklich mal interessieren was hier während der Woche passiert ist oder weshalb wir (Bayern-)Fans in dieser Saison mit dieser Berg- und Talfahrt „gequält“ werden.

Dabei geht es mir gar nicht so sehr darum, dass wir hier mit einer ehemaligen grauen Maus wie Hannover um das Championsleague-Ticket kämpfen (müssen) und dass die ums Verrecken nicht abfallen wollen, nein, es geht mir darum, dass ich nach JEDEM Spiel, dass uns auf Platz 3 bringt, die gleichen verbalen Jubelorgien höre und nach JEDEM Spiel, dass uns wieder auf Platz 4 zurückfallen lässt das Pendant.

Das ist für mich zunehmend unerträglich, was die Herren Lahm und Co. da so in die Mikros ablassen.

Keine Ausreden mehr. Hieß es. Nach dem Rausschmiss van Gaals. Zum Saisonende. Und direkt.

Ein Spiel gegen Leverkusen, das Hoffnung auf mehr machte. Sogar ohne Herrn Robben.

Und dann in Frankfurt ein Fußball, der an übelste van Gaal – Zeiten erinnerte.

Obwohl, einen Unterschied gab und gibt es.

Die Defensive steht seit Jonker – meiner Meinung nach – stabiler. Und das ist schon einmal ein Fortschritt. Hört sich komisch an, vor allem, wenn man an die Chance von Herrn Gekas denkt. Aber was Lahm, Contento und vor allem van Buyten und Gustavo abliefern ist aller Ehren wert. Über weite Strecken des Spiels haben sie die meisten Angriffe der Hessen abgefangen und gaben so dem Spiel der Bayern von hinten Sicherheit.

Haben denn alle schon wieder vergessen, wie offen unsere innere Verteidigung noch vor Wochen war?

Wie auch immer. Unsere Defensive ist aktuell nicht (mehr) unser Problem. Es ist die Offensive. Und die Vorwärtsbewegung.

Von Hannover – unserem CL-Gegner – ist überliefert, dass deren Trainer das Umschalten von Defensive auf Offensive, sprich, die Konter, trainieren lässt. Herr Slomka steht daneben und misst die Zeit, die seine Spieler brauchen, um vor dem gegnerischen Tor zu stehen. Gefällt ihm die Zwischenzeit nicht, wird das noch einmal trainiert. Wieder und wieder.

So etwas kann man in München nicht trainieren? Wenn es doch bekannt ist, dass die grauen Mäuse der Liga mit derlei Taktik Erfolg haben?

War es gegen Leverkusen wirklich nur das frühe Eigentor, das unseren Schub beschleunigte und wenn das nicht fällt, stecken wir fest in unserem schlafmützigen System? Ich kann nicht behaupten, dass mir diese Perspektive für die letzten drei Spiele der Saison gefällt.

Ach stimmt ja, da ist ja Herr Robben wieder dabei. Unser Dosenöffner…

Prinzipiell will ich keinen Spieler persönlich angreifen, aufgefallen ist mir speziell ohnehin nur, dass Herr Müller vor dem Tor (wenn auch auf der Robben-Position so gut wie lange nicht) gerne noch ein wenig direkter und zielstrebiger sein kann und dass Herr Ribéry offenbar seinen defensiven Kampfeswillen schon wieder verloren hat. Helft mir mal bitte, aber hat irgendjemand nur einmal gesehen, dass er einem verlorenen Ball hinterhergelaufen wäre? Spielt da jemand schon wieder gegen den Trainer…?! 😉

Man kann es drehen und wenden, wie man will.

Wir liegen auf Platz 4 und spielen gegen einen virtuellen Gegner, der sich ausgerechnet auf der Zielgeraden der Saison in Topform präsentiert. Wer von beiden das schwerere Restprogramm hat, darf das Boulevard gerne ausschlachten. Ich persönlich befürchte, dass wir es schon schwer genug haben werden, überhaupt alle drei Spiele auch nur irgendwie zu gewinnen.

Zum Glück sind zwei von drei Spielen Heimspiele, ansonsten würde ich jetzt schon schwarz sehen.

Selbstverständlich könnte man all diesen Pessimismus einfach wegwischen, aber dafür ist der FC Bayern 2010/11 zu wankelmütig. Und ein CL-Qualifikationsplatz ist erst sicher, wenn die Schiedsrichter diese Saison zum Vergessen abpfeifen und wir vorne liegen. Keine Sekunde früher.

Dann halt jetzt gegen Schalke. Gegen Schalke! Nach und vor deren CL-Halbfinalspielen gegen ManUnited. Und mit einem Manuel Neuer. Einem Neuer, dem große Teile der Südkurve sicherlich mehr Aufmerksamkeit widmen werden, als der eigenen Mannschaft. Sind schließlich alles echte Fans.

Das von mir befürchtete Resultat könnte dem Ausgang des Pokalhalbfinales ähneln. Aber Hauptsache, unsere Ultras haben es Neuer und ihren Pendants aus Gelsenkirchen mal wieder so richtig gezeigt.

Nein, die aktuelle Gemengelage rund um den FC Bayern gefällt mir gar nicht.

Zum Glück bin ich mit meinem Leiden nicht alleine, da zum Gastspiel der Knappen der erste Tweetpass Cologne stattfinden wird. Geteiltes Leid ist halbes Leid.

In diesem Sinne: Auf geht’s, Ihr Roten!

DonJupp in der Zwickmühle oder Wir brauchen die Punkte selber

Das ist natürlich nicht schön. Aber so was passiert, wenn man mitten in der Saison einen Trainerwechsel bekanntgibt oder vollzieht.

Am Sonntag spielt unser neuer Trainer gegen uns. Mit seinem aktuellen Team.

Im Moment will er mit denen noch in die Meisterschaft eingreifen (ganz ehrlich: Wie lächerlich würde sich der BVB machen, wenn das noch schief geht?), für die nächste Saison strebt er bestimmt in die Championsleague. Beides scheint allerdings nicht zu funktionieren.

Paradoxon. Entweder oder.

Unser Problem ist das allerdings nicht. Denn wir sind Bayern und wir haben endgültig nix mehr zu verschenken. Weil unser Gegner – Hannover 96 – einfach nicht einbrechen will und wir uns jede Woche neue, eigene Probleme schaffen.

Fein.

Also muss ein Sieg her. Nicht mehr und nicht weniger.

Früher, in den alten Bayern-Zeiten, war so was nie ein Thema. Leverkusen kam nach München, gab die Punkte ab und fuhr wieder nach hause.

Aber früher ist früher und heute ist heute.

Trotzdem schwelge ich aber einmal in Erinnerungen. Oder auch nicht. Schwelgen jetzt.

Saison 2009/10: 22.11.2009 FC Bayern – Bayer Leverkusen 1:1 (1:1)

Spontan war ich nach dem Sonntag-Spiel meiner Bayern auch rasend vor Wut und Enttäuschung. […] Aber kann ich es ändern? Können wir etwas ändern? Ich kann mich aufregen und wütend mit dem Fuß aufstampfen. Auch das. […] Wie schon nach dem Heimspiel gegen Schalke befürchtet, zeigte selbst die Offensiv-Feuerwehr aus der Chemiestadt, wie sehr man gegen die eigene Natur spielen und „trotzdem“ gegen den FC Bayern erfolgreich sein kann

Mhm. Ob derlei wieder passiert? Nein. Leverkusen wird – da bin ich mir sicher – diesmal auf Sieg spielen. Schließlich treten sie gegen B-Bayern an.

Wenigstens der Boulevard wird sich wahrscheinlich anders verhalten…

Meine Stimmung nach dem Spiel schlug recht schnell um. Also von Frust in Trotz. Warum?

Da wir hier von einem Sonntagsspiel reden, noch dazu um 15:30, haben all die Free-TV-Sender, nebst sog. Sportjournalisten, keine Wahl, als bis 21:45 abzuwarten. Mit Bildern. Oder eigene Vermutungen rauszuhauen. Um die eigene inhaltliche Leere, bzw. vorgefertigten Phrasen unter die Leute zu bringen.

Derlei erlebte ich gestern beim ZDF. Im Rahmen der Sport-Reportage(?) „unterbrach“ Rudi Cerne ernsthaft das Programm, um zu Thomas Wark in die Mixed-Zone der Allianz-Arena zu schalten. Für ’nen Stimmungsbericht. Schließlich hatte der FC Bayern gerade ein „Endspiel“ van Gaals „nicht gewonnen“.

Oh mein Gott!

Herr Wark („dieses Remis ist eher eine Niederlage“) hatte natürlich den Durchblick. Er hatte erfahren, dass die drei Bayern-Bosse sich zurückgezogen hatten. „Um sich abzustimmen.“ Eine Ablösung van Gaals stünde also unmittelbar bevor. Man wolle sich wieder melden.

Doof. Heute ist van Gaal immer noch im Amt.

van Gaal ist inzwischen Geschichte. Aber Sport-journalistisch war das leider kein Einzelfall.

Saison 2008/09: 12.05.2009 FC Bayern – Bayer Leverkusen 3:0 (0:0)

Nach diesem Spiel waren wir schon eher dem Träumen zugeneigt…

Wie unterschiedlich können zwei Halbzeiten sein? In der ersten können die Bayern zwei Elfer kriegen und 0:2 zurückliegen – wäre wohl ein anderes Spiel geworden. Und in der zweiten sind die Leverkusener mit drei Gegentoren mehr als gut bedient. Das hätte locker ein 6:0 für Bayern werden können. Vielleicht sogar müssen, wenn man an die Meisterschaft denkt.

Ein Murmeltiertag war es schon. Irgendwie.

Auch unter Heynckes habe ich immer wieder den Eindruck, dass wir jederzeit ein Gegentor bekommen können.

Ups.

Saison 2007/08: 22.03.2008 FC Bayern – Bayer Leverkusen 2:1 (1:0)

Meine Güte. Dieses Spiel trug nun nicht unbedingt zu einem besseren Nervenkostüm bei mir bei…

FC Bayern gegen FC Adler zwei zu eins. So könnte man das gestrige „Spitzenspiel“ der Bundesliga zusammenfassen. Ein Spitzenspiel war’s allerdings nicht. Denn dafür braucht es zwei Spitzenmannschaften, oder zumindestens zwei Mannschaften, die spielen. Leverkusen tat dies zwar phasenweise durchaus, aber über 90 Minuten war das nur Durchschnitt, nach dem 0:2 sogar Arbeitsverweigerung.

Und weiter…

Das 1:2, überhaupt ein Tor für Bayer, war ein Witz. Ein Hohn, wenn man sich die zweite Halbzeit der Bayern anschaut.

Warum?

Soviel Fahrlässigkeit bei den Bayern macht mich rasend. Und das ist nicht das erste Mal, dass ich sowas in dieser Saison sehen muss. Bei einigermaßen seriöser Chancenverwertung hätten die Bayern statt der bisherigen 43 wohl schon eher so um 60-70 Tore erzielt.

Ok, ich erinnere mich. Ach ne, es ging hier ja gar nicht um die aktuelle Saison…

Sehr skurril auch dieses Eintauchen in die Vergangenheit. Beim jetzigen Nachlesen.

Schwach auch die Leistung einzelner Bayern-Spieler. Immer noch. Aber es wird besser. Lucio lässt sich von einem Weltklasse-Demichelis mitziehen. Lahm hat keine entscheidenden Fehler gemacht, vielmehr sogar die Vorlage zum Toni-2:0 geliefert. Immerhin. Das die Entscheidung von Hitzfeld, die Rotation abzuschaffen, korrekt war, sah man an den Einwechselspielern. Hielt Schweinsteiger noch so einigermaßen das Niveau der zuvor Spielenden, fiel Podolski doch ein wenig ab.

Lichtjahre entfernt.

Wer sich nicht mehr erinnern kann, wie es damals um uns Bayern stand:

Wir haben gewonnen und nun erstmal 7 Punkte Vorsprung.

Hätte ich damals schon gewusst, was einen in Spielzeiten wie unter Klinsmann oder dem späten van Gaal erwarten würde – ich wäre vielleicht ein wenig demütiger gewesen… 😉

Wie auch immer. Wir alle erhoffen für Sonntag das Beste. Neuer Trainer, neue Stimmung, neue Aufstellung (tatsächlich gibt es das Gerücht, dass Andries Jonker Spieler gemäß ihrer ursprünglichen Position aufstellen wird. Hui.). Was auch erforderlich ist, wenn man an die vielen Ausfälle denkt. Allerdings haben wir im Hinspiel Leverkusen auch ohne Robben über den größten Teil der ersten Halbzeit an die Wand gespielt.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Kraftloser FC Bayern und ein Punktverlust mit Ansage

Was für eine Saison.

Ich für meinen Teil habe den Kaffee auf. Fast jeden Spieltag fühl‘ ich mich genötigt, nicht nur einen reinen Spielbericht sondern auch noch Statements zu irgendwelchen Randthemen rund um den FC Bayern zu verfassen. Über den Trainer, unsere Führungsriege oder unsere Fans.

Mir reicht das langsam.

Der liebe Kaisergrantler hat dies sehr schön zusammengefasst.

Bisher hat mich ausschließlich interessiert, was auf dem grünen Platz passiert. „Randgeschichten“ […] haben mich nicht die Bohne interessiert. […] Seit ca. 15 Monaten blogge und twittere ich rund um den FC Bayern. Und plötzlich fühle ich mich gezwungen, mich mit Themen zu beschäftigen, die ich wahrscheinlich vor dieser Zeit nur am Rande wahrgenommen hätte.

So isses. Und manchmal bin ich deshalb richtig angenervt.

Heute ist das erneut so und deshalb gibt es – einmal mehr – mehr als einen Bericht.

Dieser hier beschäftigt sich nur mit dem Spiel. Punkt.

Vor dem Spiel hatte ich gemischte Gefühle. Auswärtsspiel in Franken. Immer mit Brisanz verbunden. Von Seiten der Clubberer. Wieso und weshalb erschloss sich mir viele Jahre nicht. Irgendwann habe ich aufgegeben. Und es akzeptiert.

Zu Beginn des Spiels erweckte alles den Anschein, dass es endlich einmal wieder was werden könnte mit einem Sieg in der bayerischen Fremde. Es kam anders. Und das hat Gründe.

Diese Gründe will ich heute, in diesem emotional aufgeladenen Umfeld, in dem wir uns befinden, nicht werten, sie lediglich auflisten.

Da wäre zunächst einmal die Tatsache, dass Herr Gomez durchaus seine beiden mehr als 100%-tigen Chancen verwerten darf. Mehr oder weniger alleine auf Herrn Schäfer zulaufend und ca 4,5m vor dem Tor, den Ball auf dem Fußball – wäre unser Torero mental und auch sonst auf der Höhe, wäre alles in Butter und ich müsste keinen weiteren Bericht schreiben. Hat er aber nicht und somit fiel unsere saisonale Defensivschwäche erneut einfach recht übel auf.

Des Weiteren spielen wir zwar seit einigen Wochen schon (wieder) mit der berühmt-berüchtigten Flügelzange Robbéry, aber so richtig Weltklasse ist das aktuell nicht immer, oder?

Wo ist die Weltklasse auf dem Platz, die Spieler dieses Kalibers einfach (zumeist) draufhaben (sollten)?

Sind es am Ende doch nur Menschen, die nach ca. 5 Minuten ohne Übersteiger und Tempoläufe über 25 Minuten ohne direkten Gegenspieler genervt das Handtuch werden?

Schlimm, das.

Nun. Bewusst habe ich die Defensive nicht als ersten Punkt gewählt – wäre mir zu plump, zu offensichtlich gewesen.

Fakt ist aber, dass Herr Kraft imho nun den zweiten spielentscheidenden Fehler in dieser – seiner – Rückrunde gemacht hat. Auch für einen jungen Spieler, sei er argumentativ noch so sehr von großen Teilen in den Reihen des FC Bayern beschützt, ist das zuviel (Wenn man den Anspruch hat, „jedes Spiel gewinnen zu wollen“. Wie das beim FC Bayern ja zu sein scheint.)

Vor allem, weil er auch schon vor dem unfassbaren Fehler vor dem 1:1 – für alle ersichtlich – ein extremes Nervenbündel war.

Ich bin weit davon entfernt, Thomas Kraft für unsere aktuelle Situation verantwortlich zu machen – er ist imho sogar die ärmste Sau in diesem Spannungsfeld Trainer und Führung, aber auf diese Art und Weise hat er zumindest schon mal das Thema „Druck beim FC Bayern“ kennengelernt. Auf die harte Tour. Da lernst du was fürs Leben.

Persönlich war ich vom Torhüter-Tausch überrascht und irritiert. Aber ich habe ihm ’ne Chance gegeben…

Persönlich hätte ich kein Problem damit, wenn Kraft jetzt eine überragende Rückrunde spielt und uns mit seinen Paraden in allen Wettbewerben nach vorne bringt. Was wäre ich für ein Fan, wenn ich ihm Fehler, Pech und Pannen wünsche, nur um Recht zu behalten? Nein, derlei käme mir nicht in den Sinn. Wenn das Spiel in Wolfsburg angepfiffen wird und er steht wirklich im Tor, dann will ich trotzdem, dass wir zu Null gewinnen. Und zwar so was von.

…und er hat sie phasenweise ja auch mehr als genutzt. Am Ende des Tages werden wir es ohnehin nie erfahren, ob mit Butt alles anders gelaufen wäre, allein, es musste van Gaal doch klar sein, dass es eng für ihn werden könnte, als er diesen Schritt so durchzog?!

Zurück zum Spiel.

Das es nicht (nur) an Krafts Fauxpas lag, lässt sich daran ablesen, dass auch seine direkten Vorderleute ihre Nerven und Fähigkeiten nicht im Griff hatten. Es war den Clubberern (die seit einigen Spielen schon nicht mehr diesen Drive haben, der sie auf diesen Tabellenplatz gebracht hat) sogar möglich, die bayerische 4er-Kette am eigenen Strafraum zu pressen und das Versagen des Deos war dabei bis unters Tribünendach zu müffeln.

Dies ist nun schon länger bekannt und doch ist seit Wochen nun auch in der Zentrale Sand im Getriebe. Herr Schweinsteiger, seines Zeichens Ex-WM-Held, läuft und läuft und läuft. Ums Verrecken will er seine Form aber nicht mehr wiederfinden (habe ich das nicht schon einmal geschrieben?).

Sein Pendant Kroos? Himmel. Jetzt hätte er sich vor der Halbzeit fast schon selbst mit Gelb-Rot aus dem Spiel genommen. Das übernahm dann – völlig zu Recht unser Trainer.

Damit das klar ist: Ich möchte bitte bis Saisonende Herrn Kroos nicht mehr wiedersehen, ok?

Der Sportskamerad Timoschtschuk war – meiner Wahrnehmung nach – das einzige Münchner, der sich in HZ2 bedingungslos in die Schlacht geworfen hat. Alle anderen versuchten zumeist noch Herr ihrer Nerven zu werden oder all unsere Probleme spielerisch zu lösen.

Womit wir bei unserer Offensive wären.

Ansatzweise habe ich meine Enttäuschung ja schon zum Ausdruck gebracht. Dabei fing alles doch sehr gut an.

Die Balleroberung Robbens, dessen genialer Pass auf Müller und das 0:1 waren erste Sahne. So Rückrunde 2009/10.

Und dann?

Nix mehr – unglaublich.

Wären die heutigen Bayern noch die alten Bayern hätte ich mir überhaupt keine Sorgen über eine 1:0-Führung gemacht. Diese Zeiten sind allerdings schon lange vorbei. In jeder Hinsicht.

Die Clubberer selbst verzweifelten doch schon fast und dann half ihnen unser Torhüter aus der Patsche – anders wäre doch auch kein Tor mehr gefallen, oder?

Weder Bayern noch Nürnberg waren dazu in der Lage – ein ganz schwaches Spiel.

Von daher hätte es ein dreckiges 1:0 werden können, alle wären damit zufrieden gewesen. Wurde es aber nicht.

Zu allem Überfluss verloren wir nach dem Schlusspfiff noch Herrn Robben. Glatt Rot.

Egal was unser Flügelflitzer nun gesagt hat oder nicht und egal wie man das findet – der Schiedsrichter hielt es für rot-würdig. Derlei ist zu akzeptieren. Ein solches Verhalten passt – so bitter das klingt – zu allem Überfluss auch total in unseren Gesamtzustand.

Muss man über den Schiedsrichter noch weitere Worte verlieren?

Selektiv hatte er zunächst die Franken-Brille auf. Später glich sich dieser Eindruck aus. Thema Kroos und der nicht gegebene 2:1-Siegtreffer. Über das nicht gegebene Handspiel im Club-Strafraum will ich gar nicht erst reden. War erstens nur angeschossen und zweitens gab es genug Chancen, nicht auf derlei angewiesen sein zu müssen. Siehe oben.

Nein. Im Fußball bekommt man zumeist, was man verdient, oder?

Wenn man nicht läuft, nicht kämpft, sich seinem Mitspieler nicht anbietet, dann kann man so viele Dreiecke trainieren, wie man will, es klappt halt nicht. Mit keinem System dieser Welt.

Was das alles jetzt für das nächste Spiel gegen Leverkusen bedeutet?

Keine Ahnung.

Im Hinspiel hat es – bis zum Ausgleich – auch prima ohne Robben geklappt.

In diesen Tagen ist jede Hoffnung hilfreich.

Selektive Wahrnehmung oder 77 Minuten Grausamkeit

Als Bayern-Fan hat man in diesen Tagen und Wochen nicht unbedingt viel zu lachen. Heute Morgen allerdings könnte ich ein leichtes Schmunzeln nicht verhindern, als ich diesen Bericht las.

68 Prozent aller Zweikämpfe gewann Holger Badstuber und zeigte neben seinen kämpferischen Fähigkeiten generell ein gutes Spiel.

Spontaner Gedanke: Habe ich das falsche Spiel gesehen?

Ziehen wir mal ein paar Prozentpunkte in Bezug auf die Quelle dieser Nachricht ab und bin ich ferner einmal ein wenig selbstkritisch, ob ich in Bezug auf den Sportskameraden Badstuber inzwischen ein wenig selektiv agiere, muss ich schon sagen, dass dieser Satz ein wenig sehr optimistisch ist, oder?

Man kann an diesem Thema so viele Nebenthemen eröffnen, es würde die halbe Nacht dauern, aber Herr Badstuber ist für mich nun einmal der personifizierte Unsicherheitsfaktor in der bayerischen Defensive. Spätestens seit seiner langen Verletzungspause. Natürlich kann ich verstehen, dass man ihn von Seiten des Vereins aufbauen will, aber in einer der schlechtesten Halbzeiten meines FC Bayern in dieser Saison (und davon gab es einige) war er einer der Top-Kandidaten auf der Skala der schlechtesten Spieler im Team des FCB.

Unsere Jungs hätten zur Halbzeit durchaus 0:2 im Rückstand liegen können, hätte Herr Gustavo nicht zweimal einem durchgebrochenen Gegenspieler den Ball abgenommen.

Diese Beschreibung soll allerdings nur ein Beispiel für die versammelte Schlechtleistung unserer aktiven Spieler sein.

Man muss es sich eigentlich nur vor Augen führen: Hier spielte der FC Bayern, ein Team mit Ambitionen auf eine CL-Teilnahme gegen eine Mannschaft, die – und dies sah man auch im späteren Verlauf – im Grunde völlig zu Recht am Tabellenende der Fußballbundesliga steht.

Wie übel war das denn bitte?

Und diese Gladbacher dürfen – vor allem in der ersten Halbzeit – Offensiv(!)aktion auf Offensivaktion gegen unsere Wackelabwehr starten? Und wir schwimmen als ob wir gegen den Abstieg spielen?

Ferner verlieren unsere Ballerinas nach 5-10 Minuten völlig die Lust am Spiel und statt mit Kampf zu reagieren, wird alles nur noch schlimmer?

Ich mache noch ein Nebenthema auf: Für mich ist das ebenfalls ein Kopfproblem. Die Taktik unserer Vereinsführung in der Trainerfrage scheint uns einzuholen.

Und nur weil unser phasenweise lustlose Messias am Ende und nach quälenden 77 Minuten das erlösende, aber nicht wirklich Sicherheit stiftende 1:0 erzielt, kam es in diesem Beitrag nicht zu einer Grundsatzdiskussion über Laufbereitschaft, weit anreisenden Fans und Spielergehälter in Millionenhöhe. Was nicht ist, kann aber nächste Woche noch werden…

Ist es wirklich schon so weit, dass wir einfach nur mit diesen dreckigen drei Punkten zufrieden sein müssen? Gegen den Tabellenletzten und zukünftigen Zweitligisten? Es erweckt den Anschein. Und das ist bitter.

Im Grunde sieht die Sache wie folgt aus: Wir sehnen alle den berühmten Schlussstrich unter dieser Saison herbei. Und das merkt man den meisten Spielern auch an.

Wobei einem Schlussstrich in der Regel ja eine Abrechnung folgt. Aber eben diese startete schon vor vielen Wochen und nimmt kein Ende. Alles ist in Bewegung und gerät aus den Fugen. Könnte man meinen. Da muss man gegensteuern. Vor allem die jungen Spieler sind damit überfordert. Nicht in dieser Übergangssaison. Nach Double, CL-Finale und WM.

Meine Güte, inzwischen erscheint alles so klar. Und so vorhersehbar. Aber wir wollten es alle nicht sehen und vertrauten den handelnden Personen. Dieses Nebenthema lasse ich jetzt mal liegen.

Was bleibt?

Ein komisches Gefühl.

Als man unseren Trainer van Gaal in Interviews sah. Nach den letzten turbulenten Tagen hatte ich mich schon fast an Heynckes gewöhnt. Am Samstag wurde mit klar, dass das noch ein wenig dauert.

Und zwar noch sechs Spiele.

Sechs Spiele in denen unser Noch-Übungsleiter aus dem vorhandenen Material 17 von 18 Punkten herauspressen muss.

Ich bin gespannt. Schaurig fröstelnd gespannt.

Ich weiß es bringt Unglück. Ich mache es trotzdem.

Und zwar einen Blick in die Glaskugel zu werfen.

Was soll groß passieren? Die Saison des FC Bayern ist schon den Bach runter, also kann – abgesehen von Platz 4-6 – nichts Schlimmeres mehr kommen.

Aber solange es noch Chancen auf P2-3 gibt, sollten wir uns doch damit beschäftigen dürfen.

Unsere Gegner sind Leverkusen, Hannover, Mainz und von mir aus auch Nürnberg.

Hier die restlichen Partien:

FC Bayern

SC Freiburg – FC Bayern
FC Bayern – Borussia M’gladbach
1. FC Nürnberg – FC Bayern
FC Bayern – Bayer Leverkusen
Eintracht Frankfurt – FC Bayern
FC Bayern – FC Schalke 04
FC St. Pauli – FC Bayern
FC Bayern – VfB Stuttgart

Bayer Leverkusen

Bayer Leverkusen – FC Schalke 04
1. FC Kaiserslautern – Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen – FC St. Pauli
Bayern München – Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen – 1899 Hoffenheim
1. FC Köln – Bayer Leverkusen
Bayer Leverkusen – Hamburger SV
SC Freiburg – Bayer Leverkusen

Hannover 96

Hannover 96 – 1899 Hoffenheim
Borussia Dortmund – Hannover 96
Hannover 96 – FSV Mainz 05
Hamburger SV – Hannover 96
SC Freiburg – Hannover 96
Hannover 96 – Borussia M’gladbach
VfB Stuttgart – Hannover 96
Hannover 96 – 1. FC Nürnberg

FSV Mainz 05

Borussia Dortmund – FSV Mainz 05
FSV Mainz 05 – SC Freiburg
Hannover 96 – FSV Mainz 05
FSV Mainz 05 – Borussia M’gladbach
1. FC Nürnberg – FSV Mainz 05
FSV Mainz 05 – Eintracht Frankfurt
FC Schalke 04 – FSV Mainz 05
FSV Mainz 05 – FC St. Pauli

1.FC Nürnberg

1.FC Nürnberg – Werder Bremen
1. FC Köln – 1.FC Nürnberg
1.FC Nürnberg – Bayern München
1. FC Kaiserslautern – 1.FC Nürnberg
1.FC Nürnberg – FSV Mainz 05
Borussia Dortmund – 1.FC Nürnberg
1.FC Nürnberg – 1899 Hoffenheim
Hannover 96 – 1.FC Nürnberg

Puh. Also ich denke mal, dass am 30.Spieltag entschieden sein könnte, ob das mit der CL-Quali für uns was wird. Wir spielen zuvor in Nürnberg und gegen Leverkusen. Gewinnen wir beides sind wir am Ende mindestens Dritter. Andererseits könnten wir mit Punktverlusten dann aber auch endgültig ins Niemandsland abgerutscht sein.

Der Club ist in dieser Liste sicherlich die Wundertüte. Hat er doch imho das schwerste Restprogramm. Alter Schwede, was sind das denn alles für Auswärtsspiele? In den Heimspielen gibt es (nur) die Brocken Bayern und Mainz. Bremen und Hoffenheim sollten kein Problem darstellen – in der momentanen Verfassung.

Noch größere Auswärtsaufgaben stehen da nur den Mainzer bevor. BVB, H96, Club und S04?! Ich könnte mir vorstellen, dass die Ex-Überflieger aus Mainz noch hinter die Nürnberger zurückfallen…

Für Hannover entscheidet sich ebenfalls bis zum 30.Spieltag wohin der Weg am Ende führt. Dortmund- und Hamburg-Reisen stehen Heimaufgaben gegen Hoffenheim und Mainz gegenüber. Machbar. Also die Heimspiele jetzt. Obwohl andererseits für 2011er Teams wie Hannover gerade die Spiele gegen „schwächere“ Gegner ab Spieltag 31 ein Problem werden könnten.

Das Programm der Leverkusener ist durchwachsen. Ob wir sie selber noch abfangen, hängt entscheidend von uns selbst ab. Gewinnen wir eben auch gegen Bayer, könnte es noch einmal Gefahr für die Heynckes-Kicker geben. Aber nur dann.

Meine Prognose:

P2: Leverkusen, P3: FC Bayern, P4: Hannover, P5: Nürnberg, P6: Mainz.

Eure?

Die Wochen der Wahrheit #5: Hannover 96

Seit längerer Zeit gibt es einmal wieder zwei getrennte Beiträge zu eigentlich einem Thema: Dem FC Bayern.

Dieser Beitrag hier beschäftigt sich ausschließlich mit dem gestrigen Spiel unserer Mannschaft in Hannover. Ein anderer mit dem aktuellen Zustand unseres geliebten Vereins.

Irgendwie war mir schon vor dem Anpfiff unwohl. Ok. Die Auszeit – aufgrund einer Gelb-Sperre – tat Herrn Schweinsteiger vielleicht ganz gut. Aber als sich dann auch noch Herr Gustavo verletzt für dieses entscheidende Spiel gegen einen Mitkonkurrenten (schlimm genug, dass wir in dieser Saison Hannover als solchen sehen müssen) abmeldete, schwante mir Böses.

Somit fielen also Besetzung A und B auf unseren beiden 6er-Positionen (oder 6er und 8er, oder wie auch immer) aus. Es spielten Besetzung C (Kroos) und D (Pranjic).

Und irgendwann zeigte sich das dann auch. Unser defensives Mittelfeld war abermals in dieser Woche des Horros offen wie ein Scheunentor.

Ungebremst prallten die Angriffe der Niedersachen auf unsere wackelige Abwehr. Und dabei war Herr Breno noch der Turm in der Schlacht, was sich – nach den Einschätzungen der letzten Wochen und Monate – schon sehr merkwürdig anhört.

Aber wenn man von Seiten des Kaders gezwungen ist, auf der Position des Linksverteidigers einen Herrn Badstuber einzusetzen, der von allem Formlosen noch der Loseste ist, dann zeigt sich das dann halt auch. Dessen Seite war über die volle Dauer seiner Anwesenheit defensiv nicht existent.

Ich tendiere dazu mich zu freuen, wenn ich mal Recht habe. In Bezug auf unsere Aufstellung und deren Konsequenzen bereitet mir dies körperliche Schmerzen.

Herr Pranjic war entscheidend am 0:1 beteiligt, als er im Mittelfeld den Ball dem Gegner überließ. Wo habe ich dies schon einmal gelesen?!

Herr Pranjic hatte auch sonst kaum etwas Positives zum Spiel seiner Manschaft beizutragen. Und Herr Kroos? Na Herr Kroos war mit der Schweinsteiger-Vertretung noch mehr überfordert, als Herr Schweinsteiger aktuell selbst.

Apropos überfordert.

Herr Lahm ist aktuell nur der Kapitän, weil er dies per Definition nach dem Abschied des Herrn van Bommel werden sollte / musste, oder? Seine Leistung kann hier nicht als Grund herhalten.

Den entscheidenden Fehler haben wir alle wohl gemacht, indem wir ihm zugestanden haben, auf SEINE Lieblingsseite – die rechte – zu wechseln. Seit diesem Zeitpunkt ist Herr Lahm nur noch ein Aussenverteidiger. Kein Welt-Klasse-Defensivspieler mehr. Tja. Manchmal ist das Leben eben wohl doch ein Wunschkonzert.

Somit hätten wir also geklärt, dass die Defensive nicht nur weiter unsicher agiert, sondern erneut vom defensiven Mittelfeld im Stich gelassen wurde.

Kommen wir also zur Offensive.

Leute, kann mir das bitte einmal jemand erklären?

Was ist passiert in den letzten 7 Tagen? Warum ist unsere Welt auf dem Kopf?

Herr Gomez war doch bis zum Dortmund-Spiel noch so etwas Ähnliches wie eine Waffe, oder? Und jetzt kann man ihn noch nicht einmal mehr den Ball überlassen, weil der innerhalb von Bruchteilen einer Sekunde beim Gegner landet?

Und die, die ihn füttern sollen, laufen sich die Lunge aus dem Hals. Aber nur auf der Suche nach ihrer Form. Allein, sie finden sie nicht.

Stattdessen rennen sich Ribéry und Robben und Müller immer wieder und wieder in den Maschen der vorbereiten Netze ihrer Gegner fest. Der Zauber, die Anarchie, all das ist uns abhanden gekommen.

Wer dachte nicht noch vor ein paar Tagen, dass unsere Offensive eigentlich niemand so richtig stoppen kann?!

Und dann verfing sich Robbens kleiner Finger im Maschendrahtzaun und fortan spielt er gehemmt? So wie Ribéry. Aber ohne Zaun.

Und am Ende steht – nach Platzverweis, nicht gegebenem Elfmeter und was auch immer – ein Ottl(!) in der Innenverteidigung und ein van Buyten im Sturm neben Klose und Gomez und der Belgier ist noch der Bayern-Spieler, der sich am meisten über Fehlpässe, unpräzise Flanken und Co. aufregt? Und Herr Kraft, der von den Provinziellen unter den Bayern-Fans als der Heiland gefeiert wird (schon mal dran gedacht, was die Aktionen gegen Schalke in ihm ausgelöst haben könnten? Das vielleicht irgendwann auch einmal Ziel solcher Attacken sein könnte?), macht seinen ersten entscheidenden Patzer! Einen Patzer, der uns tatsächlich nicht nur den Trainer sondern auch die Championsleague kosten und einen Murmeltiertag a la CL-Finale 1997 einbringen könnte?!

Mich lässt all dies ratlos zurück. Und jeder unserer aktuellen Gegner lacht sich darüber ins Fäustchen.

Gestern noch der kleine und nächste Woche der große HSV?

Das wäre mein persönlicher Supergau (die Gründe dafür sollten bekannt sein). Bitte nicht.

Bleibt denn noch Hoffnung auf dieses sogenannte letzte Ziel der Saison, die Championsleague-Qualifikation?

Der Spielplan der Hannoveraner!

Andererseits: Dafür müssten wir zunächst einmal erst wieder unsere eigenen Spiele gewinnen. Und das scheint schon schwer genug.