Road to Munich: SSC Neapel – FC Bayern

Es sind ja Fußballer – irgendwo auch Menschen.

So unser aller Trainer nach dem Spiel seiner Mannschaft in Neapel.

Wo er Recht hat, hat er Recht. Und ganz ehrlich: Ging seit diesem Spiel nicht zweimal schon wieder die Sonne auf? Die Welt ging als nicht unter? Verrückt.

Hätte uns jemand zum Zeitpunkt der Auslosung gesagt, dass wir zur Halbzeit dieser „Todesgruppe“ mit sieben von neun Punkten und Abstand an der Tabellenspitze stehen würden, hätten wir doch sofort unterschrieben, oder?

Natürlich kann man erwähnen, dass

– Herr Gomez besser keine Elfmeter mehr schießt

– Herr Lahm phasenweise einen rabenschwarzen Tag hatte (gemessen an den Spielen in dieser Saison)

– Herr Badstuber rund um sein Eigentor fahrig wie zu schlimmsten LvG-Zeiten wirkte

– Herr Müller vier Meter vor dem fast leeren Tor auch mal den Ball in die Maschen dreschen darf

– DonJupp im Rahmen dieser eher mäßigen zweiten Halbzeit durchaus mal den einen oder andere Wechsel vornehmen darf

Alles richtig.

Man sollte dabei aber nicht verschweigen, dass wir sicher nicht erwarten können, dass unsere Bayern jedes Spiel zu 100% konzentriert und fehlerlos über die Bühne bringen werden.

Wie sollte man diese extreme 180-Grad-Wendung zur letzten Saison auch erklären?

Demut ist angesagt.

Dafür, dass es bislang so gut lief und wir eine recht gute Ausgangssituation haben. Überall.

Was wäre denn in der letzten Saison passiert?

Da hätten wir – mit Sicherheit – dieses Spiel verloren.

Wir hätten ebenso viel Dominanz und Ballbesitz besessen, allerdings viel weniger Torchancen herausgespielt. Und der Gegner hätte gegen eine verunsicherte Bayern-Defensive leichtes Spiel gehabt.

Stattdessen brachte es Neapel über 90 Minuten fertig, nur zwei zählbare Torschüsse zu erzielen. Zwei. Und bin ich mir nicht sicher, ob der Schuss vor dem Eigentor schon dazu zählt.

Überhaupt, das Gegentor.

Einmal stimmt die Zuordnung auf der Lahmseite nicht. Und Herr Badstuber rutscht dann auch noch in diese Flanke/Torschuss und fälscht so den Ball – den Herr Neuer sicher gefangen hätte – unhaltbar ab.

Dumm gelaufen.

Hat uns Neapel deshalb überrannt?

Neapel hat in Manchester einen Punkt geholt. In dem Stadion, vor dem jetzt einige Fans schon wieder Angstzustände bekommen (also vor dem Spiel).

Ja, Himmel. Sind wir der FC Bayern oder der FC-nach-einem-schlechten-Spiel-stellen-wir-sofort-den-Spielbetrieb-ein?

Das Spiel in Hoffenheim war schlecht, weil wir Bayern nach dem ManCity-Spiel körperlich wie mental nicht auf der Höhe waren (wer von uns ist Profi-Fußballer und kann nachempfinden, wie das vom Kopf her abläuft? Erst 2:0 gegen ManCity und dann zur TSG Hoffenheim?!).

Das Spiel in Neapel war schwierig, weil wir uns – wie von mir immer wieder erwähnt – selbst geschlagen haben.

Oben steht es. Schießt Schweinsteiger oder wer auch immer den Elfer, führen wir 2:1 und Neapel kommt imho nicht mehr zurück. Verwandeln wir nur eine dieser mehr als guten Chancen in den ersten starken 30 Minuten, reden wir über dieses überhaupt nicht mehr.

Jetzt also alle bitte mal locker durch die Hose atmen und auf das Rückspiel freuen (mache ich nämlich, da ich vor Ort sein werde).

Neapels Abwehrchef ist gesperrt, wir spielen in München und dort habe ich auch noch nie einen Laserpointer gesehen…

Und weil wir schon einmal dabei sind, das Gute im Schlechten zu sehen:

Herr Kroos war stark, sein Tor und die Ballannahme Weltklasse. Ebenso rettete unser Ukrainer Herrn Schweinsteiger den Hintern, weil dieser mit der 90-Minuten-Manndeckung so seine Probleme hatte.

Insgesamt bleibt nach diesem Spiel nur ein Motto:

Mund ab- und am Sonntag Hannover wegputzen.

Da sind noch mehrere Rechnungen offen.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Münchner Preußen in Bayern. Chancenlos.

Jetzt mal ehrlich, Freunde der Sonne.

Dieser Gast vom gestrigen Samstag ist der Gegner, der den sog. amtierenden Deutschen Meister in Dortmund geschlagen und die ach so heimstarken Bremer in arge Schwierigkeiten gebracht hat?

Diese Hertha aus Berlin?

Das kann nicht sein, da müssen am Samstag die Doppelgänger auf dem Platz gestanden haben.

Oder lag es vielleicht doch ein ganz klein wenig am FC Bayern?

Lag es am FC Bayern, dass die Berliner in den ersten 13 Minuten nicht wussten, wo hinten und vorne ist? Oder hatte die Hertha einfach nur „einen schlechten Tag“ erwischt?

So wie alle bisherigen Gegner des FC Bayern in dieser Saison?

Ich denke, dass selbst das Boulevard sich so langsam an diesen Gedanken gewöhnen muss: Der FC Bayern macht heuer ernst.

Wir Fans können das ja selber noch nicht so richtig glauben. Haben immer noch nach diesen unsäglichen Länderspielpausen arge Bedenken und Zweifel.

Und dann diese 13 Minuten. Der Wahnsinn.

Man hat als Bayern-Fan (und nur die verfolgen wohl sämtliche Spielminuten ihrer Mannschaft in dieser Saison) tatsächlich den Eindruck, dass die Mannschaft immer besser wird.

Ich meine, klar, wir hatten ja bisher auch noch keine starken Gegner. *hüstel*

Werder demnächst vielleicht. Und ganz bestimmt der BVB. Obwohl. Denkt man an die oben erwähnten Probleme und ruft man sich das Aufeinandertreffen der beiden Teams vom Freitag in den Sinn (tatsächlich habe ich es verfolgt), dann sind Zweifel angebracht.

Verstummen werden diese Rufe im Walde aus diesen Ecken aber wohl erst nach dem Spiel.

WENN die Bayern einfach immer nur so weitermachen. Als bayerischer Fan – und dies seit Jahrzehnten – ist derlei natürlich nur schwer vorstellbar. Gab es Spielzeiten, in denen unsere Münchner das mal komplett durchgezogen haben, doch nur extrem selten.

Weshalb ich mich am Wochenende zu der Feststellung hinreißen ließ, dass ich weiterhin nur einen Gegner fürchte: Den FC Bayern!

Zukunftsmusik.

Was aber war nun mit dieser Hertha los? Der Hertha, vor der uns dann doch die üblichen Verdächtigen gewarnt hatten (erster echter Gegner, oder so).

Nix.

Für uns Bayern am Ende des Tages keine Überraschung. Denn schließlich ist uns der Sportskamerad Lell noch in schmerzlicher Erinnerung. Sicher. In Berlin mag er sich mit dem nötigen Vertrauen und entsprechender Spielpraxis zu einem ganz guten Außenverteidiger gemausert haben, aber seine eigentliche Begrenztheit zeigte sich im Spiel gegen Herrn Ribéry.

Vor dem Spiel hörte ich noch von einem Zitat, dass er ja alle Tricks von unserem kleinen Franzosen kennen würde. Klar. Auf Twitter las ich dann von einer Replik, dass die Kenntnis das eine sei, die Fähigkeit trotzdem etwas dagegen auszurichten, etwas gaanz anderes.

Und so kam es.

Schon die erste Aktion nach wenigen Sekunden sollte demChristian deutlich zeigen, wohin der Hase in diesem Spiel laufen würden. Einen Ribéry in Topform und -Stimmung hältst du nicht auf. Niemand in der Bundesliga, kaum jemand in Europa und dann ein Herr Lell?

Somit war das ja schnell geklärt.

Überhaupt, die Berliner Defensive.

Vor dem Spiel wollte der Trainer (der nächste Ex-Münchner mit sog. Bayern-Gen) noch erkannt haben, dass die Hertha in München was holen könnte. Oder so.

Eine Watschn vielleicht. Andererseits kennt sich Herr Lell damit ja bestens aus…

Ich schweife ab.

Es bleibt das übliche Hase-und-Igel-Spiel. Gegner nimmt sich in München was vor, am Ende kommt nix bei rum und man sucht die Schuld überall. Nur eben nicht bei…

Ach lassen wir das. Lassen wir alle im Glauben, der alle im Glauben lässt. Wir ziehen unser Ding durch und der Rest sollte uns schnurzpiep sein.

Apropos durchziehen.

Es ist schon bemerkenswert, wie DonJupp den Weg weitergeht, auf dem unser Ex-Trainer van Gaal gestolpert ist. Wer bin ich, dass ich abstreiten würde, dass nicht nur Grundzüge der heutigen Herrlichkeit auf seiner Arbeit basieren.

Was war dann das Problem?

Seine Starrköpfigkeit, seine Egozentrik und vor allem seine System-Unflexibilität, weil er einfach dachte, dass er Recht hat. Mit seiner Ansicht des Systems.

Mich begeistert immer wieder, wie sehr es DonJupp versteht das Beste aus den letzten Jahren Bayern-Trainerschaft heraus zu filtern und neu zusammenzusetzen (ich hoffe, dass man mir diese Sätze nicht in 1-2 Jahren um die Ohren haut).

Er nahm von van Gaal die Dominanz und den Ballbesitz. Er fügte aber Flexibilität auf den Positionen hinzu. Ferner eine Balance zwischen Kontrolle und Tempo und Offensive und Defensive.

Er nahm von Hitzfeld die Rotation, nicht aber als Selbstzweck und rotierte vor allem nicht wie van Gaal quer über die Positionen und schwächte somit das Gesamtgefüge.

Beispiel gefällig?

Boateng ist gelernter Innenverteidiger. Hat aber viele Jahre rechts außen verteidigt. Wo spielt er? Als IV und RAV. Und sonst nix.

Lahm ging zurück auf die sog. „ungeliebte“ linke Seite. Und da bleibt er. Fortan musste kein Badstuber mehr auf links ausweichen, nur weil er „einen linken Fuß“ hat.

Diese Reihe könnte ich beliebig fortsetzen. Mit unseren 6ern, mit Müller, oder auch der Tatsache, dass er ein Trainer ist, der selbst Mister Endlos – Sprach-Kapitän – Lahm vom Feld holt, ihm Pausen gönnt.

Zugegeben, wir hatten bislang in dieser Saison das Glück, dass wir weitestgehend von Verletzungen verschont geblieben sind. Und dass ein Robben noch nicht ernsthaft in dieses Konzept integriert werden musste. Schlimmer Satz, ich weiß, aber ich musste fast das gesamte Spiel an das vorherige in Hoffenheim denken…

Egal. Erfreuen wir uns an dieser geölten Maschine so lange sie läuft.

Ich hatte oben schon das Thema Bayern-Gen in Berlin erwähnt.

Dortiger Boulevard hatte dieses Thema dankend aufgenommen. Was es damit auf sich hat und das man derlei tatsächlich nicht 1:1 übertragen kann, zeigte sich ebenfalls in diesem Spiel.

Nun ja, eigentlich sind die Herren Lell oder Ottl auch nie die Vorreiter dieses Gefühls zu ihrer Zeit gewesen. Mitläufer allenfalls.

Wir drehen uns im Kreis.

Vielleicht lag es auch einfach nur am tunesischen Buffet. Oder an Fischstäbchen.

Welche Mutter jetzt tatsächlich leckerer kocht, kann ich nicht beurteilen, aber der Vergleich der Leistungen zwischen Boateng und Ben-Hatira geben diesbezüglich doch eine ausreichende Antwort, oder?

Der Rest des Wochenendes verlief fast durchweg wie gewünscht, die Bayern konnten in jeder Hinsicht ihren Vorsprung und ihre Serie ausbauen. So kann es weitergehen.

Jetzt steht allerdings erst einmal das Championsleague-Gastspiel in Italien an. Dem nächsten „schwersten Gegner“?

Wir hoffen das Beste!

Auf geht’s, Ihr Roten!

P.S. Was fehlt? Die Einschätzung, dass man den Elfer nicht geben muss? Dass die Bayern mal wieder eine sehr schlechte Chancenverwertung an den Tag gelegt haben? Unser defensives Mittelfeld komplette Weltklasse darstellte? Oder das nicht Lell die Schwächen Ribérys sondern wir die (wenigen) Schwächen Krafts offen legten? Kann sein.

Endlich. Die Schwächephase. Oder: Die alten Bayern sind zurück.

Am einfachsten ist es doch immer, wenn man sich selbst zitiert. Und was liegt da näher als es direkt mit dem letzten Beitrag zu tun…

Wir sind extrem gut in die Saison gestartet. Wir haben sogar schon einen Vorsprung vor der Konkurrenz. Welchen wir auch benötigen werden, denn die Verletzungen und Belastungen kommen. Ganz bestimmt.

Und kaum steht das nächste Bundesliga-Spiel an, sehe ich mich bestätigt. Ich bin zwar noch ein wenig davon entfernt, hier schwarz zu malen, aber vor dem Anpfiff verletzt sich Herr Rafinha und DonJupp muss somit die gelobte Viererkette umstellen, sieht sich gar gezwungen einen grippe-geschwächten Herrn Badstuber auf den Rasen zu schicken.

Keine gute Sache. Wie sich zeigen sollte.

Ferner erfahren wir nach dem Spiel, dass Herr Ribéry nicht nur verletzungsbedingt in der Halbzeit ausgewechselt wurde, nein, er hatte diese Probleme sogar schon vor dem Spiel.

Für unseren 2007er-Phönix kam Herr Robben ins Spiel.

Fassen wir also zusammen:

– Unser Stamm-RAV fällt verletzt aus
– Unser Aushilfs-RAV muss aushelfen und hinterlässt eine Lücke in der Mitte, die der noch wenige Tage zuvor an Grippe erkrankte 2010er-Phönix-IV ausfüllen muss
– Unsere wiedererstarkte Dampflok auf der linken Seite spielt gar verletzt

und abschließend

– kommt der Rest unseres Weltklasse-Offensivflügels aus seiner Schambein-Entzündung zurück, leicht unsicher, leicht gefrustet, leicht eingeschnappt und liefert eine Leistung ab – naja.

Alles keine Voraussetzungen unsere Siegesserie fortzusetzen.

Und genauso kam es dann ja auch. Also mit dem Riss der Serie.

Gegen Ende des Spiels kam mir der Gedanke, dass man es wahrscheinlich auf das ManCity-Spiel schieben wollen würde. Allein schon, weil dieses Argument in der Geschichte des FC Bayern ja immer zieht.

Auch hier sollte ich (leider) Recht behalten.

Es bleibt die Frage: Wieso?

Meinen die Herren das etwa ernst?

Hat der FC Bayern etwa am Donnerstagabend in der Rumpelliga, äh Europa-League in Vorderasien gespielt und kam erst zur Abreise nach Hoffenheim zurück?

Wem dies zu polemisch klingt, dem möchte ich gerne entgegnen: Das Argument finde ich reichlich schwach. Am 8.Spieltag.

Zum Ende der Saison, ok. Zum Ende der Hinrunde, von mir aus. Aber nach einem richtig schweren Spiel?

Aus meiner Sicht ist das Quatsch.

Aus meiner Sicht liegen die Gründe in den oben beschriebenen Personal- und Verletzungsproblemen.

Ferner hat sich DonJupp hier einfach mal verzockt.

Wieso darf ein Herr Timoschtschuk die vollen 90 Minuten durchspielen und kommt ein Herr Gustavo erst in der 75. Minute für einen Herrn van Buyten?

Also wenn, dass muss derTimo spätestens in der Halbzeit raus. Für Gustavo. Oder er rückt nach hinten in die IV und Herr van Buyten verlässt das Feld. Aber so ging das nun wirklich nicht. Das defensive Mittelfeld war gestern offen wie lange nicht. Insgesamt erinnerte mich das Spiel sehr schmerzhaft an die letzte Saison. Defensiv. Und offensiv nicht weniger – dazu später mehr.

Der einzige, aber wirklich allereinzige Unterschied zur letzten Saison: Wir haben das unweigerliche Tor eben nicht bekommen. Vor Jahresfrist wäre das anders gekommen. Garantiert.

Ob allein Herr Neuer jetzt diesen – einzig wirklich gefährlichen – Ball aufs Bayern-Tor gehalten hätte, oder eben auch die Sportskameraden Butt oder Kraft – keine Ahnung. Er hat es getan. Wie er auch sonst endlich einmal zeigen konnte, wie wertvoll ein mitspielender und fußballerisch entwickelter Torhüter auch und gerade für den FC Bayern sein kann.

Ob es gar Weltklasse war, wie das Boulevard wohl bewertete – ich weiß nicht – aber gut war es allemal.

Sind wir mal ehrlich. Auch uns selbst gegenüber.

Wir dachten offenbar, dass wir Hoffenheim mit links weghauen würden (ich vorher auch ein wenig). Falsch gedacht.

Warum?

Weil da erstens jetzt ein anderer Trainer agiert, der seinen Kickern Feuer unterm Hintern macht und zweitens so eine Einstellung (egal wie schwer man glaubt, dass die Beine wären) in keinem Spiel in der Bundesliga funktioniert.

Phasenweise habe ich da eben u.a. wieder dieses Stehenbleiben bei Ballverlust gesehen. Und nicht nur – wie vermutet – bei Herrn Robben (wenn er sich gegen vier Spieler fest gerannt hatte (Thema Vorsaison)).

Hoffentlich war dieses Spiel ein Schuss vor den Bug zur rechten Zeit. Auch wenn es jetzt – schon wieder – eine dieser unsäglichen Länderspielpausen gibt (gab es in dieser Saison eigentlich mehr Vereins- oder mehr Nationalmannschaftsspiele?).

Andererseits. Und wenn wir all das mal außen vor lassen. Also dass wir ja nur Zuschauer, Fans oder Blogger sind und die meisten von uns wohl niemals in der Profifußballer-Rolle waren oder sind.

Wenn wir also versuchen, uns in die Lage von Lahm, Schweinsteiger und Co. hineinzuversetzen, dann, ja dann könnten wir Verständnis aufbringen für solch‘ ein Spiel?

Weil wir immer noch Tabellenführer bleiben werden?

Weil es wirklich echt total heiß war und ist in diesem Altweiber-Sommer?

Weil die Hoffenheimer es gewagt haben, um ihr Leben zu rennen und ein Pressing aufzogen, dass man zuletzt nur von uns gewohnt war?

Hm. Könnte sein.

Aber wir sind nun einmal Fans. Und Blogger.

Machen wir es kurz.

Das war Mist. Und wir müssen tatsächlich mit diesem 0:0 zufrieden sein. Und wer bin ich, dass ich für mein Ego die Re-Breaks der letztjährigen BVB-Rekorde brauche?

Am Ende des Tages (und der Saison) will ich Titel gewinnen. Ob wir dafür schon alle Punkte in der Hinrunde holen oder auch in der Rückrunde noch was dafür tun müssen, ist mir relativ schnuppe.

Es sollte nur weiterhin eine Entwicklung abzusehen sein. Und die Einstellung sollte stimmen.

Dann kann ich mit derlei Spielen wie dem gegen Hoffenheim ganz gut umgehen (auch wenn man mich während des Spiels besser nicht in seiner Umgebung gehabt haben sollte).

Weitere Einzelkritik verkneife ich mir. Das macht ihr ja bestimmt.

Am 15.10. geht es weiter. Gegen Hertha. Alles andere dazwischen interessiert mich nicht. Abgesehen von der Gesundung oder nicht Nicht-Verletzung unserer (National-)Spieler!

Road to Munich: FC Bayern – Manchester City

Das war er also. Der erste schwere Gegner für unsere Bayern.

Oder der erste Gegner, der uns – in Phasen der ersten Halbzeit – in Probleme gebracht hat. Sieht das jemand anders?

Also wenn ich daran denke, wie weit weg wir bis zur 30. Minute von unseren Gegenspielern waren und wie ungehindert die Engländer in unseren Strafraum marschieren durften, muss ich schon sagen, dass dies in dieser Saison bisher noch keiner Mannschaft gelungen ist.

Respekt dafür.

Natürlich war all dieser Elan und diese Geschwindigkeit bei Manchester irgendwann weg. Spätestens als die Bayern kurz der Pause mit einem Doppelschlag für klare Verhältnisse sorgten, Manchini merkwürdige Auswechslungen vornahm und City die Köpfe hängen ließ.

Sicher hätte Bayern auch gut und gerne mit zwei Elfmetern in Rückstand geraten können (mindestens der erste war klar), aber erstens bin ich mir – nach dem Spiel – nicht mehr sicher, ob wir das nicht auch gedreht hätten und zweitens gab es den einen Elfmeter gegen Ribéry ja nun auch nicht.

Hier geht es um Championsleague, Leute. In der Bundesliga wären zwei der drei Situationen Elfmeter gewesen.

Sei es drum.

Die Bayern haben sich gesteigert. Haben trotz des starken Gegners zwar zunächst Respekt gehabt, den aber später abgelegt und das bekannte Spiel der letzten Wochen gezeigt. Gegen ManCity, die vermeintlich stärkste Mannschaft in dieser sogenannten Todesgruppe.

Womit beim Thema wären: Mannschaft.

Selten zuvor wurde es auf dem Rasen deutlicher, was es heißt, eine Mannschaft zu sein oder nur eine Ansammlung von teuren Scheich-Stars. Die Erkenntnis sprang uns förmlich an, dass wir mit dieser Eigenschaft am Ende siegreich sein würden.

Na klar ist Dzeko stark. Sicher hat Manchester einen Möbelwagen gegen Ribéry gestellt und ja, Silva ist ein mächtig starker Topspieler.

Aber was half dies am Ende dem punktgleichen Zweiten der Premiere League?

Nischt.

Unsere Abwehr steigerte sich von Minute zu Minute. Parallel zu unserem defensiven Mittelfeld. Einer Schaltzentrale, die – so mein Eindruck – wie so oft in den letzten Spielen, schlafmützig in die Partie startete, sich dann aber doch am Riemen riss und zu einer großen Leistung aufschwang.

Es macht halt aktuell mehr als Spaß, diesen Jungs beim Kicken zuzusehen. Punkt.

Wir sollten es genießen. Solange es geht.

Wir sollten Herrn Ribéry genießen und alle die, die um ihn herum zaubern. Wir sollten uns daran erfreuen, dass wir defensiv immer noch so gut stehen und es selbst gegen wild anrennende Engländer nicht klingelte, dass wir einen Torhüter im Kasten haben, bei dem es – nach anfänglichen Schwächelphasen in dieser Saison – nicht den Hauch eines Zweifels an seiner Souveränität gibt.

Unfassbar wie cool Neuer auf jede beliebige Situation reagiert. Und wie er das Spiel eröffnet, wie er – beidfüßig – präzise Pässe über 50,60 Meter in den Fuß seiner Mitspieler schlagen kann.

Diesbezüglich(!) ist er allen Bayern-Torhütern überlegen, die ich Zeit meines Lebens bewundern durfte. Wobei der Vergleich auch hinkt, denn der heutige Fußball war ja früher kein Thema.

Ohnehin werden wir die wahre Freude erst haben, wenn es denn – um Himmels willen – endlich Spiele geben wird, in denen Neuer aktiv werden muss, wie zu Schalke-Gastspielen in Dortmund. Derlei wird kommen. Aus welchen Gründen auch immer. Vielleicht nicht so heftig, aber die Situationen kommen. Spätestens gegen Barcelona.

Apropos Barcelona.

Wir sollten die berühmte Kirche in diesem nicht minder bekannten Dorf lassen.

Wir stehen immer noch am Anfang der Saison, wir haben eine Pokalrunde überstanden und zwei von sechs Gruppenspielen in der Championsleague hinter uns.

Viel ist das nicht. Aber auch nicht so wenig, dass wir nicht schon einen ersten Eindruck bekommen könnten. Und der ist gut. Besser zumindest als in der Vorsaison. Was jetzt nicht so schwer ist.

Wie auch immer.

Betrachten wir es so positiv wie möglich oder nötig.

Wir sind extrem gut in die Saison gestartet. Wir haben sogar schon einen Vorsprung vor der Konkurrenz. Welchen wir auch benötigen werden, denn die Verletzungen und Belastungen kommen. Ganz bestimmt. Und dann muss das Polster reichen.

Denn wer glaubt ernsthaft, dass es jetzt immer so weiter geht? Hoffen, ja, aber glauben?

Kurzum: Über den Sieg und die sechs Punkte freuen und ab morgen an Hoffenheim denken. Mehr bleibt uns eh nicht übrig.

Auf geht’s, Ihr Roten!

Wunderbarer Robben-Irrtum oder Murmeltiertag in Weiß-Blau

Ich bin spät dran. Aber ich bin auch entschuldigt. Man wird schließlich nicht alle Tage 40 und wenn das erste Wiesn-Heimspiel gegen Leverkusen an meinem Geburtstag selbst und die Feierlichkeiten am Standard-Tag des Berichtswesens stattfinden kann ich mich auch nicht teilen.

Nun gut, was lange währt…

Überhaupt wurde im Rahmen dieses Spiels manches gut. Vor allem, was den Sportskameraden Robben betrifft. Sollte er doch tatsächlich wieder spiel fit sein? Ich konnte es mir vor dem Spiel so gar nicht vorstellen, dachte vielmehr weiterhin an ein zweites Badstuber-Schicksal, welches man von Seiten des Vereins einfach nur nicht öffentlich zugeben wollen will, weil gerade diese Personalie viel zu heikel ist.

Alles falsch. Auch meine Einschätzung. Zumindest für die Minuten, die derArjen uns beglückte, sah das alles ganz nett aus.

Ob es so weiter geht, oder er bald einen Rückfall erleidet? Wer weiß das schon.

Unter wundervoll weiß-blauem Himmel zauberte Herr Roben durchaus schon wieder so einige Dinge auf den Münchner Rasen. Zukunftsmusik, ob wir – wie auch von mir schon befürchtet – irgendwann ein Problem mit seiner Einstellung zum wie geschmiert laufenden Don-Jupp-Kollektiv der letzten Wochen bekommen.

Jedem Bayern-Fan sollte das nach diesem Spiel erst einmal egal sein. Nach einem Spiel, dass uns wieder einen Schritt nach vorne brachte. Und einen weiteren – möglichen – Konkurrenten um den Titel auf Distanz hielt.

Wenn Herr Dutt nach dem Spiel schon zufrieden damit ist, dass man sich nur drei Tore gefangen hat, dann ist das auch eine Aussage. Und wenn dies der ManCity-Trainer am späten Dienstagabend ebenfalls sagt, bin ich mehr als glücklich.

Denn Manchester, da sind sich ja nun wirklich alle einig, wird jetzt endlich mal dieser ominöse starke Gegner werden. Oder?

Es bleibt spannend. Denn irgendwann müssen wir das ja mal heraus finden. Ob es an uns oder am Gegner liegt, dass wir ein dominantes Spiel nach dem anderen abliefern.

Abwarten. Schon wieder.

Was gibt es zum Spiel gegen den aktuellen Vizemeister selbst zu sagen?

Harmlos. Also Bayer. Zu träge, zu einfallslos. Könnte man meinen. Aber vielleicht ist unsere Abwehr einfach nur richtig gut, weil das gesamte Team auch hier wieder total mitgearbeitet hat.

Klar war ein Gomez diesmal blass. Und ja, Herr Schweinsteiger hat in den letzten Spieler immer erst ein paar schlafmützige Minuten, bis er sich zu seiner aktuellen Klasse aufschwingt.

Da wirkt vieles schon fast arrogant. Wenn man sieht, mit welcher Lässigkeit man mit dem Gegner spielt. Oder irgendwann einfach ganz auf Stürmer auf dem Platz verzichtet.

Welch‘ ein Unterschied zur letzten Saison. Derlei ging damals zumeist schief und auch die Ausstrahlung war eine ganz andere, weshalb es die meisten Gegner vielleicht heuer gar nicht erst versuchen uns in Gefahr zu bringen.

Fragen über Fragen.

Nicht klug von Leverkusen war es sicherlich ferner, einen derart unerfahrenen Spieler gegen Ribéry in Topform spielen zu lassen. Andererseits gab es ja wohl kaum Alternativen.

Mit dieser Einstellung hätte es Bayer aber selbst in Top-Besetzung schwer gehabt.

Kurzum. Wieder drei Punkte mehr auf dem Weg des Wartens auf den Einbruch. Ein Rekord nach dem anderen wird gebrochen – es gab schon wesentlich schlechtere Saisonstarts.

Jetzt wieder Championsleague.

Und ein echter Härtetest.

Ob die Abwehr wirklich so sattelfest ist. Ob die Herren Schweinsteiger, Timoschtschuk und Gustavo wirklich so dicht halten. Und ob unsere Abteilung Attacke auch gegen die Milliardäre aus England was zaubert.

Ich würd‘ es mir wünschen.

Noch was vergessen?

Eigentlich nicht. Denn ich bin zufrieden. Und das will schon was heißen.

In diesem Sinne: Auf geht’s, Ihr Roten!

Zum letzten CL-Heimspiel dieser Gruppenphase, das ich nicht live sehen werde…

Road to Munich: FC Villareal – FC Bayern

Ich persönlich glaube ja, dass uns diese Berichterstattung bis zu einem möglichen Championsleague-Finale in München gegen die Mutter aller Mannschaften – den FC Barcelona – begleiten wird:

Die Erwähnung des Finales in München – im eigenen Wohnzimmer – und die Ausrede für ein gutes Spiel des FC Bayern – der schwache Gegner oder die schlechte Tagesform unserer Gegner.

Man sollte wohl eher dazu übergehen, diese Dinge einfach zu ignorieren und sich nur noch am Spiel unseres FC Bayern zu erfreuen.

Gestern gab es dazu einmal mehr in dieser Saison jede Menge Anlass.

Denn obwohl es die Championsleague war und alle auf den endlich ebenbürtigen Gegner für die Bayern hofften (damit mich keiner falsch versteht: Allein aus statistischen Gründen werden wir irgendwann mal Tore kassieren und Punkte lassen – das ist mir völlig klar!), fiel diese Erwartungshaltung erneut ins Wasser.

Villareal startete schwungvoll und die Bayern reagierten in der siebten Minute mit einer Traumkombination und dem 1:0. Weil Ribéry sich in Topform befindet und Herr Kroos einen guten, platzierten Schuss besitzt.

Danach bekamen die Bayern das Spiel Stück für Stück in den Griff. Unsicherheiten gab es nur in der Abwehr und bei langen Bällen auf den sogenannten Traumsturm der Spanier.

Mit der – verletzungsbedingten – Auswechslung Herrn van Buytens wurde auch dies unterbunden und die – meiner Meinung nach – richtige Defensiv-Aufstellung nachgereicht.

Fortan gab rechts auch Herr Rafinha nach vorne Gas und schloss Herr Boateng die letzte Lücke in der Mitte.

Da konnte man es verschmerzen, dass Herr Timoschtschuk holzig und Herr Schweinsteiger schläfrig in die Partie starteten.

Schon in früheren Beiträgen habe ich bemerkt, dass bei den Bayern eine Entwicklung zu erkennen ist. Man stellte derlei natürlich außerhalb unserer Wagenburg zumeist in Frage, weil so was gedanklich beängstigend wirken kann. Wenn man daran denkt, was erst passiert, wenn mal keine Luft mehr nach oben ist.

Inzwischen bin ich hingegen vollends überzeugt. Und das gestrige Spiel gefiel mir – wenn ich ehrlich bin – fast noch besser als die Kantersiege zuletzt in der Bundesliga.

Das war Tempo, Taktik und Flexibilität, wie ich seit der Rückrunde 2009/10 nicht mehr gesehen habe. Und wenn ich noch ehrlicher bin, dann war es in dieser Rückrunde ja vor allem Tempo und Robben.

Was diese Heynckes-Elf da auf den Rasen brennt, das konnte man dann spätestens in der zweiten Halbzeit sehen, als Villareal endlich auch am Spiel teilnahm und den Druck erhöhte.

Wie reagierte mein FC Bayern darauf? Dagegenhalten! Und parallel das Tempo erhöhen und somit flexibel den Gegner recht schnell wieder zermürben.

Das hatte Klasse, das was bemerkenswert. Und all dies vor allem gegen einen Gegner, der in der letzten Saison noch die Leverkusener vernichtend geschlagen hatte. Leverkusener, die sich übrigens nie mit dem Argument „der Gegner war halt schlecht“ rumärgern müssen. Egal.

Spätestens in eben dieser zweiten Halbzeit schwangen sich alle Spieler, die in der ersten Spielhälfte noch leichte Probleme hatten, zu einer besseren, phasenweise großen Leistung auf.

Teilweise spielten wir wie aus einem Guss. Und auch mit Wille. Das zweite Tor zeigte dies mehr als deutlich, als Rafinha zwar bildlich durch die Wand wollte, es aber mit Technik tatsächlich schaffte.

Am Ende machte es dann auch keinen Unterschied, dass Herr Gomez sich nach einer abseitigen Halbzeit verletzt abmeldete und Herr Petersen wie die Jungfrau zum Kind plötzlich einen Championsleague-Ball in ein Championsleague-Tor schießen sollte.

Es gelang ihm nicht, trotz multipler Möglichkeiten.

Welch‘ einen Eindruck hätten wir wohl hinterlassen, wenn selbst dieser Umstand schon so gut geklappt hätte, wie vieles andere schon gut klappt?

Erfreuen wir uns also an der Tatsache, dass der Einstieg in diese Championsleague-Saison so gut geklappt hat. Vor Ende der letzten Saison hätten wir doch alle nicht gedacht, dass wir diese Momente überhaupt erleben, oder?

Jetzt stehen die nächsten Bewährungsproben gegen Schalke, Leverkusen und ManCity an. Hoffen wir auf die Fortsetzung der Rosarot-Wochen beim FC Bayern.

Von Gomery, Dominanz und Kahnscher Verbissenheit

Vor dem 10.Spieltag ist die Tabelle nicht zu gebrauchen.

Sagt man so. Und haben wir Bayern im letzten Jahr auch gesagt.

Eigentlich ist dies aber eine Aussage derer, die nicht an der Tabellenspitze stehen oder zumindest schlechter platziert sind, als die eigenen Ansprüche es vermuten lassen.

Deshalb ist dieser Spruch eher was für Dortmunder oder Hamburger. Oder die Bayern der Saison 2010/11.

Selbstverständlich ist an der Aussage so oder so etwas Wahres dran. Am Anfang einer Saison müssen sich viele Mannschaften erst einmal finden und somit sehen wir Zuschauer Ergebnisse, die wir im weiteren Verlauf der Saison (der etablierten Mannschaften) in der Regel vermissen.

So denkt man auch immer wieder über die sogenannten Überraschungsmannschaften. Wie die letztjährigen Mainzer, Hannoveraner oder eben Dortmunder.

Bei allen drei Teams hielt die Euphorie mehr oder weniger bis zum Ende der Saison. Derlei kommt nicht oft vor. Lag aber – schaut man sich die aktuelle (schiefe) Tabelle an, vielleicht doch eher an der Schwäche „der Anderen“, also Schalke, Bremen, oder eben den Bayern.

Worauf ich hinaus will:

Immer den Augenblick genießen. Mehr bleibt einem im Fußball nicht übrig. Das habe ich – zum Beispiel – jedem Dortmunder rund um die Meisterfeiern ins Ohr geflüstert. Ob man es hören wollte oder nicht.

Denn wenn ich gestern Herrn Hummels im Interview höre, „dass das ja wohl jetzt öfter passieren wird, dass die Borussen-Gegner sich jetzt nur noch hinten rein stellen“, kann ich nur erwidern:

Willkommen im Club!

Und jetzt noch schön die Dreifachbelastung über ein paar Jahre durchhalten und wir können davon reden, dass der BVB mal wieder auf Augenhöhe mit den Bayern agiert.

Aber lassen wir das mal beiseite, denn tatsächlich gibt es ja einige – weniger Verrückte – im schwarz-gelben Umfeld, die diesen Umstand genauso vorhergesehen haben.

Und warten wir den 10.Spieltag ab. Bis jetzt sind es nur fünf Punkte Rückstand auf die Bayern. Vor genau einem Jahr lagen die Bayern ihrerseits auf Platz 8, vier hinter dem BVB und sieben hinter Mainz. Gefühlte Lichtjahre her.

Fußball eben.

Und einen mehr als attraktiven Fußball spielten die Bayern auch an diesem 5.Spieltag der aktuellen Saison.

Waren es bislang nur schwache Gegner? Von mir aus. Aber – noch einmal – selbst gegen diese sogenannten schwachen Gegner, haben wir in der Vorsaison Punkte und Tore liegen lassen!

12 von 15 Punkten und 16:1 Tore muss man erst einmal erzielen. In einer – so dachten wir doch alle – erneuten Umstellungssaison.

Unsere Schwarzmalerei stellte sich – bis jetzt – tatsächlich als unbegründet heraus.

Der Stiefel, den die Bayern jetzt schon spielen, gefällt mir wesentlich mehr, als alles, was ich über weite Strecken der letzten Spielzeit sehen durfte.

Und welches Teams nun nicht mit uns tauschen will, darf sich gerne melden. Schiefes Bild hin oder her.

Vor dem Spiel war allein Robbens Schambein das Haar in der Suppe.

Gegen diesen – erneut – angeblich so schwachen Gegner, spielte dies abermals keine Rolle. Und das ist gut. Denn aus meiner Sicht werden wir unseren Flügel-Holländer noch einige Wochen vermissen. Wenn nicht sogar bis zum Ende des Jahres. Allein, es traut sich niemand derlei zu bestätigen. Bei Herrn Badstuber sah dies vor Jahresfrist noch ganz anders aus.

Womit wir bei der Detailanalyse wären.

Wir haben mit Freiburg erneut einen Gegner nicht zur Entfaltung kommen lassen. Ein frühes Gegentor, ein zweites hinterher. Fertig ist die Laube.

Ribéry stand im Abseits? Korrekt. Ebenso wie Schweinsteiger zuvor nicht. Der Herr Linienrichter hatte offenbar Probleme mit der Sonne. Zweifelt jemand daran, dass wir trotzdem einen deutlichen Pausenvorsprung erzielt hätten?

Unser französischer Wirbelwind nähert sich rasant seiner 2007er-Form und dies kommt zu keinem richtigeren Zeitpunkt als jetzt. Ferner ist selten bei einem Stürmer ein Knoten geplatzter als bei unserem schwäbisch-spanischen Tor-rero.

Vom Rest der Offensive ganz zu schweigen. Da wird gelaufen und rochiert was der Rasen hergibt.

Das System Heynckes scheint zu greifen. Alles Gute vom System van-Gaal übernehmen und um die fehlenden Elemente Flexibilität, Geschwindigkeit und Überraschungsmoment ergänzen.

Rosarot-Wochen beim FC Bayern.

Klar. Jetzt kommen die Wochen der Wahrheit. Mal wieder und erneut.

Aber wieso sollten wir Grund zur Sorge haben, dass es nicht trotzdem erfolgreich weiter geht?

Natürlich sollten wir nicht so vermessen sein und darauf spekulieren, dass wir Schalke, Leverkusen, Villareal und Co. ebenfalls mit fünf, sechs oder sieben Toren zu Null besiegen. Aber mal ganz ehrlich:

WENN wir – und damit meine ich das gesamte Team – weiter so agieren, die Offensive hilft der Defensive, die Defensive hilft der Offensive, die deutschen Nationalspieler halten ihre gute Form (Boateng, Schweinsteiger(!), Müller(!!)) und bliebe Ribéry auf dieser Formkurvenwelle – dann, ja dann ist mir nicht bang, dass wir eine guten Herbst, eine gute Hinrunde erleben.

Zurzeit greifen all die Mechanismen, die wir Bayern-Fans immer wieder vermissten.

Wille, Einsatz und vor allem Laufbereitschaft.

Das ist schon der Wahnsinn wie dominant wir dadurch wirken.

Und dann am Ende noch einen Gang zurück schalten und trotzdem bis zum Schluss (auch mit der zweiten Reihe Alaba, Petersen und Co.) auf das nächste Tor spielen…

Derlei hat für mich Kahn’eske Züge. Weiter, immer weiter.

Genau dies zeichnet den FC Bayern bislang in dieser Saison aus (neben der Steigerung von Spiel zu Spiel). Für die aktuellen Gegner der Bayern tut mir das fast schon leid, aber Freiburg und Co. sollten sich nicht all zu viele Sorgen machen.

Stabilisiert sich diese Entwicklung in und um den FC Bayern herum, werden noch ganz andere Mannschaften (in der Bundesliga) ihre Probleme bekommen.

Weiter so, FC Bayern und alles wird gut.

Am Mittwoch gibt es die nächste Gelegenheit weiter, immer nur weiter zu machen!

Mutlos, hilflos, zweitklassig – der FCK 2011

Machen wir es kurz. Was „man“ nicht sagt, lässt man andere sagen:

Das hatte phasenweise Züge dieses Spiels. Und das will schon etwas heißen.

Somit wären aber meine Emotionen rund um diese Begegnung abseits des gestrigen Spiels auch schon erschöpfend beschrieben.

Vor der Partie war ich unruhig. Wie bislang immer in dieser Saison, traute ich auch diesmal dem Braten (noch) nicht. Und dies änderte sich auch nicht als unser sog. Kapitän in der zweiten(?) Minuten nach Traumkombination eher mehr als weniger am Tor vorbei schoss.

Deja vu? A la Thomas Müller?

Nun, dass meine Sorge so krass unbegründet sein würde, konnte man zu diesem Zeitpunkt noch nicht ahnen.

Ebenso wie den Pfälzern in der Vorsaison der erste Sieg seit Menschengedenken den Schub brachte, der sie am Ende – insgesamt – auf einen Platz der oberen Tabellenhälfte landen ließ, muss man sich – in der gestrigen Form – um den Verbleib der Betzebuben in der Bundesliga Sorgen machen (also ich jetzt nicht, schon klar).

Ich wunderte mich schon sehr über das Pfälzer Publikum. Denn wenn man auch spielerisch oft nicht mit anderen Teams in der Liga mithalten konnte, es war zumindest immer Kampf, Wille angesagt. Thema Messer zwischen den Zähnen.

Aber gestern? Nichts dergleichen. Als Pfälzer würde ich da Panik bekommen.

Gegen die Bayern kann man im eigenen Stadion verlieren, sich aber nach einem 0:2 kurz nach Halbzeit schon aufzugeben?

Das war doch für die, noch nicht einmal in Topform spielenden Bayern in HZ2 ein besseres Trainingsspiel.

Ok. Besagtes Messer kam am Ende dann doch noch zum Vorschein. Mit der rotesten Karte der Saison für den – zu Recht – frustriertesten Sportskameraden auf dem Platz: Ivo Ilicevic.

Alter Schwede. Unmittelbar danach aus dem Lauterer Fanblock der tumbe Gassenhauer: „Ohne Schiri habt ihr keine Chance“?

Andererseits: Was haben/hatten die Pfälzer sonst noch? Eben.

Wo wir gerade dabei sind: Beide Elfmeter kann man geben. Kein Hauch von Schiebung oder Bayern-Dusel. Hand im Strafraum ist nun einmal Elfmeter und ein Foul ist ein Foul.

Analog zum Braunschweig-Spiel (an das ich dabei denken musste): Wenn die Bayern die Elfer nicht bekommen hätten, hätten sie die Tore eben anders erzielt. Alles andere ist graue Theorie.

Nein. Die Bayern waren gestern einfach eine Klasse besser als Kaiserlautern – wacher, frischer.

Und das, wo die Bayern – im Gegensatz zur Überzeugung von DonJupp – ganz und gar nicht ihr bestes Saisonspiel ablieferten.

Vielleicht auf der linken Seite, ja, aber rechts?

Das Spiel war sehr einseitig und vor allem von der Schwäche der Lauterer geprägt. Da hätte fast jedes Team geglänzt.

Genug aber von der Kritik, die ja nur ein Überschnappen unseres Umfeldes verhindern soll.

Es war auch einiges sehr gut.

Herr Schweinsteiger zum Beispiel. Oder die Herren Müller, Gomez, Boateng, Ribéry.

Vor allem derBastian, unser Vize-Kapitän.

Ich musste Herrn Reif da zustimmen – sein bestes Saisonspiel.

Inzwischen würde ich mich ob des Gesamteindrucks dazu verleiten lassen, dass unser Glas schon fast voll ist. Allerdings muss dies den nächsten Begegnungen stand halten. Ebenso wie der nun startenden Doppel- und Dreifachbelastung. Ohne Herrn Robben. Denn wer glaubt, dass gerade Herr Robben eine Verletzung, aufgrund derer Herr Badstuber mehrere Monate fehlte, in wesentlich kürzerer Zeit auskurieren könnte?!

Eben. Richten wir uns auf einige Wochen seiner Abwesenheit ein. Ob das gut oder schlecht ist, können seine dortigen Mitspieler ja nun beweisen.

Es ist Länderspielpause (die zweite – nach vier Spieltagen – auch eine Aussage). Zeit die Blessuren zu pflegen (Gomez! Olic!!).

In diese Pause als Tabellenführer zu gehen, setzt dem Wochenende die Krone auf.

Persönlich kann ich mich an dieses Gefühl kaum noch erinnern und ich lass‘ mir die Freude darüber auch nicht weg reden. Mir ist klar, dass die Tabelle nach dem vierten Spieltag keine Aussagekraft hat. Aber mir ist es lieber so, als wäre es Platz sieben(!) mit sieben(!!) Punkten Rückstand auf die Spitze.

Was vergessen?

Das Interview von DonJupp, unmittelbar vor dem Spiel hat mich irritiert. Rafinha spielte nicht, weil er klein ist bei den zu erwartenden Standards der Lauterer? Wann hatte der FCK seinen ersten Eckball? In der 75.Minute? Freistöße? In Strafraumnähe?

Ach so.

Wollen wir hoffen, dass es keine Brandherde in der Mannschaft gibt, die das aktuell rosarote Bild trüben könnten.

Der Cato von Wolfsburg und die üblichen Reflexe

Geht es nur mir so, oder wird das mit der Berichterstattung rund um den Fußball im Allgemeinen und dem FC Bayern im Speziellen immer schlimmer?

Wir schreiben den zweiten Spieltag der neuen Saison und schon sind wieder alle in heller Aufregung. Vor dem Spieltag sprach man davon, dass dem FC Bayern der schlechteste Saisonstart aller Zeiten droht.

Persönlich kann ich einer dermaßen vom Boulevard geprägten Sichtweise nichts abgewinnen. Wie würde man es denn nennen, wenn die Münchner tatsächlich die ersten beiden Spiele verloren aber dafür die nächsten fünf gewonnen hätten? Eine starke Serie?

Irgendwie stimmen da doch die Relationen nicht mehr.

Natürlich will ich nicht abstreiten, dass das was meine Mannschaft da zusammenspielt nicht gerade das Gelbe des berühmten Eis ist. Aber was erwarten wir bitteschön?

Das ein Team beliebig auf höchstem Barca-Niveau spielt? Egal ob man ihm fünf Trainer in drei Jahren zugemutet hat? Fünf Trainer mit sechs unterschiedlichen Philosophien?

Wer glaubt, dass das auf Dauer gut geht, ist ein Träumer.

Aber zurück zur Gegenwart.

DonJupp hat doch klar gesagt, weshalb es gerade so läuft wie es läuft.

Sein Augenmerk lag bislang in der Defensivarbeit. Und wie viele Tore hat der FC Bayern in den ersten drei Pflichtspielen kassiert? Eines. Wollen wir spekulieren, wie viele es unter einem Trainer van Gaal wären?

Nein. Wollen wir nicht, weil es auch irrelevant ist. Aber mir gefällt die Tatsache, dass wir defensiv offenbar stabiler stehen als in den letzten zwei Jahren. Von hinten wird aus der Sache mit dem Erfolg ein Schuh.

Apropos Schuh. Er drückt. Und zwar in der Offensive. Vor allem in der selektiven Wahrnehmung.

Bis zum Tor Herrn Gustavos haben wir nur ein Tor aus dem Spiel heraus erzielt. In den ersten drei Pflichtspielen. Diesen Gedanken hatte ich, ja.

Andererseits wurde uns gegen Gladbach ja auch ein Tor geklaut (um in der Boulevard-Sprache zu bleiben) und klatschte der Ball in diesem Spiel nicht ebenfalls (wie so oft in der Vorsaison) an das Borussen-Aluminium?

Fußball ist so (mal bei den Kölnern aus dem Gelsenkirchen-Spiel nachfragen).

Und das ist gut so.

Nach diesem Wochenende bin ich zufrieden. Mit den drei Punkten, die wir aus Wolfsburg mitgenommen haben. Besser so als anders herum. Und ja, es kann nicht der Anspruch des FC Bayern sein, schon allein damit zufrieden zu sein. Aber aktuell gibt es diesen FC Bayern noch nicht.

Aktuell gibt es – einmal mehr – einen FC Bayern im Umbruch. Zum Glück endlich auch einmal wieder was das Personal betrifft.

Womit wir beim Spiel wären.

Es war schlecht. Es war statisch. Es war uninspiriert. Und wenn es dumm läuft, geraten wir in Rückstand, ins Schwimmen und Gott weiß, was dann in dieser Phase mit den Schweinsteigers, Lahms und Badstubers passiert.

Es kam anders und das ist Herrn Olic, Herrn Ribéry und Herrn Gustavo zu verdanken.

Überhaupt Gustavo.

Guter Mann. Was wir wussten. Oder hofften. Aber wie kam der zu dieser Form und dem Stammplatz, wo doch derTymo in der Vorbereitung eigentlich vorne lag?

Mir soll es recht sein. Habe ich doch so ein immer geringer werdendes Ziehen, wenn ich an die Nicht-Verpflichtung Vidals denke. Es scheint zu funktionieren.

Besser klappte auch die Abstimmung zwischen Neuer und seinen Vorderleuten. Speziell mit Boateng. Oder gab es einfach nur keine vergleichbaren Situationen, weil wir insgesamt defensiv besser standen und die Gladbacher letzte Woche einen Sahnetag erwischten (wie man ja – wie meistens – im Spiel danach sah)?

Es ist mir einerlei. Und andererseits wird das mit der Offensive irgendwann auch wieder klappen.

Gomez wird seinen Stolperer-Tick ablegen, Robben und Ribéry werden zu alter Stärke zurückfinden und DonJupp wird nicht in jedem dieser mittelmäßigen Spiele bis kurz vor Schluss warten, bis er die formschwachen Spieler auswechselt.

Ich glaube einfach mal Heynckes, dass er derlei ernst meint. Und praktiziert.

Wieso nicht Olic mal zur Halbzeit bringen? Entweder für oder neben Gomez?

Wieso nicht einfach mal – während des Spiels (hui) – die taktische Formation ändern, den Gegner, der offenbar alle Videos von Bayern-Spielen, -Spielern und öffentlichen Trainingseinheiten kennt, verwirren?

Nein. Ich glaube wir sind auf dem Weg dahin. Man sieht es – jetzt – bloß noch nicht.

Womit wir beim nächsten Thema wären: Felix Magath. Und seinem Lieblingsthema. Dem TV-Beweis.

Mein lieber Felix, nur weil Du dies immer und immer wieder forderst, ändern sich zwei entscheidende Variablen in dieser Gleichung nicht:

Erstens haben auch die Magath-Gegner dann diese Option und werden diese ebenso nutzen. Ergo keine Fehlentscheidungen mehr Pro Magath-Teams.

Zweitens steht nirgendwo geschrieben, dass ein Tor, welches man per TV-Beweis zugesprochen bekommt, das Spiel entscheidet. Derlei mag am Reißbrett funktionieren, aber es gibt da ja immer noch eine gegnerische Mannschaft und vielleicht legt die ja dann noch einen Zahn zu oder schaltet das eigene Team einen Gang zurück und das Resultat dieses zurückgeholten Tores verkehrt sich ins Gegenteil (tut mir leid, aber so was musste ich mir auch immer rund um meine „wahren Tabellen“ anhören)?

Nein, Du mein niedersächsischer Cato, das passt nicht. Aber ähnlich wie Herr Kind mit seinem 50+1-Gerede hast Du wenigstens ein mediales Thema, dass von Problemen Deines Teams ablenkt. Ist ja auch was.

Noch was?

Nun. Ich bin immer noch unsicher, was Mittwoch betrifft. Zürich scheint so langsam in Form zu kommen. Und ob wir mit Ribéry und Robben zusammen jetzt schon so stark sind, wie wir es sein könnten?

Einfach mal abwarten. Und zuvor: Abkühlen, Jungs. Die Pokale werden im Mai 2012 verteilt!

Auf geht’s, Ihr Roten.